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Styropor schneiden | sauber schneiden leicht gemacht

Das auch als Schaumpolystyrol bekannte Styropor wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Als Dämmstoff, für Bastelarbeiten oder zur Anfertigung von Dekorationen ist es ein beliebtes Material. Leider gestaltet sich das glatte Zurechtschneiden schwierig. Bei der Bearbeitung mit Messern können zu viele der zusammengebackenen Schaumstoffkugeln herausbrechen und so Dellen oder Löcher entstehen lassen. Mit dem richtigen Vorgehen kann dieses Problem vermieden werden.

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Geeignete Schnittwerkzeuge

Für das Zurechtschneiden von Schaumpolystyrol eignen sich verschiedene Schneidewerkzeuge. Zu diesen gehören unter anderem:

Cutter beziehungsweise Teppichmesser

Sie weisen sehr scharfe und schmale Klingen auf, wodurch sie vergleichsweise gut geeignet für das Zurechtschneiden des Styropors geeignet sind. Allerdings muss mit ihnen vorsichtig und langsam vorgegangen werden, um ein Brechen und Ausfransen des Materials zu verhindern.

Messer

Messer mit sehr dünnen, scharfen, geraden Schneideflächen eignen sich verhältnismäßig gut für dünnere Styroporplatten. Es sollte allerdings nicht mit dem nächstbesten Küchenmesser geschnitten werden. Die Klinge sollte vorher zumindest frisch geschärft werden.

Styropor schneiden

Sägen

Sägen, beispielsweise für Laubsägearbeiten, aber auch ein Fuchsschwanz können eingesetzt werden. Bei diesen besteht allerdings die Gefahr – vor allem bei Varianten mit eher großen Styroporkugeln – dass einzelne Kügelchen herausbrechen. Zudem muss das Material jeweils ein Stück weit über die Unterlage überstehen und wird so weniger stabilisiert. Das erhöht die Gefahr, dass Platten oder andere dünnere Formen komplett brechen.

Styroporschneider

Wer häufiger Styropor schneidet, sollte in einen sogenannten Styroporschneider investieren. Bei diesen wird zwischen Handgeräten und Tischgeräten unterschieden. Die Klingen oder der verwendete Schneidedraht werden erhitzt, sodass die Schnittflächen leicht verschmolzen werden und somit sehr glatt ausfallen.

Thermosägen und Heißschneidemaschinen

Thermosägen und Heißschneidemaschinen funktionieren nach dem gleichen Prinzip, wie der Styroporschneider. Die Klingen werden erhitzt und gleiten so durch das Material. Das Risiko für ausgebrochene Kugeln oder abgebrochene Abschnitte wird dadurch erheblich reduziert.

Für größere Schnittflächen, sehr präzises Formen – wie beispielsweise im Modellbau – oder auch bei häufigeren Einsätzen ist die Verwendung eines Styroporschneiders empfehlenswert. Dieser schneidet sehr glatt und der Einsatz ist besonders einfach. Größere Tischgeräte können teils auch in Baumärkten ausgeliehen werden. Das ist preislich günstiger, als der Kauf, wenn die Geräte nur einmal für ein größeres Projekt verwendet werden sollen.

Vorbereitung

Bevor das Schaumpolystyrol geschnitten wird, sollten drei vorbereitende Schritte erfolgen. Bei diesen handelt es sich um:

Probeschnitt

Ob Styroporplatte oder eine andere Form, dick, dünn, große oder kleine Kugeln, sehr dichtes Material oder eher lockeres Schaumpolystyrol geschnitten werden sollen – die Unterschiede des Materials bestimmen das Schnittverhalten. Um präzises Arbeiten zu ermöglichen und das richtige Schneidewerkzeug zu finden, sollte daher ein Probeschnitt durchgeführt werden. Empfehlenswert ist es daher, extra zu diesem Zweck ein Probestück bereit zu halten und verschiedene Schnittwerkzeuge daran zu testen. Dabei kann auch praktisch herausgefunden werden, wie viel Druck für einen sauberen Schnitt notwendig ist.

Unterlage vorbereiten

Gerade bei Platten muss eine stabile und entsprechend große Unterlage gegeben sein. Das Material sollte während des Schneidens nicht zu großen Teilen überlappen beziehungsweise „frei in der Luft schweben“, da hierdurch die Gefahr des Zerbrechens gegeben ist. Zudem muss beachtet werden, dass die Unterlage schnittfest ist. Ansonsten könnten schnell Kratzer und Kerben entstehen.

Messen und vorzeichnen

Um saubere Schnitte, die gewünschte Form und die angestrebten Maße zu erhalten, müssen diese abgemessen und vorgezeichnet werden. Hierbei gilt natürlich wie immer der Grundsatz: Zweimal messen, einmal schneiden. Daher sollte gerade bei dickeren Platten auch beachtet werden, in welchem Winkel geschnitten werden muss und die Linie entsprechend angezeichnet werden.

Styropor schneiden – Schritt für Schritt

Styropor schneiden

Sobald alle Vorbereitungen getroffen und das jeweils ideal passende Schnittwerkzeug gefunden sind, kann mit dem Schnitt begonnen werden. Die folgenden Schritte und Tipps zeigen, wie es geht:

  1. Nach dem Abmessen und Anzeichnen der gewünschten Schnittlinie wird Styroporstück auf der Unterlage ausgerichtet. Es sollten jeweils nur einige Zentimeter an der Seite über die Unterlage ragen, an der geschnitten wird. Eine Ausnahme stellt es natürlich da, wenn eine Platte von oben mit einem Messer geschnitten wird. Dann sollte die Platte gar nicht überstehen, sondern vollständig auf der Unterlage aufliegen.
  2. Entlang der vorgezeichneten Schnittlinie wird nun langsam und mit wenig Druck geschnitten. Auch beim Festhalten der Platte sollte nicht zu stark zugedrückt werden, um Dellen in dem Material zu vermeiden.
  3. Bei größeren Styroporstücken oder schwierigen Schnittformen ist es empfehlenswert, zunächst einen groben Schnitt durchzuführen – beispielsweise mit einer Säge oder einem Cutter. Die Schnittkanten müssen hierbei noch nicht sauber und vollständig glatt sein.
  4. Mit einem Styropormesser oder einem anderen Heißschneide-Gerät kann anschließend der Feinschnitt durchgeführt werden. Das erleichtert die Arbeit und hilft dabei, ein präzises Ergebnis zu erzielen.
Tipp:

Beim Schnitt des Styropors ausgelöste Kügelchen verteilen sich oftmals in der Gegend und haften an vielen Oberflächen. Wischen oder Kehren kann dadurch schnell zum Geduldsspiel werde und ist mit unnötig viel Aufwand verbunden. Einfacher ist es, die Kügelchen aufzusaugen.

Autor Heim-Redaktion

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