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Grünalgen im Aquarium und im Teich erfolgreich bekämpfen

Gartenteich

Bei guten Bedingungen können sich Grünalgen explosionsartig massenhaft vermehren. Das Wasser wird langsam immer grüner und trüber. Die Sichtweite ist stark eingeschränkt. Diese Schwebealgen entstehen in der Regel durch zu viele Nährstoffe im Wasser und durch zu viel Licht.

Video-Tipp

Verantwortliche Algen-Arten

Grüne-Punkt-Algen

Grüne Punktalgen bilden grüne Punkte an der Aquariumscheibe und auf Blättern langsam wachsender Pflanzen. Es sind sehr harte Algen, weshalb sie nur selten gefressen werden. Hilfreich ist die Zebra-Rennschnecke. Von der Scheibe kann die Alge mit einer Klinge abgeschabt werden. Um die Alge zu unterdrücken, darf nicht zu viel Nährstoff im Wasser sein, also, Fischbestand reduzieren, nicht zu viel Füttern und möglichst wöchentlich mindestens 30 Prozent Wasser wechseln.

Fadenalgen

Fadenalgen sind unterschiedlich lange fadenartige Gebilde. Die Fäden können lang werden, bis zu 30 cm, was für ein Aquarium schon eine Menge ist. Allerdings sind sie auch leicht zu entfernen, indem man sie um einen unlackierten Stab wickelt, der durch das Wasser gezogen wird. Pflanzen sind Nahrungskonkurrenten und sollten reichlich vorhanden sein. Auch Algenfressen leisten ihren Anteil an der Dezimierung.

Pelzalgen

Pelzalten siedeln sich am Aquariumboden an, auf Blättern und Dekorationsgegenständen und bilden einen dichten Teppich von bis zu 3 cm Höhe. Diese Algen wachsen sehr schnell. Manuell können sie nicht entfernt werden. Auslöser kann die Beleuchtung von mehr als 12 Stunden pro Tag sein. Außerdem treten Pelzalgen häufig in Aquarien ohne oder mit wenig Pflanzenbewuchs auf.

Haaralgen

Haaralgen bilden wattebauschartige bzw. polsterartige Gebilde bis zu einer Größe von etwa 4 cm. Pflanzenbewuchs hilft gegen Haaralgen, außerdem werden die Algen auch von Fischen und Wirbellosen gefressen.

Fusselalgen

Fusselalgen die fusselig aussehenden Algen wachsen bevorzugt auf Blättern und Stängeln von Pflanzen. Häufig sind diese geschwächt. Ein leichtes Auftreten ist normal und nicht besorgniserregend. Da diese Algen gern von Algenfressern angenommen werden, lassen sie sich gut dezimieren.

Die Bekämpfung der Grünalgen ist nicht einfach. Es gibt schnelle Mittel, die eingesetzt werden können, aber sie bringen nur kurzfristig Hilfe und können auf längere Sicht das Problem sogar verstärken. Besser ist, konsequent gegenzusteuern, auch wenn es Zeit und Kraft erfordert und eine längerfristige Lösung durchzustehen.

Grünalgen im Aquarium bekämpfen – Was kann man tun?

Algen mit Frosch

Im Aquarium kommt es häufig zu starkem Algenwachstum, wenn zu viel Phosphat und zu viel Ammonium im Wasser vorhanden sind. Da in den meisten Aquarien nur wenige Pflanzen enthalten sind und die es nicht schaffen, die Nährstoffe alle aufzunehmen, bleiben viele übrig. Die schon vorhandenen Algen beginnen sich zu vermehren. Das Wasser wird immer grüner, die Fische sind kaum noch zu sehen.

Aquarium verdunkeln

Grünalgen brauchen Licht. Bekommen sie das nicht, sterben sie ab. Bei einem Aquarium hilft das vollständige Abdecken, also Abdunkeln. Natürlich muss auch die Beleuchtung ausgeschaltet werden. Wichtig sind zwei Dinge: das Wasser muss gewechselt werden und zwar so viel wie möglich und die Belüftung muss gewährleistet sein. Der Sauerstoffgehalt für die Fische ist wichtig. Die Verdunklung sollte 4 bis 7 Tage beibehalten werden.

UVC-Wasserklärer

Die Wasserklärer sind umstritten und der Einsatz will wohlüberlegt sein. Auf alle Fälle ist von einem Dauereisatz abzuraten, da nicht nur die Algen getötet werden, sondern auch die Bakterien, die wiederum verantwortlich für die Zersetzung der Algen sind. Neben Algen werden auch Parasiten abgetötet und eben schwebende Bakterien. Nach der Anwendung wird meist ein Wasserwechsel empfohlen.

Kieselalgenfilter

Für das schnelle Säubern des Wassers eignet sich ein Kieselalgenfilter (Diatomeen-Filter). Er filtert die Schwebealgen schnell heraus, verstopft dabei aber häufig. Es ist besser, ihn bei seiner Arbeit zu überwachen und gegebenenfalls den Filter immer wieder zu reinigen.

Wasserflöhe einsetzen

Wasserflöhe leben von Algen. Wenn man die Gelegenheit hat, die Fische aus dem Aquarium zu entnehmen, kann das Problem also leicht bekämpft werden. Die Fische entnehmen sollte man, dass diese sich nicht überfressen.

Grünalgen im Teich bekämpfen

Auch die Grünfärbung von Teichwasser kommt von der explosionsartigen Vermehrung von Grünalgen. Hier ist es zu viel Sonne, die das Wasser übermäßig erwärmt, die Schuld darin ist. Besonders bei flachen Teichen erwärmt es sich sehr schnell und stark. Allerdings ist häufig auch beim Gartenteich ein Nährstoffüberangebot Schuld. Die Kombination aus zu viel Sonne und zu vielen Nährstoffen sorgt für eine extreme Zunahme der Grünalgen, der Trübung des Wassers und der Grünfärbung. Zuerst müssen die Ursachen für diese Vermehrung gefunden werden, damit diese abgestellt werden können.

Ursachen für Grünalgen im Teich

Es gibt mehrere Ursachen, die Auslöser sein können. Häufig ist es eine Kombination aus mehreren Dingen. Mit einer Ursache kommt der Teich meist selbst zurecht, häufen sie sich aber, dann ist er überfordert und benötigt Hilfe. Ein gesunder Teich hilft sich selbst. Wenn er das nicht tut, ist das ökologische Gleichgewicht gestört, irgendwas ist nicht in Ordnung. Meist sind zu viele Nährstoffe im Wasser. Dafür gibt es verschiedenste Gründe:

  • Zu viele Fische, demzufolge zu viel Fischausscheidungen
  • Zu viel Fischfutter, welches nicht verzehrt wurde
  • Zu viel Sonneneinstrahlung
  • Zu wenige Pflanzen, sowohl Randbepflanzung, als auch Wasser- und Schwimmpflanzen
  • Viel Schlamm am Boden, besteht aus abgestorbenem Pflanzenmaterial, Blättern, eingespülter Erde, Staub usw. Bei der Zersetzung entstehen jede Menge Nährstoffe.
  • Abgestorbene Pflanzen im Wasser und am Ufer
  • Starker Regen, der Erde in den Teich spült und Regenwasser enthält zu bestimmten Zeiten viele Nährstoffe, z.B. Blütenstaub
  • Brunnenwasser, welches für den Teich verwendet wird, kann viel Phosphor enthalten
  • Fehlende Filteranlage, vor allem bei Fischbesatz

Schnelle Hilfe bei Grünalgen

Aquarium

Schnelle Hilfe bringt ein UVC-Vorklärer. Der kann bei vorhandener Filteranlage vor den eigentlichen Filter gesetzt werden. Im Klärer werden die Schwebealgen durch UV-Licht „verklumpt“. Diese Bündel können durch den Teichfilter ausgefiltert werden. Mit den größeren Teilchen hat der Filter nicht das Problem, welches es bei den mikroskopisch kleinen Algen gibt. Die flutschen einfach durch.

Tipp:

Entscheidend für die Wirksamkeit ist die Wattzahl der UVC-Lampe. Je tausend Liter Wasser werden 1 bis 2 Watt benötigt. Sind Fische im Teich, sind es 2 bis 3 Watt je tausend Liter, bei Koiteichen sogar 4 bis 5 Watt. Außerdem sollten die Lampen jährlich gewechselt werden.

Auch Algenbekämpfungsmittel leisten auf die Schnelle gute Arbeit, allerdings nicht dauerhaft. Es gibt unterschiedliche Algenbekämpfungsmittel. Bei allen sollte man sich unbedingt an die Bedienungsanleitung halten. Überdosierungen müssen vermieden werden.

Chemische Flockungsmittel mit dem Wirkstoffen Eisenchlorid bzw. Aluminiumsalze wirken recht gut. Sie sorgen dafür, dass die Schwebealgen durch Zusammenballung zu großen Flocken zusammenkleben und so können sie durch den Teichfilter entsorgt werden. Sinken die Flocken auf den Teichboden, dienen sie im Nachhinein anderen Algen wieder als Nährstoff. Flockungsmittel wirken schnell und sind ungefährlich für andere Teichbewohner.

Häufig wird ein Wasserwechsel empfohlen. Dabei muss allerdings gesagt werden, dass in frischem Wasser auch eine Menge Nährstoffe enthalten sind, so dass es nicht immer sinnvoll ist. Entscheidend ist die Wasserqualität. Regenwasser ist recht sauer. Hat es längere Zeit nicht geregnet, sammelt sich auf den Dächern Staub, auch Blütenstaub. Der Regen spült diese Nährstoffe ab und in den Auffangbehälter. So gelangen sie in den Teich. Auch Brunnenwasser ist häufig nähstoffhaltig und selbst normales Leitungswasser hat so seine Tücken. Ein Wassertest gibt Auskunft über die Wasserqualität.

Langfristige Lösung = Ursachen abstellen

Am besten ist, erst einmal das Wasser im Teich zu testen. Über die Wasserwerte erfährt man meist recht gut, wieso sich die Grünalgen so vermehren. Dafür muss nicht unbedingt eine Wasserprobe zur Untersuchung eingeschickt werden, es reicht auch ein Wasser-Analyse-Set. Diese gibt es mit guten Anleitungen im Handel. Eine gute Wasserqualität zeichnet sich durch folgende Werte aus:

  • pH-Wert – 7 bis 8
  • Nitrit (NO2) < 0,15 mg/l
  • Nitrat (NO3) < 0,50 mg/l
  • KH-Wert – 5 bis 12
  • GH-Wert – 8 bis 12
Algen mit Frosch

Sind die Werte ermittelt und verglichen, können Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Um die Werte auszugleichen, können Wasseraufbereiter genutzt werden. Dann gilt es, die Ursachen abzustellen.

  • Zu wenige Pflanzen im Teich – Wasserpflanzen und Schwimmpflanzen einsetzen, möglichst auch schnellwüchsige. Sie sind Nahrungskonkurrenten.

  • Zu viel Sonne – Teich beschatten

  • Zu viel Schlamm am Teichboden – Ursache herausfinden

  • Teicherde für Bepflanzung – nicht in Erde pflanzen, auch nicht in Teicherde. Die meisten Wasserpflanzen gedeihen auch in Kies oder zwischen Kieseln

  • Laub – Laub im Herbst möglichst täglich abfischen, damit es nicht auf den Boden sinkt, Laubschutznetz aufbauen, laubabwerfende Gehölze umsetzen, stattdessen immergrüne Gehölze pflanzen (Beschattung)

  • Eingespülte Erde – Kapillarsperre einbauen, Erde ringsum etwas abtragen, damit der Teichrand höher liegt

  • Staub, Blütenstaub – lässt sich nicht verhindern, wird aber durch einen Filter geklärt

  • Schlamm aus dem Teich entfernen, per Hand oder mit einem Schlammsauger. Die beste Zeit dafür ist das Frühjahr.

  • Fehlender Teichfilter – Einbau einer der Größe und dem Besatz entsprechenden Filteranlage

  • Zu viel Fischbesatz – pro 1.000 Liter Wasser sollten nicht mehr als 3 kg Fisch enthalten sein. Einige Fische herausfangen und verschenken! Fischlose Teiche sind deutlich einfacher in der Pflege. Das biologische Gleichgewicht lässt sich einfacher aufrechterhalten.

  • Viel unverwertetes Fischfutter – weniger füttern

  • Tote Fische oder Wirbellose im Wasser – herausfischen

  • Abgestorbenes Pflanzenmaterial – Uferbepflanzung regelmäßig kontrollieren und abgestorbene Pflanzen oder Teile davon entfernen. Auch im Wasser die Pflanzen kontrollieren.

  • Abgetötete Algen – müssen entfernt werden, da sie bei der Zersetzung enorme Mengen an Nährstoffen freisetzen

Fazit

Grünalgen treten in jedem Teich bzw. Aquarium auf. Sie machen keinen Ärger, solange sie sich nicht massenhaft vermehren. Es gibt recht schnell wirkende Gegenmaßnahmen, aber die helfen meist nur kurz und können die Wasserqualität im Nachhinein noch verschlechtern. Besser ist, die Ursache herauszufinden und diese abzustellen. Auch vorbeugend kann schon allerhand getan werden. Schon bei der Planung sollte man bestimmte Dinge beachten, so dass es später gar nicht zu dem Nährstoffüberschuss kommen kann. Eine Beratung vom Fachmann kann da eine große Hilfe sein. Außerdem müssen sowohl Aquarien, als auch Teiche regelmäßig und meist auch intensiv gepflegt werden. Von allein bleibt das Wasser nur sehr, sehr selten klar.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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