Wildzaun aufstellen

Hirsch hinter Wildzaun

Wer über ein Grundstück in Waldnähe verfügt, wird unter Umständen mit Wildschäden konfrontiert. Gärten und junge Forstkulturen sind häufig betroffen. Die beste Lösung ist die Errichtung eines Wildzaunes. Ein moderner Wildzaun bietet einen wirksamen Flächenschutz gegen Wildverbiss und Fegeschäden. Diese Schutzmaßnahme ist nicht ganz billig, aber besonders wirksam.

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Rechtliches zum Thema Wildzaun

Wildzäune sind in der Regel nicht genehmigungspflichtig. Im Einzelnen sind aber die Bestimmungen des Waldgesetzes, des Naturschutzrechts und des Baurechts zu beachten. Wie lange ein Wildzaun stehen bleiben muss, hängt zum einen von den zu schützenden Pflanzen, zum anderen vom Wildaufkommen ab. Während Rehwild in der Regel nur die frischen Knospen von Bäumen gefährdet und ein Rehzaun nach fünf bis sieben Jahren überflüssig wird, müssen Schutzzäune gegen Rotwild bis zu 15 Jahren stehen bleiben. Die Schälschäden durch Rotwild können erst durch Einzelschutzmaßnahmen wirkungsvoll bekämpft werden, wenn sich die Z-Bäume herausgebildet haben.

Wildzauntypen

Je nach Größe des Geländes und dem Wildaufkommen bieten sich verschiedene Wildzauntypen an. Der einfachste und am häufigsten vorkommende Wildzaun ist der klassische Pfahlzaun, dessen Pfähle das Zaungeflecht tragen. Für Pfahlzäune kommen Pfosten aus Holz, Kunststoff oder Metall in Frage. Ein Hordengatter ist insofern eine attraktive Alternative, als die Zaunelemente einfach zusammengenagelt und im Bedarfsfall repariert oder ergänzt werden können.

Wird das Hordengatter nicht mehr benötigt kann es einfach vor Ort verrotten. Im alpinen Raum kommen auch Tragseilzäune mit Pendel- und Scherenstützen in Frage. Diese Zaunart wird mit stabilen Stahlseilen bespannt und von Bodenankern im Boden festgehalten. Elektrozäune kommen mit weniger Pfählen und Drähten aus. Es ist allerdings darauf zu achten, dass stromführende Drähte in unterschiedlichen Höhen angebracht werden müssen, um Tiere verschiedener Größe abzuhalten. Schließlich stellt sich allen, die einen Wildzaun errichten wollen, die Frage, wie hoch die Konstruktion sein muss, um effektiven Schutz zu bieten.

  • Für Hasen und Kaninchen genügt ein Wildzaun von 80 Zentimetern Höhe, während für den Schutz vor Wild höhere Zäune benötigt werden.
  • Für Schwarzwild wird eine Höhe von 1,20 Metern, für Rehwild von 1,50 Metern.
  • Für Rotwild eine Höhe zwischen 1,80 und 2 Metern empfohlen.

Der Bau eines Wildzaunes

Als erstes muss die Trasse festgelegt werden, d.h. der Verlauf des Zaunes. Hieraus errechnet man den Bedarf an Draht und Zaunpfählen. Als nächstes kann man sich daran machen, die Pfosten, Eckpfähle und Verstrebungen zu setzen. Als Pfostenabstand genügen in der Regel vier Meter, bei Z-Profilen wird ein Abstand von 2,50 bis 3 Metern empfohlen. Die Endpfosten und Eckpfähle müssen die gesamte Zuglast des Zaunes tragen können. Deshalb sollte man sie 60 bis 80 Zentimeter tief in den Boden einlassen und mit Streben sichern. Die Streben sind am oberen Ende der Eckpfosten in einem Winkel von 45 Grad anzubringen. Endpfosten und Eckpfähle sichert man am besten mit einer zusätzlichen Strebe im Bodenbereich. Die Einsetztiefe für die Zaunpfosten sollte in Abhängigkeit von der Bodenbeschaffenheit mindestens 40 bis 60 Zentimeter betragen. Zur Einbringung der Pfähle lohnt es sich, zu Spezialwerkzeug zu greifen, wie zum Beispiel zur Pfahlramme bzw. Rammkatze. Ein Erdlochbohrer und ein Vorschlaghammer leisten jedoch auch gute Dienste.

Den Wildzaun spannen und befestigen

Das Spannen eines Wildzaunes ist Teamarbeit. Je zwei Personen sollten das Knotengeflecht entlang der errichteten Zaunpfosten ausrollen, während zwei weitere Personen den Rollenanfang an den Pfosten mit Krampen befestigen. Bei Z-Profilen wird der Draht eingehängt und gesichert. Das Drahtgeflecht wird an den Anfangs- und Endpfosten doppelt verkrampt, so dass die starken Zugkräfte aufgenommen werden können. Währenddessen sollten die Krampen an den Zwischenpfosten nicht zu fest eingeschlagen werden. Hier muss der Draht noch etwas Spielraum haben, um bei Bedarf nachgespannt werden zu können. Wenn im Verlauf des Zauns zwei Drahtrollen miteinander verknüpft werden sollen, sollte man einen Drahtspanner zum Einsatz bringen.

Elektro-Wildzaun gegen Wildschweinbefall

Wer sich gegen Wildschweinbefall im eigenen Garten oder auf dem eigenen Grundstück schützen will, sollte einen Elektro-Wildzaun bauen. Bevor man mit dem Bau des Wildzauns beginnt, sollte man zunächst das Grundstück, welches mit dem Wildzaun eingefasst werden soll, vermessen. Die Anzahl der Gesamtmeter werden durch drei geteilt. So weiß man vor dem Kauf der Komponenten für einen Wildzaun, wie viele Zaunpfähle man benötigt. Diese Zaunpfähle werden in einem Abstand von jeweils drei Metern aufgestellt. 

Diese anhand der Gesamtlänge des Umfangs des Grundstücks, welches mit dem Wildzaun geschützt werden soll, kann man auch abmessen, wie lang das Netz für sein muss, dass den Strom leitet und an den Pfählen befestigt wird. Pro Pfahl, an den das Netz befestigt wird, benötigt man zudem drei Isolatoren. Das zentrale Element des Wildzauns ist bei der elektronischen Variante das Waldzaungerät, dass den Strom in das Netz speist. Hierbei muss man darauf achten, dass der Wildzaun geerdet sein muss. 

Kosten für einen Wildzaun 

Wer die Teile, wie Pfähle, Netz und Zaungerät kauft, zahlt für jeden Pfahl, sofern es Stahlpfähle sind, zwischen 25 und 50 Euro pro Pfahl. Die Erdungsleitung kostet bei einer Länge von 50 bis 100 Metern zwischen 15 und 50 Euro. Das Wildzaungerät gibt es als Akkugerät, Batteriegerät oder als 230V-Netzgerät. Der Preis beginnt je nach Modell bei 90 Euro. Die teureren Modelle der Wildzaunnetzgeräte liegen bei 250 bis 400 Euro.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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