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Steingarten anlegen – Planung der Gestaltung

Steingarten

Bei einem Steingarten handelt es sich um eine alpine Landschaft nur in kleinerer Ausführung. Besonders gut eignen sich für einen Steingarten Gärten in sogenannter Hanglage. Dadurch kommen die Pflanzen noch besser zur Geltung. Aber trotzdem ist ein Steingarten natürlich auch ohne Hangarten ein echter Hingucker. Kleine Erhöhungen lassen sich hier mit Erdaufschüttungen errichten.

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Der richtige Standort

Der ideale Standort ist für einen Steingarten ein Hang. Außerdem werden in einem Steingarten häufig Gebirgspflanzen verwendet, die an durchlässige, humusarme und steinige Böden gewöhnt sind. Zudem kann das Wasser sofort abfließen, was für optimale Standortbedingungen sorgt. Trotzdem reicht meist auch eine leichte Geländebewegung aus.

Die Auswahl der Steine

Wie der Name schon verrät spielen beim Steingarten natürlich die Steine eine übergeordnete Rolle. Dabei hat man die freie Wahl zwischen vielen verschiedenen Größen. Allerdings sollte man die Steine immer in die Erde einbetten, wenn sie größer sind, dass sieht natürlicher aus. Zwei wesentliche Faktoren spielen bei der Wahl der Steine eine wichtige Rolle, und zwar die verschiedenen Gesteinsformen und die Gesteinsarten. Beim Verlegen der Steine sollte zudem darauf geachtet werden, dass diese nicht einfach geordnet nebeneinander liegen. Das sieht schnell langweilig und unnatürlich aus. Ideal ist es wenn sie vermischt und übereinander angeordnet werden. Zudem besteht die Möglichkeit kleine Hänge oder Höhlen zu erschaffen, das lässt das Gesamtbild noch zusätzlich interessant erscheinen.

Den Steingarten anlegen

Für den Steingarten sollten wenn möglich große Steine verwendet werden und kleine Steine gar nicht. Anschließend sollte folgendermaßen vorgegangen werden:

  1. Das Grundgerüst wird mit großen Begrenzungssteinen erstellt. Damit wird auch gleichzeitig festgelegt wie groß der Steingarten sein soll.
  2. Nun können die restlichen Steine in den Steingarten gruppiert werden. Die Steine aber nicht regelmäßig auf die Fläche legen, das wirkt unnatürlich.
  3. Danach können mit ein paar Steinen Übergänge geschaffen werden. Übergänge können auch mit Polster-Stauden oder Gräsern geschaffen werden.

Die verschiedenen Elemente

Viele werden Trockenmauern kennen. Dabei werden die Natursteine einfach mauerförmig übereinander geschichtet. Anschließend werden die Zwischenräume mit Stein-Gartengewächsen bepflanzt. Diese Mauern bieten vielen Kriechtieren einen angenehmen Lebensraum. Neben der Mauer können dann noch Hochbeete aus Steinen errichtet werden sowie künstliche Berge und Hohlwege. Ein wesentlicher Faktor ist hierbei aber immer die Größe des Gartens. Denn solche Anlagen können in kleinen Gärten schnell etwas überladen wirken. Schließlich besteht der Sinn eines Steingartens darin, die Natur so gut wie möglich nachzuahmen.

Wasser im Steingarten

Auch dieser Bereich sollte naturgetreu wirken. Optimal ist zum Beispiel eine Quelle aus der sich ein kleines Rinnsal bildet, welches zart vor sich hin fließt. Eine weitere Möglichkeit ist ein kleiner Wasserfall, der sich über Steine ergießt. Damit das so naturnahe wie möglich wirkt, sollte man sich die Natur als Vorbild nehmen und überlegen, wie sich das am besten künstlich umsetzen lässt.

Steingarten und Pflanzen

Natürlich sind Pflanzen bei einem Steingarten auch unbedingt notwendig. Sie sorgen für Farbe und Abwechslung. Allerdings sollten diese Farbflecke sparsam eingesetzt werden, sonst kann der Garten schnell zu kitschig und bunt wirken. Ideal sind mehrere Pflanzen in der gleichen Farbe und an einer Stelle. Zum Steingarten passen so zum Beispiel perfekt blühende oder moosartige Polsterstauden. Zu den moosartigen Polsterstauden gehören Wollthymian, Sternmoos, Polsterknöterich, Bärenfellschwingel oder Igelpolster. Zu der blühenden Variante zählen wiederum Moossteinbrech, Sedum, Hornkraut, Enzian, Polsterphlox, Polsternelke, Schleifenblumen und Teppichschleicherkraut. An den Stellen wo sich keine Steine befinden könne japanische Azaleen oder Buchsbaumkugeln gepflanzt werden. Auch Zwiebelblumen in Form von Blausternchen oder Schneeglanz passen gut in einen Steingarten. Ein weiteres wichtiges Gestaltungselement sind Gehölze. Auch diese sollten sparsam eingesetzt werden. Außerdem sollten nur schwach wachsende Gewächse verwendet werden, da diese der Natur am nächsten kommen. Ideal sind so zum Beispiel Zwerg-Bergkiefer, Zwergkoniferen oder Korkenzieherweide.

Gestaltungsideen – der japanische Steingarten

Besonders beliebt ist der japanische Steingarten. Er wird allerdings sehr aufwendig mit Pflanzen, Steinen und Gehölz angelegt. Er soll laut der japanischen Tradition als Ort der Mediation und Ruhe dienen. Neben den Elementen Kies, Sand und Steinen gehört auch Wasser zu eines der wichtigsten Elementen. Diese Art von Steingarten benötigt zudem eine sehr genaue Planung. Außerdem ist er äußerst kompliziert und muss nach bestimmten Regeln aufgebaut werden.

Der Kiesgarten

Auch Kiesgärten sind im Bereich von Steingärten sehr beliebt. Diese Art zeichnet sich besonders durch seine große Pflanzenvielfalt aus. Außerdem eignet sich das Anlegen eines Kiesgartens besonders an sonnigen Plätzen. Bei der Bepflanzung sollte man darauf achten, dass diese willkürlich erfolgt, so dass man kein System dahinter vermutet. Durchaus erwünscht sind daher größere Abstände und Lücken zwischen den Pflanzen. So erhält der Kies eine sehr interessante Wirkung.

Der Kräutergarten

Einen Steingarten kann man auch mit vielen verschiedenen Gewürzpflanzen anpflanzen. So kann man sich den Traum vom Kräutergarten erfüllen. Damit eine optimale Begrünung allerdings erfüllt werden kann, sollten unbedingt die Bedürfnisse der Pflanzen berücksichtigt werden. So können viele aus den Süden stammende Kräuter perfekt an sonnigen Orten gedeihen. Wobei heimische Kräuter eher schattige Plätze bevorzugen.

Stauden für den Steingarten

Für einen Steingarten eignen sich Stauden am besten, da sie dort ideale Lebensbedingungen haben. Hier sollten aber auch die Bedürfnisse der Pflanzen berücksichtigt werden. So benötigen zum Beispiel Polster-Phlox, Fetthenne und Pfingst-Nelke viel Wärme und Licht, sowie einen gut durchlässigen Boden. Außerdem sollte das Gestein wärmespeichernd sein. Dann gibt es noch Stauden die es lieber schattig mögen. Alle Steingarten-Stauden haben aber eins gemeinsam. Sie sind sogenannte Schwachzehrer, das bedeutet, dass in geringe Düngergaben ausreichen. Manche Stauden müssen sogar gar nicht gedüngt werden.

Welchen Platz benötigt ein Steingarten?

Ein Steingarten sollte grundsätzlich an einem kleinen Hangstück im Garten angelegt werden, denn nur so können der Steingarten und die Pflanzen darin richtig wirken. Vom benötigten Platz sei zu sagen, dass es natürlich besser wäre, wenn mind. 10 Quadratmeter Hang zur Verfügung stehen, denn dann kann man auch größere Pflanzen wie Zwergginster und niedrige Kiefern setzen. Oftmals wirken aber auch besonders kleine Steingärten von 1-1,5 m Breite an Wegerändern oder am Rand der Terrasse wunderschön.

Die richtigen Steine verwenden

Ganz gleich, wie man seinen Steingarten gestalten möchte; man sollte grundsätzlich auf zwei Faktoren achten:

  • Verwenden Sie keine verschiedenen Gesteinsarten
  • Verwenden Sie keine verschiedenen Gesteinsformen

Die Größe der Steine sollte sich nach der Größe des Gartens richten. Jedoch ergibt es ein schöneres Bild, wenn man möglichst große Steine verwendet. Ob eckig oder rund ist im Grunde auch Geschmackssache. Wer gegebenenfalls einen Bachlauf integrieren möchte, sollte möglichst runde verwenden, während ein typischer Steingarten meist aus natürlich eckigen Steinen besteht.

Beliebte Pflanzen im Steingarten

  • Alpine Pflanzen wie Primeln, Nelkenwurz, Hauswurz, Enzian, Grasnelke, Hauswurz und Heidenelke.
  • niedrige Gehölze wie Zwergkoniferen und Fingerstrauch
  • bunte Halbsträucher für sonnige Standorte: Blauraute, Lavendel und Thymian
  • Halbsträucher für kühle Standorte: Berberitze, Farne und Lorbeerkirsche

Phantasievoll und interessant

Damit nicht im ersten Blick auf den Steingarten Langeweile entsteht, sollte man grundsätzlich versuchen, den Steingarten interessant und phantasievoll zu gestalten. Die Steine sollten möglichst nicht einer am anderen geordnet, sondern bunt vermischt und überdeckend verlegt werden. Auch kleine Höhlen oder Hänge kann man somit schaffen, die später Bodendeckern einen idealen Platz bieten.

Weitere interessante Gartenformen sind der Japanische Garten und der Kräutergarten.

Allgemeine Tipps zum Anlegen eines Steingartens

  • Ein Steingarten darf nicht zu überladen wirken. Weniger ist oft mehr.
  • Einen Steingarten legt man nicht unter Bäumen an. Unmengen an Laub sind ungünstig für einen Steingarten und schwerte Steine schlecht für darunter liegende Wurzeln.
  • Man bringt erst die Steine aus und wartet mit dem Pflanzen, bis diese sich gesetzt haben.
  • Akzente setzen. Entweder Formgehölze verwenden oder solche, die durch besondere Farben auffallen (farbige Rinde oder immergrüne Blätter).
  • Steine aus Steinbrüchen der Region sind meist am preiswertesten zu bekommen.
  • Wichtig bei einem Steingarten ist seine naturnahe Wirkung.
  • Große Steine teilweise oder bis zur Hälfte eingraben, das sieht natürlicher aus.
  • Die Pflanzerde muss gut durchlässig sein.
  • Steingartenpflanzen benötigen in der Anwachsphase reichlich Wasser. Später kommen sie mit sehr wenig Wasser aus und müssen kaum gegossen werden.
  • Auch Dünger brauchen sie kaum: Sie stammen meist aus nährstoffarmen Gebieten. Eine Kompostgabe im Frühjahr ist meist ausreichend.

Fazit der Redaktion

Einen Steingarten anzulegen ist nicht wirklich schwer. Günstig ist ein natürlicher, nicht zu steiler Hang. Allerdings kann man auch leicht einen aufschütten oder einen Hügel im Garten errichten. Wichtig ist, nicht zu viele verschiedene Gesteinsarten zu verwenden. Am besten wirkt ein Steingarten, wird nur eine Sorte genutzt, dafür Steine in verschiedenen Größen und Formen. Auch bei der Pflanzenauswahl sollte man sich auf wenige Sorten beschrenken. Wichtig sind immergrüne Gewächse, damit der Garten im Winter nicht trostlos wirkt. Günstig sind kleine Nadelgewächse in ausgefallener Form. Wer gar keine Ideen hat, sollte sich die Gärten in der Nachbarschaft ansehen und sich dort inspirieren lassen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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