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Gefleckter Aronstab – Pflege-Tipps für die giftige Gartenpflanze

Gefleckter Aronstab (Arum maculatum)

Auffällig, dekorativ und leicht zu pflegen – wer in seiner heimischen Grünanlage den gefleckten Aronstab kultiviert, zieht garantiert viele Blicke auf seinen Garten. Das Gewächs, das im Volksmund auch Magenwurz, Eselsohr oder Pfaffenspinat genannt wird, besticht durch seine langstieligen, pfeilförmigen Blätter und die besonderen Fruchtstände. Wer für die Pflanze den richtigen Standort auswählt, braucht sich um die weitere Pflege nicht mehr viele Gedanken zu machen.

Video-Tipp

Standort und Boden

Damit sich der gefleckte Aronstab wohl fühlt und sich optimal entfalten kann, sollte der künftige Standort des Gewächses mit Bedacht gewählt werden. Die Pflanze wächst am besten in halbschattigen Bereichen innerhalb der Grünanlage; sowohl ein Übermaß an Sonne als auch zu viel Schatten können sich schädigend auf das Gewächs auswirken. Im Idealfall kultiviert man den gefleckten Aronstab am Gehölzrand und unter laubabwerfenden Gewächsen. Auf diese Weise erhalten sie im Sommer genügend Schatten, während der Austriebszeit ausreichend Licht. Insgesamt hat sich eine etwas kühle Lage als günstig erwiesen.

Tipp:

Je tiefer sich der Schatten ausbildet, umso spärlicher erscheint die Blüte und umso weniger Beeren bilden sich anschließend. Es hat sich bewährt, den gefleckten Aronstab im Verbund mit anderen Pflanzen zu kultivieren.

Besonders gut eignet sich die Gemeinschaft mir anderen frühjahrsblühenden Pflanzen, zum Beispiel Lungenkraut oder Bärlauch. Für die erfolgreiche Kultivierung des gefleckten Aronstabes ist neben einem geeigneten Standort auch das richtige Substrat von besonderer Bedeutung. Die Erde, die zum Einsatz kommen sollte, weist im Idealfall folgende Eigenschaften auf:

  • reich an Nährstoffen
  • recht locker
  • etwas frisch
  • durchlässig
  • etwas sauer

Man sollte das Substrat keinesfalls zu trocken, aber auch nicht zu feucht wählen. Es darf sich keine Staunässe bilden, die der Pflanze Schaden zufügt. Besonders gut eignen sich tiefgründige Lehm- und Tonböden sowie feuchte Laubböden.

Gießen und Düngen

Zur Pflege des gefleckten Aronstabes gehört auch ein ausgewogenes Bewässerungsverhalten. In der Anfangsphase der Wachstumsperiode ist das regelmäßige Gießen besonders wichtig, denn während dieser Zeit darf der Boden keinesfalls austrocknen. Später, im Hochsommer, ist dann meist keine zusätzliche Bewässerung mehr nötig. Vom Sommer bis zum Herbst, wenn sich das Gewächs in der Ruheperiode befindet, kann man den Aronstab dann fast trocken halten. Auch eine optimale Düngung hat sich bewährt, um den Aronstab gut zu pflegen. Zu diesem Zweck hat es sich bewährt, Kompost und organischen Dünger in den Boden einzuarbeiten; am besten eignet sich das Frühjahr für diese Maßnahme.

Pflanzen und Vermehren

Das Pflanzen eines Aronstabes funktioniert ohne besondere Probleme, wenn man auf den passenden Standort achtet. Dieser sollte nicht zu nah am Gehölzrand liegen, denn die Pflanzen benötigen einen gewissen Platz. Außerdem sollte man sich den künftigen Standort sorgfältig überlegen, denn ein späteres Umsetzen schadet dem Gewächs. Zwischen den einzelnen Exemplaren sollte man einen Abstand von 40 bis 50cm einkalkulieren. Am besten setzt man die Pflanzen in kleinen Tuffs von 3 bis 10 Exemplaren. Beim Einsetzen der einzelnen Gewächse ist darauf zu achten, dass die Spitze der Knolle nach oben zeigt. Grundsätzlich sollte man zweimal so tief pflanzen wie die Knolle dick ist. Anschließend drückt man die Erde sorgfältig an und sorgt für eine gute Bewässerung.

Tipp:

Die Knollen oder Pflanzen sollten nur mit Handschuhen angefasst werden, da das Gewächs in allen Teilen giftig ist!

Die Vermehrung des gefleckten Aronstabes lässt sich ebenso einfach durchführen. Die Vervielfältigung funktioniert mit Hilfe folgender Methoden:

  • Selbstaussaat
  • gezielte Aussaat
  • Teilen von Brutzwiebeln

Der gefleckte Aronstab vermehrt sich in der Regel ohne äußeres Zutun im Garten; allerdings kann sich die stark ausgeprägte Vermehrungstendenz auch störend auf die allgemeine Gartenlandschaft auswirken, so dass sich viele Hobbygärtner gezwungen sehen, dem Wachstum Einhalt zu gebieten. Dann entfernt man vor der Reife die roten Fruchtstände. Die Vervielfältigung des gefleckten Aronstabes funktioniert aber auch durch gezielte Aussaat. Es handelt sich bei den Samen um Kaltkeimer, die Aussaattemperaturen zwischen 10 und 15 °C benötigen. Werden die Temperaturen zu hoch gewählt, wird die Keimung verhindert. Um das Saatgut erfolgreich zu kultivieren, stellt man die Gefäße mit den Samen am besten an einen geschützten Platz im Freien; dann erfolgt die Keimung entweder im Frühjahr oder aber im Spätherbst. Die Sämlingspflanzen werden im ersten Winter frostfrei und sonnig gelagert, wobei Temperaturen von mindestens 5 °C vorherrschen müssen. Im zweiten Frühjahr nach der Aussaat kann dann das gezielte Auspflanzen erfolgen.

Schneiden

In der Regel muss der gefleckte Aronstab nicht geschnitten werden. Nach dem Abblühen ziehen die Blätter ein und können nach dem völligen Verdorren mit einem Messer entfernt bzw. aus dem Boden gezogen werden. Allerdings hat sich ein gezielter Rückschnitt bewährt, wenn die Selbstaussaat der Pflanze verhindert werden soll. Dann schneidet man den Fruchtstand rechtzeitig ab – in jedem Fall bevor die Beeren kräftig rot und reif sind. Wenn man dabei den dicken Stängel stehenlässt, verdorrt dieser und kann später einfach herausgezogen werden.

Überwintern

Der gefleckte Aronstab ist gut winterhart; die Pflanze präsentiert eine Frosthärte bis zu -20 °C. Aus diesem Grund ist es in der Regel nicht notwendig, die Gewächse mit einem zusätzlichen Schutz zu versehen, damit sie gut durch den Winter kommen. Auch ohne Hilfe treibt der gefleckte Aronstab im nächsten Jahr wieder aus – manchmal sogar schon im Februar.

Krankheiten und Schädlinge

Da sich der Aronstab in allen Pflanzenteilen giftig präsentiert, gibt es keine nennenswerten natürlichen Feinde. Allerdings können Pflegefehler zur Ausbildung diverser Krankheiten führen. Wenn das Gewächs beispielsweise zu viel Wasser während der Ruhephase erhält, kann die Knolle schnell faulen.

Giftigkeit der Pflanze

Der gefleckte Aronstab zeigt sich in allen Pflanzenteilen sehr stark giftig; dabei sind vor allem Kleinkinder gefährdet, die gerne von den Beeren naschen. Allerdings verlaufen 60% aller Fälle nach dem Genuss ohne Symptome; bei dem Rest treten Schleimhautentzündungen oder Magen-Darm-Beschwerden auf. Ernsthafte Vergiftungen treten hingegen vor allem bei Weidevieh auf. Zu beachten ist auch, dass die frische Pflanze und deren Saft stärker wirken als die entsprechenden getrockneten Pflanzenteile. Die Inhaltsstoffe des Gewächses sind noch weitgehend unbekannt; allerdings soll es sich bei dem Hauptwirkstoff um Aroin handeln, das besonders hoch konzentriert in der frischen Knolle zu finden ist.

Namensherkunft

Die Bezeichnung Aronstab verweist auf den Blütenkolben der Pflanze und nimmt dabei Bezug auf das Alte Testament der Bibel. Im 2. Buch Mose wird erzählt, wie Aaaron seinen Stab vor den Pharao wirft, wobei sich das Holz anschließend in eine Schlange verwandelt. Der Gattungsname maculatum ist der lateinischen Sprache entlehnt und bedeutet gefleckt; dies bezieht sich auf die Laubblätter.

Fazit der Redaktion

Der gefleckte Aronstab gehört zu den besonders auffälligen und damit dekorativen Pflanzen innerhalb der heimischen Grünanlage. Das Gewächs lässt sich leicht kultivieren, und auch Anfängern gelingt die erfolgreiche Pflanzung und Pflege. Allerdings muss man sich über den starken Hang zur Selbstaussaat bewusst sein und gegebenenfalls rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, damit der gefleckte Aronstab nicht zu einem Problem im Garten wird. Wer schließlich noch die Giftigkeit der Pflanze beachtet, wird an dem Gewächs sicherlich lange Freude haben.

Wissenswertes zu Aronstabgewächsen in Kürze

Besonderheiten

  • Der Aronstab wird bis zu 50 cm hoch und blüht von April bis Mai.
  • Dabei bildet sich ein großes tütenförmiges Blatt, in dem sich ein meist brauner Kolben befindet.
  • Dieser Kolben riecht nach Aas und lockt dadurch Fliegen und Mücken an, die die Blüten bestäuben.
  • Daraufhin bilden sich ab August kleine runde Früchte, die zunächst grün sind und später rot werden.
Tipp:

Besonders die Beeren sind für Kinder und Tiere gefährlich, weil sie süß schmecken, doch auch alle anderen Teile der Pflanze sind giftig.

Sie enthalten Oxalat und weitere giftige Substanzen, die schon bei der Berührung zu Rötungen und Blasenbildungen auf der Haut führen. Beim Verzehr der Beeren oder anderer Pflanzenteile kommt es meist schon innerhalb einer halben Stunde zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, weiterhin können die giftigen Stoffe eine Entzündung der Mundschleimhaut und eine Schwellung der Lippen verursachen, die mit einem Brennen der Zunge und des Rachenraums verbunden ist. Ein Verzehr einer größeren Menge Blätter des Aronstabs endet für Nutzvieh tödlich.

Arten

  • Das Einblatt (Spathiphyllum) passt wegen seiner geringen Größe gut auf die Fensterbank und hat ein weißes Hochblatt, in dem der Blütenkolben sitzt, der sich sehr lange an der Pflanze hält. Es gehört zu den Pflanzen, die auch mit wenig Licht auskommen, völlig dunkel darf der Standort allerdings auch nicht sein. Bei direkter Sonne können die Blätter des Einblatts schnell bleich werden und braune Ränder bekommen.
  • Das Fensterblatt klettert in seiner ursprünglichen Heimat, die in den Urwäldern Mittel- und Südamerikas liegt, mit seinen Luftwurzeln Bäume hinauf, um ans Licht zu gelangen. Fast genauso schnell wächst sie bei guter Pflege auch als Zimmerpflanze, sodass sie nach einigen Jahren für die Innenräume zu groß sein kann und zurückgeschnitten werden muss. Bei der Suche nach einem anderen Standort sollte bedacht werden, dass ein Fensterblatt ganzjährig eine Temperatur von mindestens 20° C benötigt.
  • Der Baumfreund (Philodendron scandens) ist wie das Fensterblatt eine Kletterpflanze und braucht daher eine Kletterhilfe. Er mag es ein wenig kühler, die Temperatur sollte jedoch immer über 15° C liegen. Der Standort für diese Pflanze sollte zwar hell sein, direkte Sonneneinstrahlung mag der Baumfreund jedoch nicht. Seine Blätter sind nicht eingeschnitten, wie das beim Fensterblatt der Fall ist.
  • Die Dieffenbachie ist eine sehr beliebte Zimmerpflanze und wird normalerweise nicht größer als zwei Meter, sodass sie für normale Raumhöhen gut geeignet ist. Sie hat längliche oder ovale grüne Blätter mit weißen Flecken und wirkt dadurch sehr dekorativ. Für Haushalte mit kleinen Kindern oder Tieren ist die Dieffenbachie allerdings nicht so gut geeignet, weil sie Kalzium-Oxalat Kristalle enthält, die für Mensch und Tier giftig sind.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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