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Ist die Calla/Zantedeschia winterhart? Infos zum Überwintern im Topf

Calla - Zantedeschia

Sie fragen sich, ob Ihre Calla Frost verträgt? In der Tat lassen Zantedeschia lassen es nicht bei einer einzigen Blütezeit bewenden, wenn umsichtige Gärtner dem Grad ihrer Winterhärte Rechnung tragen. Das gilt für winterblühende, immergrüne Zimmercalla und sommerblühende, laubabwerfende Gartencalla gleichermaßen. Die wenigsten Arten dieser eleganten Pflanzengattung haben gelernt, unter winterlichen Bedingungen zu überleben. Als mehrjährige Stauden gedeihen die südafrikanischen Aronstabgewächse dennoch. Erfahren Sie hier, wie es konkret um die Frostverträglichkeit der verschiedenen Calla-Arten bestellt ist. Informieren Sie sich ausführlich, wie die Überwinterung im Topf von Erfolg gekrönt ist.

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Calla-Arten sind nicht winterhart – bis auf eine Ausnahme

Alle Calla-Arten sind beheimatet in Afrika. Dort haben sie sich verschiedene Klimazonen ausgesucht, worauf die unterschiedlichen Blütezeiten zurückzuführen sind. Sommerblühende Zantedeschien gedeihen in Habitaten, mit regenreichen Sommern, wohingegen winterblühende Calla-Arten in Regionen mit feuchtem Winterklima angesiedelt sind. Daraus resultiert eine Art-gerecht zugeschnittene Pflege, die eine adäquate Wasser- und Nährstoffzufuhr berücksichtigt. In Sachen Winterhärte ziehen sämtliche Pflanzen hingegen an einem Strang.

In den zentralen Verbreitungsgebieten Südafrikas fallen die Temperaturen im Jahresmittel nur selten unter 20 Grad Celsius. Selbst in den nördlichsten Habitaten, wie in Kenia, Sambia oder Angola fällt das Thermometer zur kältesten Jahreszeit nicht unter 10 Grad Celsius. Demzufolge sind Calla-Arten und Sorten für Indoor und Outdoor nicht winterhart – bis auf eine Ausnahme.

Die verstärkte Nachfrage von begeisterten Calla-Freunden nach frostharten Zantedeschien ließen kundige Züchter nicht unbeachtet. Daher steht mittlerweile der erste winterharte Calla-Hybride für Beet und Kübel für Sie bereit. Es handelt sich um die weiße,  sommerblühende Sorte ‚Calla Crowsborough‘, die sicherlich nicht lange die einzige frostfeste Züchtung bleibt.

Garten-Calla überwintern – So gelingt es

Jede Calla entsprießt einem Rhizom oder einer Knolle als Überdauerungsorgan. Somit ist ihr Wachstum vergleichbar mit bekannten Zwiebel- und Knollenblumen, wie Tulpen, Alpenveilchen, Lilien oder Gladiolen. Da die Blüten an Lilien erinnern, nennt der Volksmund die exotischen Pflanzen mitunter Calla-Lilie, ohne dass eine botanische Verwandtschaft zwischen den beiden Pflanzen besteht. Das Wachstum als Geophyt, eröffnet zwei unkomplizierte Methoden der Überwinterung für laubabwerfende Garten-Zantedeschien. So gehen Sie fachgerecht vor:

  • Ab Ende August/Anfang September schrittweise weniger gießen und nicht mehr düngen
  • Anfang Oktober die Knollen oder Rhizome aus dem Topf-Substrat respektive der Beeterde ausgraben
  • Die vertrockneten, abgestorbenen krautigen Pflanzenteile bis auf 5 cm abschneiden
  • Anhaftende Erde idealerweise abbürsten und nicht abwaschen
  • Die Knollen für 2 bis 3 Tage auf einem Gitterrost trocknen lassen
Calla - Zantedeschia

Für die Aufbewahrung stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung. Schlagen Sie die Knollen ein in Zeitungspapier und legen sie auf ein Holzregal. Alternativ legen Sie die Rhizome in eine Kiste mit trockenem Sand oder Sägespänen. Ebenso können Sie Calla in einen Topf mit trockenem Torf oder Stroh legen. An einem frostfreien, dunklen Platz mit niedriger Luftfeuchtigkeit verbringen die Pflanzen ihre Winterruhe. Bitte achten Sie darauf, dass die Temperaturen nicht über 15 Grad Celsius steigen, damit die Rhizome nicht vorzeitig austreiben.

Tipp:

Zantedeschien sondern einen giftigen Pflanzensaft ab. Bei Hautkontakt kann es zu Hautirritationen kommen, wie Nesselfieber oder Ausschlag. Tragen Sie daher bitte bei allen Pflanz- und Pflegearbeiten langärmelige Kleidung und Handschuhe.

Infos für die Beendigung der Winterruhe

Es steht Ihnen frei, Calla-Rhizome bis zum Beginn der Pflanzzeit im Mai unter trockenen, kühlen und dunklen Rahmenbedingungen aufzubewahren. Wecken Sie die exotischen Schmuckstücke hingegen vorzeitig aus dem Winterschlaf und treiben die Knollen vor, wird die Mühe mit einer früheren Blütezeit belohnt. So gelingt der Plan:

  • Anfang März die Knollen aus dem Winterquartier holen
  • Töpfe oder Schalen füllen mit einem Mix aus Sand und Torf im Verhältnis 2 : 1
  • Darin die Wurzelstücke 10 cm tief einsetzen
  • Das Substrat andrücken und lediglich mit Wasser besprühen

Am hellen Fensterplatz bei normalen Zimmertemperaturen treiben die Zantedeschien munter wieder aus. Proportional zum Wachstum erhöhen Sie bitte die Menge des Gießwassers und fügen alle 14 Tage etwas Flüssigdünger hinzu. Anfang/Mitte Mai topfen Sie Ihre Calla um in einen Topf mit nährstoffreicher Blumenerde oder pflanzen sie aus an einen sonnigen bis halbschattigen Standort im Beet.

Frostfeste Calla im Beet durch den Winter bringen – So gelingt’s

Haben Sie sich für die winterharte Calla-Sorte ‚Crowsborough‘ entschieden, kann herbstliches Einräumen vom Pflegeplan gestrichen werden. Obschon die Züchter dieser Zantedeschia eine Frosthärte von bis zu – 20 Grad Celsius bescheinigen, empfehlen wir Ihnen aus Gründen der Vorsicht die folgenden Schutzmaßnahmen:

  • Ab Juli nicht mehr düngen und weniger gießen
  • Vor Wintereinbruch die nunmehr ausgetrocknete Pflanze bis auf 10 cm zurückschneiden
  • Auf der Beetstelle eine 10-15 cm dicke Mulchschicht verteilen aus Laub, Reisig oder Stroh
  • Alternativ mit einem atmungsaktiven Vlies abdecken
  • Anfang/Mitte März den Mulch respektive das Vlies entfernen
Calla - Zantedeschia

Warten Sie im Spätherbst bitte mit dem Rückschnitt, bis alle Triebe und Blätter vollständig eingezogen sind. Dieser Vorgang dient dazu, dass die winterharte Calla alle Nährstoff-Reste einziehen und einlagern kann. Auf diese Energie-Reserve kann die Pflanze im nächsten Jahr zurückgreifen, um pünktlich auszutreiben und erneut zu blühen.

Winterharte Zantedeschia im Topf draußen überwintern

Mit ihrem dichtbuschigen, blütenreichen Wachstum bietet sich die winterharte Calla für die Kultivierung als mehrjährige Topfpflanze an. Da die Rhizome im Kübel weniger geschützt sind, als im Gartenboden, sind entsprechende Schutzmaßnahmen unverzichtbar. Mit den folgenden Vorkehrungen kann die Staude auf dem Balkon oder der Terrasse überwintern:

  • Vor dem ersten Frost den Topf vor eine wind- und regengeschützte Hauswand oder in eine Nische stellen
  • Zwischen Steinboden und Topf einen Holzblock schieben zum Schutz vor Bodenkälte
  • Das Gefäß ummanteln mit Folie, Vlies oder Jute
  • Die eingezogenen Triebe bis auf eine Höhe von 10 cm abschneiden
  • Das Substrat bedecken mit Herbstlaub, Sägespänen oder Stroh

In der Phase zwischen Spätsommer und Winteranfang reduzieren Sie das Gießen bitte sukzessive, damit die Rhizome trocken in die kalte Jahreszeit gehen. Hierzu zählt ebenfalls, dass ab Ende Juli kein Dünger mehr verabreicht wird.

Bitte beachten Sie, dass dieser Winterschutz einzig bei großen Kübeln zum Erfolg führt. Töpfe mit einem Durchmesser von unter 30 cm räumen Sie bitte in ein frostfreies Winterquartier ein. Sofern es an Platz mangelt, stellen Sie den Topf in eine Holzkiste, die auf dem Boden mit einer dicken Schicht aus Rindenmulch versehen ist. Füllen Sie alle Hohlräume bis zum Topfrand ebenfalls mit Rindenmulch und decken das Substrat mit Laub ab.

Zimmer-Calla im Topf überwintern – So geht es

Winterzeit ist Blütezeit für Calla aethiopica und Calla odorata, die in Zimmerkultur gedeihen. Im Spätherbst hält der Fachhandel junge Pflanzen bereit, die kurz vor dem Beginn der Blütezeit stehen oder bereits erblüht sind. So bleibt Ihnen die exotische Blütenpracht während der kalten Jahreszeit erhalten:

  • Bis zum Beginn der Blütezeit bei 12 bis 15 Grad am hellen Fensterplatz aufstellen
  • Zunächst nur mäßig gießen mit weichem Wasser und alle 14 Tage flüssig düngen
  • Blühende Calla an einen sonnigen Standort umsiedeln mit Temperaturen um 20 Grad Celsius
  • Höhere Temperaturen reduzieren die Dauer der Blütezeit

Im Verlauf ihrer winterlichen Blütezeit gießen Sie Ihre Zantedeschia reichlich, sodass der Wurzelballen im Kern kontinuierlich leicht feucht ist. Sobald sich die ersten Blüten entfalten, geben Sie dem Gießwasser alle 8 Tage Flüssigdünger für Blühpflanzen hinzu.

Calla - Zantedeschia

Neigt sich ab Februar/März die Blütezeit dem Ende zu, reduzieren Sie die Menge des Gießwassers und stellen die Nährstoffzufuhr ein. Die sommerliche Ruhepause verbringen immergrüne Zimmerkalla mit trockenem Wurzelballen an einem sonnigen, regengeschützten Platz im Garten. Im Frühherbst beginnt der Kreislauf erneut, indem Sie die Pflanze einräumen, umtopfen und die Wasser- und Nährstoffzufuhr wieder aufnehmen.

Tipp:

Calla-Arten für die Kultivierung als Zimmer- oder Gartenblume dürfen nicht verwechselt werden mit Drachenwurz (Calla palustris), der einzigen Art innerhalb der Gattung Calla. Diese ist auf der Nordhalbkugel beheimatet und vollkommen winterhart. Für Verwirrung sorgt immer wieder, dass im Handel Drachenwurz häufig als Sumpf-Calla angeboten wird. Mit Zantedeschien besteht lediglich eine weit entfernte, botanische Verwandtschaft.

Fazit

Voneinander abweichende Wachstums- und Blütezeiten südafrikanischer Calla-Arten haben keinen Einfluss auf den Grad ihrer Winterhärte. Wie dieser Ratgeber aufzeigt, sind Temperaturen von unter 10 Grad Celsius für Garten- und Zimmercalla gleichermaßen problematisch. Damit die tropischen Blühpflanzen dennoch mehrjährig gedeihen, ist eine kühle, trockene Ruhephase nach der Blütezeit erforderlich. Sommerblühende, laubabwerfende Sorten bieten zudem die Option, die Knollen ohne Topf im frostfreien, dunklen Keller zu überwintern. Wer den geringen Aufwand nicht scheut, treibt die Wurzelstücke ab März vor, damit sich die eleganten Blüten früher entfalten. Die Ausnahme von der Regel beschränkt sich bislang auf eine einzige Sorte. Eine Calla Crowsborough überdauert den Winter im Beet unter einer dicken Mulchschicht. Als Topfpflanze erhält die Zantedeschia einen wärmenden Wintermantel.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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