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Korkenzieherweide, Salix matsudana: 13 Tipps zur Pflege

Anspruchslos und dekorativ präsentiert sich die Korkenzieher-Weide im Garten oder Kübel. Die Kulturform ist an den verschlungenen Ästen zu erkennen. Mit der richtigen Pflege wird die Weide zu einem Zier-Highlight.

Video-Tipp

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Weidengewächse (Salicaceae)
  • Gattung: Weiden (Salix)
  • es handelt sich um die Varietät ‚Tortuosa‘ der Chinesischen Weide (Salix matsudana)
  • Herkunft: Mittelmeergebiet: Frankreich, Spanien, Italien und Griechenland
  • Wuchsform: schlank, gedreht, dekorativ
  • Wuchshöhe: 800 cm bis 1.500 cm
  • Wachstum pro Jahr: 100 cm
  • Blütezeit: Mitte März bis Ende April
  • bildet unscheinbare, weiße Fruchtkätzchen mit einer Länge von bis zu 2,5 cm aus
  • Blätter: 5 cm bis 10 cm, lang, gedreht, grün

Standort und Boden

Korkenzieherweiden gehören zu den anspruchslosen Ziergehölzen, die eine Vielzahl verschiedener Standorte tolerieren. Am wichtigsten ist ausreichend Licht, denn die Bäume sind wahre Sonnenanbeter. Sie bevorzugen ein warmes, vollsonniges Plätzchen, vertragen aber lichten Halbschatten, wenn über den Tag genügend Sonne zur Verfügung steht. Achten Sie darauf, dass der Baum bis zu einem Meter im Jahr wächst und daher genügend Platz nach oben haben sollte. Aufgrund ihrer kräftigen Wurzeln sollten im Umkreis von drei bis sechs Metern um die Weide herum keine Gebäudestrukturen, Wege, Terrassen oder ähnliches vorhanden sein. Aus diesem Grund ist die Korkenzieherweide nicht für kleine Grundstücke geeignet. Sobald Sie einen Standort ausgesucht haben, sollte der Boden wie folgt beschaffen sein:

  • keine Spezialisierung
  • muss als Feuchtigkeitsspeicher im Sommer funktionieren
  • saure oder alkalische Böden werden toleriert
  • ausreichend feucht
Hinweis:

Aufgrund des hohen Platzbedarfes ist Salix matsudana ‚Tortuosa‘ ideal als Solitär geeignet. Sie können das Ziergewächs zu einem Blickfang im Garten machen.

Pflanzen

Um Ihre Korkenzieherweide erfolgreich zu pflanzen, wählen Sie einen Tag zwischen Anfang Oktober und Ende Februar aus. Der Boden sollte nicht gefroren sein und ein nicht zu kalter Tag wird empfohlen, damit der Baum nicht friert.

Die folgenden Punkte helfen Ihnen bei der Pflanzung:

  • Pflanzloch ausheben
  • Pflanzloch muss doppelt so groß wie Wurzelballen sein
  • schwere Böden mit Drainagematerial auflockern
  • Drainagematerial: Lavasplitt, Kies
  • Kompost in Erdaushub einarbeiten
  • Stützpfahl einschlagen
  • Korkenzieher-Weide einsetzen
  • nicht zu tief einsetzen (an Pflanzhöhe im Topf orientieren)
  • Baum gerade ausrichten
  • an Stützpfahl fixieren
  • Pflanzloch mit Erdaushub füllen
  • gut antreten
  • ausreichend wässern

Umtopfen

Falls Sie sich für die Kultivierung im Kübel entschieden haben, müssen Sie die Korkenzieherweide in regelmäßigen Abständen umtopfen. Da sich der Standort zu den ins Freiland gepflanzten Exemplaren nicht unterscheidet, wachsen die Bäume selbst im Kübel äußerst schnell. Vor allem die Wurzeln stellen ein Problem dar. Sobald sie an der Substratoberfläche zu erkennen sind, wird über den Sommer umgetopft. Das folgende Substrat ist für die Topf-Kultivierung geeignet:

  • Kübelpflanzen- , Garten- oder Komposterde
  • humos
  • lehmhaltig

Zudem benötigen Sie ein Gefäß mit einem Volumen von mindestens 80 Litern und Kies oder Lavasplitt als Drainagematerial. Der Kübel muss über ein großes Abzugsloch verfügen und aus Ton gefertigt sein, damit die Korkenzieherweide nicht umfällt.

Korkenzieherweide - Salix matsudana 'Scarcuzam'

Anschließend gehen Sie wie folgt vor:

  • Korkenzieherweide aus Topf entfernen
  • gleichen oder größeren Topf verwenden
  • Wurzeln von altem Substrat befreien
  • Wurzeln gründlich um mehrere Zentimeter einkürzen
  • vertrocknete oder verfaulte Wurzeln komplett entfernen
  • Drainageschicht am Boden des Kübels einrichten
  • Pflanze einsetzen
  • auffüllen und leicht andrücken
  • gründlich angießen

Gießen

Gewässert werden Salix matsudana ‚Tortuosa‘ nur in Trockenzeiten. Der Boden sollte ausreichend feucht sein. Kübelpflanzen werden nach Bedarf gewässert. Überprüfen Sie die Erde über die Fingerprobe auf Feuchtigkeit und gießen Sie entsprechend nach. Sie müssen sich keine Sorgen um kalkhaltiges Wasser machen. Korkenzieherweiden können mit hartem oder weichem Wasser gegossen werden.

Hinweis:

Falls Sie im Garten mit anhaltender Feuchtigkeit zu kämpfen haben, mulchen Sie den Baum. Die Mulchschicht speichert Feuchtigkeit über die heißen Sommertage.

Düngen

Ins Freiland gepflanzte Exemplare müssen nicht gedüngt werden. Arbeiten Sie im Frühjahr eine Portion Kompost und Hornspäne in den Boden ein, um die Weide über die kommende Saison zu versorgen. Kübelpflanzen werden von Frühling bis Herbst mit flüssigem Grünpflanzendünger alle zwei bis vier Wochen versorgt. Der Dünger wird ausschließlich über das Gießwasser verabreicht.

Schneiden

Um eine Korkenzieher-Weide so jung und gesund wie möglich zu halten, muss sie jährlich ausgelichtet und zurückgeschnitten werden. Geschnitten werden Freiland-Exemplare entweder im Frühjahr oder spätem Herbst, wenn kein Laub mehr am Baum zu sehen ist. Kübelpflanzen werden je nach Wuchs im Frühjahr und Herbst ausgelichtet. Eine Gartenschere reicht in den meisten Fällen vollkommen für den Schnitt aus. Gehen Sie wie folgt vor:

  • Werkzeug desinfizieren und schärfen
  • kranke, vertrocknete, schwächelnde und abgestorbene Triebe oder Zweige komplett entfernen
  • nach innen oder quer wachsende Triebe komplett entfernen
  • die ältesten Haupttriebe jede 2. Saison bodennah entfernen
  • restliches Geäst auf gewünschte Form und Höhe zurückschneiden
  • Kübelpflanzen um ein Drittel stutzen
Hinweis:

Radikale Rückschnitte verträgt die Korkenzieherweide problemlos. Kürzen Sie die Pflanze dafür um zwei Drittel ein oder setzen Sie den Baum komplett auf Stock.

Überwintern

Die Überwinterung von Korkenzieherweiden funktioniert ohne größere Probleme. Ausgepflanzte Bäume sind absolut winterhart und benötigen keinen Winterschutz, solange es sich nicht um das 1. Standjahr nach der Pflanzung handelt. In diesem Fall sollten Sie den Standort mit Reisig, Laub oder Stroh bedecken und das Geäst einpacken. Jutesäcke oder ein Gartenvlies sind hierfür ideal. Ebenfalls einen Winterschutz benötigen im Kübel kultivierte Exemplare. Sie müssen die Pflanzen nicht ins Haus holen, dennoch benötigen sie einen geeigneten Schutz vor der Kälte:

  • Substrat mit Reisig oder Laub abdecken
  • Kübel und Pflanze einpacken
  • dafür Noppenfolie oder Gartenvlies verwenden
  • Düngezugaben komplett einstellen
  • über Winter nicht gießen

Vermehren

Die Vermehrung einer Korkenzieher-Weide läuft ganz einfach ab. Schneiden Sie dafür an einem frostfreien Wintertag etwas längere Zweige ab und stecken Sie diese in einen Behälter mit Wasser. Über die nächsten Wochen werden Wurzeln ausgebildet, was ein Zeichen für die Pflanzung ins Freiland ist. Die Stecklingsvermehrung ist ebenfalls problemlos umsetzbar. Die Stecklinge müssen 15 Zentimeter lang und bis auf fünf Zentimeter vom Laub befreit werden.

Korkenzieherweide - Salix matsudana 'Tortuosa'

Pflanzen Sie die Stecklinge in eine Mischung aus Quarzsand und Blumenerde und stellen Sie das Gefäß an einen warmen, aber nicht sonnigen Standort. Sobald es zur Bildung von Trieben und Laub kommt, wird die Pflanze entweder umgetopft oder ins Freiland gepflanzt.

Schädlinge

Damit es der Korkenzieherweide dauerhaft gut geht, müssen Sie die möglichen Krankheiten und Schädlinge kennen, die den Baum befallen können. Salix matsudana ‚Tortuosa‘ ist recht anfällig auf Schädlinge und Pilzerkrankungen, was zusätzliche Maßnahmen notwendig macht. Besonders gefährlich sind die Larven des Weidenbohrers (Cossus cossus), deren Befall an den folgenden Symptomen erkennbar ist:

  • Rinde riecht nach Essig
  • Fraßgänge erkennbar
  • adulte Exemplare erkennbar
  • Baum schwächelt bis zum kompletten Absterben

Ältere Bäume halten einen Befall durch den Weidenbohrer besser aus als junge Exemplare. Versuchen Sie den Befall durch das Entfernen befallener Triebe und Äste, sowie der Raupen, einzudämmen. Je nach Stärke des Befalls ist das aber kaum mehr möglich, da die Larven erst sehr spät bemerkt werden. In diesem Fall müssen Sie die gesamte Korkenzieher-Weide aus dem Garten entfernen und fachgerecht entsorgen. Nicht so schwerwiegend ist ein Befall durch den Gefleckten Weidenblattkäfer (Chrysomela vigintipunctata), der vom Aussehen an einen hellen Marienkäfer erinnert. Erkennbar ist ein Befall an komplett verkahlenden Ästen und den Tieren, die sich auf diesen im Hochsommer aufhalten. Ältere Korkenzieherweiden erholen sich von selbst von den Käfern. Jungen Exemplaren können Sie folgendermaßen helfen:

  • befallene Triebe entfernen
  • Käfer einsammeln und weit entfernt aussetzen
  • im Notfall zu Insektenschutzmitteln greifen

Krankheiten

Krankheiten stellen ebenfalls eine große Gefahr für die Korkenzieherweide dar, speziell Pilzinfektionen. Mit dem Weidenschorf (Pollaccia saliciperda) präsentiert sich eine der häufigsten Pilzerkrankungen an der Korkenzieher-Weide, die sich in den folgenden Symptomen äußert:

  • Triebe und Blätter verfärben sich braun
  • Triebe und Blätter vertrocknen
  • einzelne Pflanzenteile verfärben sich komplett schwarz
  • an schwarzen Stellen wachsen Geschwüre

Der Pilz kann großen Schaden anrichten und ist schwer zu bekämpfen, dennoch verenden adulte Exemplare in den meisten Fällen nicht. Sie müssen die betroffenen Pflanzenteile komplett entfernen (ausschließlich im Hausmüll entsorgen) und die Pflanze in den kommenden Monaten mit etwas mehr Kalium und Phosphor düngen. Je stärker die Pflanze ist, desto geringer ist die Chance auf einen erneuten Ausbruch im kommenden Jahr. Da die Pilze in der Pflanze überwintern, müssen Sie jedes Jahr mit einem Befall rechnen. Neben dem Weidenschorf haben Sie es vielleicht noch mit der Marssonina-Krankheit an der Korkenzieherweide zu tun. Ausgelöst wird diese durch Marssonina salicicola– oder Drepanopeziza sphaeroides-Pilze. Ein Befall zeigt sich wie folgt:

  • Blätter, Triebspitzen, Zweige und Blüten verkümmern
  • bis zu 3 mm große Blattverfärbungen erkennbar
  • befallene Teile sterben komplett ab

Um den Pilz in der nächsten Saison unter Kontrolle zu bringen, müssen Sie das Herbstlaub einsammeln, denn dort überwintern die Pilze. Je gründlicher Sie das Laub entfernen, desto geringer ist die Chance auf eine erneute Infektion. Einen akuten Befall bekämpfen Sie wie folgt:

  • befallene Pflanzenteile entfernen
  • im Hausmüll entsorgen
  • optional auf Fungizide zurückgreifen (bei schwerem Befall)
Tipp:

Je gesünder Ihre Korkenzieherweide ist, desto geringer ist die Chance auf eine Infektion mit den Pilzen. Versäumen Sie vor allem nicht, die Bäume zu schneiden, da ein zu dichtes und verkahlendes Geäst die Infektionsgefahr deutlich erhöht.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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