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Bonsai überwintern – Pflege im Winter

Bonsai überwintern

Winterzeit ist Ruhezeit für Bonsai. Die meisten Arten legen eine Wachstumspause ein. Dennoch verlangen die Miniatur-Bäume, ob im Garten oder in der Stube, Pflege – besonders bei Pilzbefall und anderen Krankheiten.

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Grundregeln für den Bonsai im Winter

Wenn die Wintermonate vor der Tür stehen oder bereits hereingebrochen sind, können und müssen Bonsaifreunde vieles für ihre Pflanzen tun. Das sind die wichtigsten Dinge, die Sie bei der Pflege im Winter beachten sollten:

  • im Haus ein heller Standort,
  • möglichst viel Frischluft mit hoher Luftfeuchtigkeit (>50 %),
  • regelmäßiges Gießen mit geeignetem Wasser (Erläuterung folgt im Verlauf),
  • Düngung am besten mit mineralischem Flüssigdünger und
  • neu gekaufte, chinesische Bonsai auch im Winter umtopfen

Einwintern beginnt im Herbst

Einwintern beginnt nicht immer im Winter, sondern sobald die Außen-Temperatur unter 12 ° C fällt – also meistens im Herbst. Jetzt verlangt der Zimmerbonsai einen Platz mit viel Licht, doch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Gleich zu Beginn sollten Sie sich etwas Zeit nehmen, um die Blätter und Ästchen nach Schädlingen abzusuchen. Denn besonders jetzt kommt es häufig zu einem Befall. Finden sich unter den Blättern beispielsweise braune Fleckchen, hat der Bonsai Schildläuse.

Spritzen Sie dem Bonsai einfach das bewährte Mittel „Promonal“ (online oder im wohl sortierten Pflanzengeschäft erhältlich). Dies beseitigt die Schädlinge ohne weiteres. Die nötige Düngehäufigkeit reduziert sich von alle 2 Wochen auf höchstens einmal im Monat. Hinzu kommen noch einige Maßnahmen, die sich bei Innen- und Außenbereich unterscheiden.

Ein Indoor-Bonsai stellt winters besondere Ansprüche

Vor allem im Winter haben Zimmer-Bonsai nichts auf Stein- oder Marmorfensterbänken zu suchen. Die kühle Fläche nutzt nur einem Pilzbefall. Sie bemerken es spätestens, wenn der Bonsai seine Blätter fallen lässt und dann ist es oft zu spät oder die Erholungszeit dauert sehr lange. Tipp: Platzieren Sie unter der Schale ihrer Bonsai eine Styropor-Platte. Sie wärmt und lässt Luftzirkulation zu. Auch im Winter darf der Bonsai nahe der Sonne bleiben, demnach an Fenstern, die nach Westen, Osten oder Süden ausgerichtet sind. In der dunklen Jahreszeit genügt das Licht manchmal dennoch nicht oder andere Gebäude werfen einen Schatten, der ihm alle Sonne nimmt.

Gartenzentren führen spezielle Blumenlampen in ihrem Sortiment. Wenn die Lampen nicht zu nah an der Pflanze platziert werden, hilft diese „Lichttherapie“. Werden Blätter braun, sollten Sie die Intensität zurückdrehen bzw. den Abstand vergrößern. Aber wie lässt sich zu guter Letzt die richtige Luftfeuchtigkeit von 50 – 80 % herstellen. Im Winter in der Wohnung fasst gar nicht. Verdunstungsschalen mit Wasser helfen etwas. In jedem Fall sollte der Bonsai morgens mit Wasser besprüht werden. Auch Hydrokörner im Unterteller versorgen Bonsai mit Luftfeuchtigkeit.

Es ist auch ein Mythos, dass Bonsai im Winter nur einmal im Monat oder seltener gegossen werden müssen. Wer so selten genießt, kann dem Bonsai geradezu beim Vertrocknen zusehen. Der Boden darf niemals komplett austrocknen. Gießen Sie regelmäßig, aber beachten dabei die Stauflüssigkeit, dann geschieht nichts. Ein Moistick oder der Plantafeel Wasseranzeiger zeigen an, wie feucht die Erde ist. Ansonsten gilt die Richtlinie: Je weniger Blätter desto weniger Gießwasser. Nebenbei: Das Wasser sollte kalkarm sein. Abgestandenes Wasser oder Regenwasser sind auch geeignet.

Garten-Bonsai gut schützen

Vorausgeschickt: Ihnen sollten Händlerinformationen vorliegen, die den Bonsai-Baum als „Outdoor-Bonsai“ kategorisieren. Dann können die Bonsai prinzipiell im Freien überwintern. Ideale Plätze sind Gewächshäuser aus Glas oder Folie. Letztere sollten Sie regelmäßig lüften. Hier besteht das umgekehrte Problem zum Indoor-Bonsai: zu hohe Luftfeuchtigkeit. Und diese sorgt für Pilzbefall.

Es braucht aber nicht zwingend ein Gewächshaus. Sie können den Bonsai einfach in die Erde senken – ohne Schale. Doch beachten Sie die Feuchtigkeit des Bodens. Bei Frost kann gefrorenes Wasser Schäden anrichten. Eine etwa 5 cm dicke Schicht aus Erde, Laub, oder Tannenzweigen darüber schützt vor größerer Kälte. Wenn es schneit, schützt auch dieser Schnee.

Draußen-Bonsai in einer Schale sollten gut mit Folie eingepackt und dennoch gelegentlich gegossen werden. Entscheidend ist die Feuchte der Erde. Dies gilt auch für Bonsai, die im Keller oder auf dem Speicher aufbewahrt werden. Hier können Styropor-Platten zusätzlichen Schutz leisten.

Schnell-Überblick: Probleme und Behandlung

Viele Winter-Krankheiten des Bonsais können ohne fachmännischen Rat geheilt werden. Aber zu beachten ist, dass es sehr viele Arten von Bonsai gibt. Ein Beispiel ist die Unterscheidung zwischen tropischen und subtropischen Arten. Alle Arten stellen unterschiedliche Bedingungen. Viele Schwierigkeiten haben mit dem Wasserhaushalt zu tun, der nicht mit dem Substrat harmoniert. Die folgende Liste ist deshalb allgemein und deckt nur die häufigsten Fragen ab:

  • Boden wirkt verdichtet: zu geringer Wasserhaushalt oder wenn feucht zu hoher, Gießverhalten anpassen oder Substrat mit anderer Saugfähigkeit wählen
  • braune Fleckchen (Schildläuse): Promonal spritzen
  • Blätter und Äste sterben ab: Wurzelfäulnis, zu viel gegossen, Bonsai austopfen, Verfaultes abschneiden, in neue Bonsaierde mit Bewurzelungshormonen pflanzen, Erholung dauert mindestens Wochen
  • dem Bonsai sprießen wilde Triebe: Pflanze sucht Sonne, wegen wenig Licht, Triebe aushärten lassen und erst dann sinnvoll zurück schneiden
  • Zimmerbonsai „mickrig“: nach passendem Vitalisierungsmittel erkundigen und zufügen

Wie sich zeigt, ist Bonsai im Winter weder extrem anspruchsvoll noch ganz anspruchslos. Angemessenes Gießen und ausreichend Licht gehören auch im Winter dazu – besonders bei Indoor-Bonsai. Wer auf die wichtigsten Krankheitssymptome beachtet und die Grundregeln einhält bringt seine Pflanze gut über die kalte Jahreszeit.

Wissenswertes zur Überwinterung von Bonsai in Kürze

Da es viele verschiedene Bonsai-Arten gibt, haben alle Arten auch verschiedene Bedürfnisse, was ihre Überwinterung anbelangt. Man unterscheidet generell den Indoor Bonsai, der im Zimmer wächst und den Outdoor Bonsai, der im Garten wächst.

Zimmerbonsai

  • Um den Zimmerbonsai zu überwintern, sollte man ihn nicht direkt auf der Fensterbank stehen lassen. Dort ist er einer zu großen Kälte ausgesetzt und würde schnell Blätter abwerfen.
  • Besser ist es, ihn auf einen kleinen Sockel zu stellen, denn dies sorgt für ungehinderte Luft- und Wärmezirkulation.
  • Außerdem braucht der Bonsai viel Licht. Er sollte also direkt am Fenster stehen oder durch künstliches Licht, z. B. einer spezielle Blumenlampe beleuchtet werden. Diese Lampe sollte aber nicht zu nah an den Bonsai Baum gestellt werden um eine Verfärbung der Blätter zu vermeiden.
  • Außerdem ist regelmäßig Gießen und Besprühen des Bonsais wichtig. Aber Vorsicht! Er mag keine Staunässe.

Gartenbonsai

  • Der Gartenbonsai sollte, je nach Art, draußen überwintern. Ideal sind helle Gewächshäuser. Bei Foliengewächshäusern ist darauf zu achten, dass sie eine gute Belüftung haben.
  • Durch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, kann der Bonsai sonst zu schnell von Pilz befallen werden.
  • Im Garten kann der Bonsai ohne Schale einfach in den Boden gesenkt werden. Er sollte mit einer dicken Schicht aus Laub oder Tannenzweigen bedeckt werden.
  • Auf dem Balkon sollte der Bonsai gut vor Kälte geschützt werden. Es ist ratsam, ihn mit der Schale in einen Karton oder eine Kiste zu packen, die dick mit Styropor oder Torf aufgefüllt wird.
  • Der Ort zum Überwintern sollte auf jeden Fall vor Wind und Sonnen geschützt sein.

Der Bonsai braucht aber auch im Winter viel Pflege. Er sollte feucht, aber nicht nass gehalten werden und auf mögliche Schädlinge untersucht werden. So kann der Bonsai die Wintermonate als Ruhepause nutzen um Kraft für das nächste Jahr zu schöpfen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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