Startseite » Pflanzen » Kübelpflanzen » Fuchsien vermehren – Samen und Stecklinge

Fuchsien vermehren – Samen und Stecklinge

Fuchsie - Fuchsia

Selbst als Staude im Garten können Fuchsien gepflanzt werden, mancher Blumenfreund hat sich auch auf dem Grab als blühenden Blumenschmuck eingesetzt. Sie wurden nach dem deutschen Botaniker Leonhart Fuchs benannt worden.

Video-Tipp

Wie sehen Fuchsien aus?

Bei der Fuchsie handelt es sich um eine Pflanze, die als Halbstrauch, Strauch oder auch Baum wächst. In unseren Breiten wird sie meistens für den Balkon oder die Terrasse verwendet. Sie ist eine verholzende Pflanze, die also mehrjährig gehalten werden kann. Auch wenn sich heute nicht jeder die Mühe macht, die Fuchsien zu überwintern, es lohnt sich auf jeden Fall. Die Pflanzen werden schöner, je älter sie werden. Manche haben nur wenige Zweige, manche wachsen deutlich buschiger und haben feinere Stiele. Auch die Blüten sehen je nach Sorte sehr unterschiedlich aus. Grundsätzlich können Fuchsien in diese Wuchsformen eingeteilt werden:

  • aufrecht wachsend
  • überhängend wachsend
  • hängend wachsend

Da es so viele Sorten gibt, wäre es unübersichtlich, für jeden Geschmack eine Pflanze anzugeben. Die beliebtesten werden jedoch in den Gärtnereien angeboten, wo sie im Frühling mit den Geranien und den anderen typischen Balkonpflanzen warten. Nicht nur die Blüten sind in vielen Farben erhältlich, auch die Blätter sind mal grün oder mal buntlaubig. Die Blüten können außerdem unterschiedlich groß sein, sie sind einfach oder gefüllt und manche sehen wir kleine Ballkleider aus.

Anzucht durch Jungpflanzen

Neue Pflanzen kann man entweder durch Ableger, Stecklinge oder durch Samenaussaat heranziehen. Auch Fuchsien können durch Jungpflanzen herangezogen werden. Wer noch keine eigene Fuchsie besitzt, kann vielleicht vom Nachbarn einen Trieb bekommen. Im Frühjahr oder im Herbst ist es möglich, Stecklinge von einer gesunden Pflanze abzuzweigen. Solange die Triebe noch nicht verholzt sind, ist das möglich. Sie sollten aber auch nicht zu jung und damit zu weich sein. Außerdem sollte der Steckling zwei Blattpaare besitzen, kurz unter dem unteren Blattknoten wird der Trieb mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Dann kann er in Anzuchterde gesteckt werden. Hierzu ist es wichtig, nur saubere Gefäße zu benutzen und möglichst nicht Gefahr zu laufen, durch alte Blumentöpfe Schädlinge zu übernehmen. Zum Schluss wird eine Plastiktüte über den Topf gestülpt, damit die Feuchtigkeit nicht so leicht verdunsten kann (Gewächshauseffekt).

  • Stecklinge sollten hell und warm bei ungefähr 20 °C herangezogen werden.
  • Die Erde sollte nur mäßig feucht gehalten werden, dazu reicht es, die Pflanze nur einmal am Tag – am besten morgens – zu gießen.
  • Nach ungefähr drei Wochen ist der kleine Steckling mit ausreichend Wurzeln versehen und kann in ein größeres Töpfchen von ca. 7-9 cm Durchmesser eingetopft werden.
  • Nun wird wieder gewartet, bis sich weitere Wurzeln gebildet haben, dann kann erneut in einen größeren Topf umgesetzt werden.
Tipp:

Nicht gleich in einen großen Topf setzen, dann entwickeln sich die Wurzeln schlechter.

Diese Methode gilt als die erfolgversprechendste Methode, Jungpflanzen aus Stecklingen heranzuziehen. In der Natur frei stehende Pflanzen vermehren sich natürlich durch die Verstreuung der Samenkörner. Die Nachzucht mit Samen in Töpfen ist dagegen sehr aufwendig und mühsam, gleichzeitig aber auch nicht von großen Erfolgen gekrönt.

Anzucht aus Samen

Nach der Blüte entwickelt sich an der gleichen Stelle eine Samenfrucht. Diese beinhaltet die einzelnen Samenkörner, die in vier Kammern sitzen. Die Samenfrucht muss mit einem scharfen Messer aufgeschnitten und die Samenkörner entnommen werden. Sie werden auf Küchenkrepp zum Trocknen ausgelegt. Wenn sie trocken sind, sollten sie umgehend in eine Anzuchtschale mit Anzuchterde gelegt werden. Darauf kommt eine ebenso dünne Schicht Erde wie die Samenkörner dick sind, diese wird dann mit einem feinen Wasserstrahl angefeuchtet. Wenn möglich mit einem Klarsichtdeckel, einer Glasscheibe oder Folie abdecken, um die Wärme zu halten.

Fuchsie - Fuchsia

Sobald die Samen gekeimt sind, wird die Abdeckung jeden Tag für eine halbe Stunde geöffnet, um die Keimlinge an die Außentemperaturen zu gewöhnen. Wenn die Pflänzchen 2 Blattpaare haben, werden sie in einen 5-7cm großen Topf gesetzt. Auch hierüber wird wieder eine Plastiktüte gestülpt. Es dauert ungefähr 2-3 Wochen, bis sich die Pflanzen soweit entwickelt und Wurzeln gebildet haben, dass sie in einen größeren Topf umziehen können. Sie sollten ca. 18-20 °C warm stehen, aber keine direkte Sonnenstrahlen bekommen. Vorsichtiges Lüften wie bei den Keimlingen gewöhnt die Jungpflanze ebenfalls an die Außentemperatur und härtet sie ab. Blattdüngung gibt den kleinen Fuchsienkindern die nötigen Nährstoffe.

Ableger durch Absenker

Eine weitere Möglichkeit, Ableger von der Fuchsie zu ziehen ist die Methode der Absenker. Dazu wird ein Fuchsientrieb der Mutterpflanze – diese sollte entweder direkt im Gartenboden stehen oder unmittelbar auf dem Boden – seitlich nach unten gebogen. Das muss vorsichtig geschehen, damit der Trieb nicht abbricht. Wenn er im Bereich eines Auges (Blattachsel) den Boden berührt und dort fixiert wird, kann er mit etwas Glück anwurzeln. Wenn diese Wurzeln groß genug sind, wird der Trieb von der Mutterpflanze abgeschnitten und kann dann in einen Topf gesetzt werden. Außer dieser Methode ist es möglich, durch einen Seitenausläufer eine neue Pflanze zu gewinnen. Auch durch Teilung kann eine ältere Freilandfuchsie in zwei Pflanzen geteilt werden.

Fuchsien mit Stecklingen vermehren

Voraussetzungen:

  • Pflanztöpfe mit ca. 9 cm Durchmesser
  • Minigewächshaus
  • Anzuchterde
  • Wasser
  • ein scharfes Messer (keine Schere!)

Viele Gärtnereien bieten speziell für das Ziehen von Fuchsien geeignete Pflanztöpfe an. Gittertöpfe, Tontöpfe oder einfache Plastikbecher verwenden. Generell gilt: Der Boden muss durchlöchert sein, damit der Wurzelballen viel Wasser aufnehmen kann. Bei Tontöpfen ist zu beachten, dass die Fuchsienstecklinge einen höheren Wasserbedarf haben, da Ton die Verdunstung des Wassers verstärkt. Viele Hobbygärtner verwenden einfache Blumenerde, um Stecklinge heranzuziehen. Für die Anzucht von Pflanzenstecklingen ist jedoch spezielle Anzuchterde optimal, da hier der Mineraliengehalt entsprechend auf die Bedürfnisse von Stecklingen angepasst ist.

  • Bei Fuchsien verwendet man Kopfstecklinge, zu denen auch einige darunter liegende Blätter gezählt werden.
  • Die beste Zeit für das Ziehen von Stecklingen ist generell der Frühling, da die Pflanze dann schnell Wurzeln bildet.
  • Generell müssen Stecklinge mit einem scharfen Messer geschnitten werden, um zu verhindern, dass die Leiterbahnen in den Trieben beschädigt werden.
  • In den ersten Wochen müssen die Fuchsienstecklinge in ein Minigewächshaus mit ausreichend Feuchtigkeit.
  • Wer kein solches Gewächshaus besitzt, kann auch einen Blumentopf mit Frischhaltefolie beziehen und den Topf auf eine warme Heizung stellen.
  • Um die Bewurzelung der Fuchsienstecklinge zu beschleunigen, wird Bewurzelungspulver angeboten – doch auch ohne dieses Hilfsmittel kann die Bewurzelung erfolgreich sein.
  • Zudem müssen die Stecklinge sehr gut mit Wasser versorgt werden. Es darf sich allerdings kein Stauwasser bilden, da sonst die kleinen Wurzeln schnell verfaulen.
  • Überschüssiges Wasser sofort abgießen!
  • In der Regel benötigt die erste Bewurzelungsphase 2 Wochen. In dieser Zeit sollte man den Deckel des Gewächshauses oder die Folie nicht heben, eine Belüftung vermeiden.
  • Nach 2 Wochen kann man dann die Stecklinge in Pflanztöpfe umtopfen. Hierfür muss für jeden Steckling ein eigener Topf verwendet werden.
  • Die Anzuchterde ist nun nicht mehr notwendig, einfache Blumenerde ist ausreichend.
  • Bildet der Steckling in der Folgezeit neue Blätter, war die Anzucht neuer Fuchsien erfolgreich.

Wissenswertes in Kürze

Fuchsie - Fuchsia

Fuchsien gehören zu den beliebtesten Pflanzen für Balkon und Garten. Vor allem aufgrund der Vielfalt dieser besonders üppig blühenden Pflanze entsteht schon oftmals eine Sammelleidenschaft bei Gartenbesitzern. Die meisten Pflanzenfreunde kennen hängende Fuchsien, doch allein in Europa findet man fast 6.000 verschiedene Arten. Darunter befinden sich neben den bekannten hängenden Fuchsien für Blumenampeln auch buschige Pflanzen, Fuchsien, die auf Stämmchen als Kübelpflanze wachsen, oder bodenbedeckende Fuchsien.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Kübelpflanzen

Zum Thema Kübelpflanzen

Scroll Up