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Einjährige Pflanzen – Liste, Beispiele und Tipps zum Überwintern

Einjährige Pflanzen - Bartnelke (Dianthus barbatus)

Einjährige Pflanzen sind in der Regel Blühpflanzen, die darauf ausgerichtet sind, nur eine Saison lang intensiv zu blühen. Die Pflanzen überstehen weder frostige Temperaturen noch haben sie in der Regel die Kraft, eine weitere Saison lang attraktiv zu blühen. Das empfinden viele Hobbygärtner als sehr schade, denn zum einen muss für die nächste Saison dann wieder in neue Pflanzen investiert werden, zum anderen muss die Bepflanzung und Gestaltung der Kübel und Töpfe wieder umgesetzt werden. Mit ein paar Tricks kann man aber auch einjährige Pflanzen in eine weitere Saison rüber retten.

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Beliebte einjährige Pflanzen

Der Bartfaden

Auch als Penstemon-Hybriden bezeichnet, stammt diese Staudenpflanzen aus den südlichen USA und ist für den Garten wegen ihrer glockenförmigen und üppigen Blüten sehr dekorativ. Optimal gedeihen die Pflanzen bei warmen Temperaturen und mit einer ausreichenden Nährstoffversorgung, die sie für ihre Blüte dringend benötigen. Die Pflanze kann schon ab Februar im Gewächshaus oder auf der Fensterbank ausgesät werden. Auch als Jungpflanze ist der Bartfaden beim Gartencenter erhältlich und kann dann nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland gesetzt werden. Mit etwas Geschick gelingt es sogar, diese Staudenpflanze über den Winter zu bringen und eine weitere Saison zu genießen.

Die Bartnelke

Die aus Südeuropa stammende Dianthus barbatus gibt es schon seit mehr als 500 Jahren als kultivierte Zierpflanze. Heute ziert sie häufig Bauerngärten. Ihren Namen verdankt sie den zugespitzten Kelchblättern, die sich unterhalb der Blüte ausbilden. Mäßig trockenen und durchlässigen Boden mit guter Nährstoffversorgung schätzt die Pflanze. Wer die Bartnelke überwintern möchte, sollte sie mit Reisern abdecken und so draußen vor der winterlichen Kälte schützen.

Fleißiges Lieschen

Die Impatiens walleriana ist eine einjährige pflanze, die vor rund 100 Jahren aus Ostafrika nach Deutschland gelangte und zunächst als Zimmerpflanze gehalten wurde. Ihren Namen hat sie, weil sie so blühfreudig ist. Aufgrund ihres Charakters als Zimmerpflanze lässt sich diese Pflanze auch im Innenbereich überwintern und so zu einer mehrjährigen Pflanze machen, zumal sie trotz ihrer Herkunft eher kühle, feuchte und auch recht Standorte mag.

Welche Pflanzen können trotz Einjährigkeit überwintern?

Üblicherweise sind blühende Pflanzen, die speziell auf die Haltung in Kübeln und Töpfen ausgerichtet sind, einjährig. Sie  blühen, bilden neue Samen und sterben ab. Neben den oben genannten Einjährigen kann man mit etwas Fingerspitzengefühl auch die Fuchsie, die Geranie oder auch südländische Pflanzen wie die Schönmalve, den Oleander, das Olivenbäumchen oder auch Zitruspflanzen trotz ihrer Einjährigkeit zu überwintern versuchen.

Häufige Fragen

Wann und wie überwintern?

Damit die Pflanzen die Ruhephase gut überstehen, sollte man sie schon dahingehend auf das Überwintern vorbereiten, dass sie bereits ab September keinen Dünger mehr erhalten. Wichtig ist es, die Blumen bereits vor den ersten aufkommenden Nachtfrösten ins Haus zu holen. Zuvor werden aber sämtliche Triebe zurückgeschnitten und auch welke Blüten und Blätter gründlich entfernt. Auch auf Schädlinge muss die Pflanze vor dem Überwintern untersucht werden, da sie besonders in der Ruhephase ansonsten sehr anfällig für deren Vermehrung ist. Der Wurzelballen sollte trocknen. Weil das Winterquartier für einjährige Pflanzen eher eine Notlösung ist, sollte die Überwinterung im Innenbereich so kurz wie möglich ausfallen.

Wo sollte überwintert werden?

Perfekt eignet sich für fast alle einjährigen Pflanzen ein Überwinterungsplatz in einem hellen, aber kühlen Raum. Perfekt sind ungeheizte Schlafzimmer, Dachboden, Abstellraum, Treppenhäuser oder aber der Wintergarten, sofern er nicht beheizt wird. Auch das Kellerfenster kann als Standort gewählt werden. Die Pflanze wird im Dunkeln zwar ihr Laub abwerfen, das bildet sich aber im kommenden Frühjahr schnell wieder.

Tipp:

Wichtig ist, dass der Standort nicht zu warm ist, denn dann ist der Befall von Blattläusen und Milben deutlich wahrscheinlicher.

Worauf sollte man noch achten?

Weil die Pflanze auch unter perfekten Bedingungen und kühlem Standort im Winterquartier anfälliger für Schädlingsbefall ist, sollte sie auch jetzt regelmäßig kontrolliert werden und es sollen kranke Pflanzenteile entfernt werden. Wichtig ist, dass die Pflanze in der Winterpause nur sehr mäßig gegossen wird. Das ist deshalb wichtig, weil das Wachstum sich im Winter reduziert und ansonsten Wurzelfäule droht. Ab und zu den Raum zu belüften, tut der Pflanze sehr gut.

Drinnen überwintern

  • ein kühler Standort
  • regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge
  • mäßig gießen
  • gelegentlich den Raum belüften

Draußen überwintern

Sollen Kübelpflanzen draußen überwintern, müssen sie vor der Kälte geschützt werden. Das lässt sich am besten umsetzen, indem der Kübel samt Pflanze mit Vlies oder Jute eingewickelt wird. Auch Noppenfolie kann dafür genutzt werden. Alle Pflanzbehältnisse, die im Winter draußen bleiben, müssen zum Schutz der Wurzel gegen die Kälte vom Boden auf Leisten oder andere isolierende Hölzer oder Podeste gestellt werden. So kann die Luft zudem zwischen Topf und Boden perfekt zirkulieren und das Gießloch am unteren Ende des Topfes friert nicht zu.

Bambus und Rosen überwintern

Für diese Pflanzen gilt, dass sie Schatten und auch einen Windschutz benötigen, um gut durch den Winter zu kommen. Umwickelt mit Schilfrohrmatten oder Vlies sind diese Pflanzen perfekt geschützt. Wichtig ist hier, dass das Gewebe luftdurchlässig ist, weshalb sich Noppenfolie für diese Pflanzen nicht eignet. Lichtdurchlässig muss das Isoliermaterial auch sein, denn ansonsten kann Pilzbefall drohen. Rosen können im Winter mit Laub und Tannenzweigen zugedeckt werden und so im Freien überwintern, obwohl ihnen ein frostfreies Winterquartier besser gefällt.

Der Kräutergarten

Hat man sich einen schönen Kräutergarten angelegt, möchte man diesen meist auch gern in der neuen Saison in dieser individuellen Zusammenstellung nutzen. Der Kräutergarten lässt sich am besten in einem mit trockenem Laub gefüllten Pappkarton überwintern, in dem die Pflanzen mit Laub auch abgedeckt werden.

Der Winterbalkon oder die Winterterrasse

Scheinbeere und Tormyrte sind als immergrüne Pflanzen mit auch im Winter roten, pinkfarbenen oder weißen Beeren perfekt für die winterliche Zier von Terrasse oder Balkon. Ein windgeschützter, schattiger Platz reicht diesen Pflanzen für den Winter schon aus, um gut in die neue Saison zu kommen

Tipp:

Alle immergrünen Pflanzen müssen in der Winterpausen weiterhin gegossen werden!

Im Frühjahr

Wenn das Frühjahr wieder kommt, sollten die überwinterten Pflanzen schon ab etwa Anfang Februar langsam wärmer und heller gestellt werden. Am besten eignet sich ein Platz am sonnigen Fenster. Zu Beginn des Austriebs werden die einjährigen Pflanzen dann zurückgeschnitten. Mit dem Beginn des ersten Blätterwachstums wird wieder normal gegossen und gedüngt. Gerade Oleander sowie Zitrus- und Olivenbäumchen neigen zum Sonnenbrand, weshalb sie erst einmal am Schattenplatz wieder langsam an die Sonne gewöhnt werden sollten. Im Frühjahr …

  • … sollten die Pflanzen ab Anfang Februar wieder an Licht und Wärme gewöhnt werden.
  • … ziehen sie an ein sonniges Fenster um.
  • … werden sie beim ersten Blattaustrieb zurückgeschnitten.
  • … werden sie ab dem Blätterwachstum wieder normal gegossen und gedüngt.
  • … benötigen einige sonnenempfindliche Pflanzen eine langsame Eingewöhnung an einem Schattenplatz.

Häufige Fragen

Was tun, wenn meine Pflanzen den Winter nicht überstanden haben?

Damit diese Gefahr gebannt wird, sollte man sich schon im Herbst Samen der jeweiligen Pflanze aufbewahren, um sie im Zweifelsfalle wieder selbst ziehen zu können.

Lassen sich einjährige Pflanzen auch über mehrere Winter erhalten?

Bei manchen Pflanzen und einer optimalen Pflege können die Pflanzen auch mehrere Winter überstehen. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Pflanze mit jeder Saison an Kraft verliert und irgendwann nicht mehr besonders üppig blüht oder wächst.

Wissenswertes zu einjährigen Pflanzen in Kürze

Einjährige Pflanzen für den Garten eigenen sich genau dann besonders gut, wenn man den Garten, oder zumindest Teile davon, jährlich völlig neu gestalten möchte. Die Auswahl an einjährigen Pflanzen für den Garten beginnt schon bei den Frühblühern. Die Frühlingszwiebeln, die man jährlich kaufen kann und die im Herbst in den Boden gebracht werden, eignen sich nur in seltenen Fällen dafür, sie im nächsten Herbst noch einmal zu verwenden. Weiterhin kann man auch andere Pflanzen aussäen, die dann einjährig im Garten bleiben. Sämtliche Saatblumen gehören dazu, denn die kleinen Samen können einen Frost nicht überleben. Einige benötigen jedoch einen starken Frost, um eine Trieb zu bilden. Beliebte Frühjahrsblumen, die man bereits vor dem ersten Frost in die Erde setzen sollte sind:

Es gibt auch einjährige Pflanzen, bei denen die Aussaat im Frühjahr genügt, da sie keine Kälte sondern Sonnenlicht und ausreichend Wasser benötigen. Dazu gehören:

  • sämtliche Nutzpflanzen,
  • verschiedene Kohlarten
  • und auch Erdbeeren

Der Vorteil der meisten einjährigen Pflanzen ist, dass sie keine Düngung benötigen, allerdings von zahlreichen Schädlingen befallen werden können. Schon die Blumenzwiebeln und Samen stehen auf dem Speiseplan von Mäusen und Vögeln sehr weit oben und Blattläuse und Spinnmilben kann man auch an einigen Sorten finden. Zudem sind einige Pflanzen oft von Schnecken besiedelt. Bei der Pflege ist außerdem zu beachten, dass die meisten einjährigen Pflanzen regelmäßig mit Wasser versorgt werden müssen, vor allem, wenn die Regenmenge dies erfordert. Im Laufe des Jahres muss man nach einem starken Regen jedoch nicht mehr nachgießen – lange Trockenperioden verzeihen jedoch die wenigsten einjährigen Pflanzen für den Garten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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