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Grünes Wasser im Teich – das hilft gegen trübes Wasser!

Grünes trübes Wasser im Gartenteich

Hierbei lassen sich die mikroskopisch kleinen Schwebealgen nicht filtern und schwimmen frei im Wasser. Zu einer deutlichen Grünfärbung des Teichwassers kommt es dann bei starker Vermehrung. Auch spricht man in diesem Fall von einer Algenblüte. Bei günstigen Bedingungen für die Schwebealgen kann die Vermehrung sogar so stark werden, sodass nur noch eine Sichttiefe von wenigen Zentimetern möglich ist. Ein derartig übermäßiges Algenwachstum bedeutet immer, dass im Teich ein ökologisches Ungleichgewicht herrscht. Dies ist oft bei einem größeren Teilwasserwechsel und bei neu angelegten Teichen zu beobachten. Hierbei ist ein höherer Nährstoffgehalt im Wasser die Hauptursache für die Entstehung der Schwebealgen. Im Sommer sowie im Frühjahr kann eine hohe Sonneneinstrahlung zudem die Beschleunigung der Vermehrung noch begünstigen. Jedoch gibt es Maßnahmen um wieder klares Wasser im Teich zu erreichen.

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Sofortmaßnahmen gegen grünes Teichwasser

Da Sofortmaßnahmen nicht die eigentliche Ursache beseitigt, helfen diese nur kurzfristig. Sie sollten aber keinesfalls eines der größten Trugschlüsse folgen, nämlich das Teichwasser einfach zu wechseln, denn dadurch fügen sie dem Teichwasser zusätzliche Nährstoffe zu, wodurch wiederum weitere Schwebealgen produziert werden. Empfehlenswert ist viel eher der Einsatz eines UVC- Vorklärers. Dieser Vorklärer wird vor dem Teichfilter installiert, wodurch die Teichpumpe das grüne Teichwasser durch den UVC- Vorklärer pumpt. Durch das UV- Licht verklumpen hier die Schwebealgen und werden dann erfolgreich durch den Teichfilter ausgefiltert. Sollte Sie jedoch bereits einen UVC- Vorklärer in Benutzung haben, so sollte der Glaskolben der UV- Lampe auf Sauberkeit kontrolliert werden. Des Weiteren sollten sofort UV Lampen die länger als 1 Jahr eingesetzt wurden, durch eine neue Lampe getauscht werden.

Nur wenn der UVC benötigt wird, um Schwebealgen zu beseitigen, sollte der Vorklärer eingeschaltet sein. Die Stärke des UVC- Vorklärers variiert hierbei je nach Fischbesatz. So sollte ohne Fischbesatz pro 1.000 Liter 1-2 Watt eingesetzt werden. 2-3 Watt sollten hingegen bei einem Fischbesatz von bis zu 1 Kilogramm und 1.000 Liter Wasser genutzt werden und 4- 5 Watt bei einem Koibesatz von bis zu 3 Kilogramm und 1.000 Liter. Eine weitere Möglichkeit der Sofortmaßnahme ist der Einsatz von Algenbekämpfungsmitteln. Die Fotosynthese der Algen wird durch dieses Mittel gehemmt, wodurch diese dann verhungern.

Mittelfristige Maßnahmen gegen grünes Teichwasser

Sie können nur die richtigen Gegenmaßnahmen treffen, wenn Sie ihre Wasserwerte kennen. Denn oft liegt die Ursache von Teichproblemen und Fischkrankheiten bei der mangelhaften Wasserqualität. Mithilfe von Wasseranalysesets können Sie die Wasserqualität ihres Teiches prüfen, wobei die optimale Qualität bei einem pH Wert von 7 bis 8, GH Wert von 8 bis 12 und einem KH Wert von 5 bis 12 liegt. Das Nitrit sollte außerdem < 0,15 mg pro Liter und das Nitrat < 0,50 mg pro Liter sein. Sehr gut können Sie anhand dieser Werte dann die Wasserqualität beurteilen und rechtzeitig Probleme beheben. Sollte einer oder gleich mehrere Werte nicht stimmen, so steuern Sie dementsprechend mit Hilfe von Wasseraufbereitern entgegen.

Wenn alle Wasserwerte in Ordnung sind sollten Sie die überschüssigen Nährstoffe, die als Nahrung für jegliche Art von Algen dienen, reduzieren. Hierfür sollten Sie zuerst Ihren Fischbesatz im Teich prüfen, da häufig ein zu hoher Fischbesatz für einen zu hohen Nährstoffgehalt sorgt. So werden auf 1.000 Liter Teichwasser maximal 3 Kilogramm Fischbesatz empfohlen. Der überschüssige Teil der Fische sollte bei einem höher liegenden Besatz abgegeben werden. Auch sollten Fische nur mit Bedacht gefüttert werden, daher empfiehlt sich nur genau so viel zu füttern, wie die Fische in 5 Minuten fressen können. In der Regel reicht das 1 x tägliche Füttern aus, wobei eher kleine Mengen verfüttert und ein phosphatarmes und spezielles Fischfutter verwendet werden sollte. Gegebenenfalls können auch Phosphatbinder eingesetzt werden. Phosphatbinder sind in der Regel natürlich wirkende Nährstoffbinder, die bestenfalls in bewegtem Wasser eingesetzt oder auch direkt im Filtergehäuse des Teichfilters integriert werden. Unter Umständen kann ein solcher Phosphatbinder auch direkt im Teich platziert werden. Seltener sind Binder, die aus einem Filtermaterial bestehen, die den Grünalgen die Nahrungsgrundlagen entziehen.

Langfristige Maßnahmen gegen grünes Teichwasser

Um langfristige Maßnahmen zu treffen, sollten Sie sich darauf einstellen jeglichen   Nährstoffeintrag in Ihren Gartenteich zu vermeiden. Da zwischen dem umliegenden Gelände und Ihrem Gartenteich keine direkte Verbindung bestehen darf, da sonst ein Eintrag von Nährstoffen in das Teichwasser durch Regenwasser ermöglicht würde, sollten Sie nicht nur das Vorhandensein, sondern auch die Funktionsfähigkeit der Teich-Kapilarsperre klären. Um eine solche Sperre herzustellen, legen Sie um Ihren Teich einen ca. 15 cm breiten und ca. 15 bis 30 cm tiefen Graben an. Danach befüllen Sie diesen mit groben Kies, wodurch alle in Richtung Teich gelangenden Nährstoffe abgefangen werden und im Erdreich versickern.

Eine weitere Möglichkeit liegt in sehr stark wachsenden Wasserpflanzen, die dem Gartenteich Nährstoffe entziehen und so das Wachstum der Algen verlangsamen. Als derartig biologische Filter sind die Wasserpest, das Tausendblatt und das Hirnhaut geeignet. Von Zeit zu Zeit müssen diese aufgrund ihres starken Wachstums ausgelichtet werden. Da Teichpflanzen der größte Nahrungskonkurrent der Algen ist, sollten Sie also für ausreichend Bepflanzung in Ihrem Teich sorgen. Außerdem sollten Sonneneinstrahlungen verringert werden, da diese Energielieferanten für das Algenwachstum sind. Nur maximal 6 Stunden pro Tag sind deshalb gut angelegte Teiche einer direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Schaffen Sie in Ufernähe zusätzliche Schattenerzeuger wie kleine Bäume oder Sträucher, sollte Ihr Teich mehr Sonne abbekommen. Seerosenblätter oder Schwimmpflanzen sind auch sehr hilfreich, da diese an der Oberfläche treiben. Im Notfall kann auch ein Sonnensegel vor der zu starken Sonneneinstrahlung schützen.

Wissenswertes zu trübem Teichwasser in Kürze

Trübes Wasser im Gartenteich ist immer ein Zeichen dafür, dass das biologische Gleichgewicht gestört ist. Das kann harmlose Ursachen haben, aber auch gefährlich sein:

  • feiner Sand und Ton im neu eingerichteten Teich
  • aufgewirbelter Mulm
  • enorme Bakterienentwicklung
  • Wasserblüte durch die Vermehrung von Schwebealgen

Neueinrichtung des Teiches

Nachdem ein Teich neu eingerichtet und befüllt wurde, sieht das Wasser oft milchig, hellbraun, grau oder gelb getrübt aus. Die Verfärbung kommt meist durch das Herauslösen von Farbstoffen aus organischen Überresten. Ebenso können lehmige Substrate im Wasser aufgeschwemmt werden. Sobald sich das Wasser beruhigt und sich die Schwebestoffe setzen bzw. die Filter zum Einsatz kommen, klärt sich das Wasser und wird klar.

Aufgewirbelter Mulm

Die am Boden liegende Mulmschicht kann aufgewirbelt werden und sorgt dann für eine Trübung des Wassers. Die Schicht besteht aus Staub, Exkrementen der Tiere, abgestorbenem Pflanzenmaterial, Mikroorganismen, Tierresten, also aus Schwebepartikeln, die zu Boden sinken. Sie enthält jede Menge lebender Nahrung in vielen Größenordnungen. Deshalb wird sie von Insekten- und Amphibienlarven als ständiger Aufenthaltsort genutzt. Kommt Bewegung in den Teich, kann die Mulmschicht aufgewirbelt werden. Zwar klärt sich das Wasser nach einiger Zeit wieder, wenn die Schwebeteilchen sich absetzen, aber eine zu dicke Mulmschicht in Gartenteichen sollte entfernt werden. Meist ist es erst nach einigen Jahren erforderlich, sie zumindest teilweise abzutragen.

Enorme Bakterienentwicklung

Wenn die Trübung von einer einzigen Stelle ausgeht, vorzugsweise am Boden, wenn sich helle, milchige Wolken zeigen, kann man davon ausgehen, dass es sich um Bakterien handelt, die tote Materie aufarbeiten. In der Regel handelt es sich um ein totes Tier, einen Frosch, einen Vogel, eine Maus oder aber um eine große, abgestorbene Wasserpflanze. Es kommt zu einer Massenentwicklung von Bakterien, welche für die Ernährung erforderliche organischen Stoffe toter Organismen entnehmen. Durch das Überangebot an Nahrung in Form von Bakterien kommt es zu einer Massenvermehrung von Ein- und Mehrzellern, die sich von diesen ernähren. Hier hilft am besten, das tote Tier zu entfernen, dann lösen sich die Wolken zügig auf. Im allgemeinen nimmt ein Gewässer durch solch einen Vorgang keinen Schaden. Die Bakterien zersetzen das Tier vollständig. Die Bakterien werden gefressen und der Prozess ist abgeschlossen. Bei kleinen Gewässern und großen Tieren wie einer Katze, kann es zum Umkippen des Gewässers kommen.

Wasserblüte durch Schwebealgen

Die Wasserblüte kann von unterschiedlichen Algen ausgelöst werden. Dadurch kann das Wasser auch eine unterschiedliche Farbe annehmen. Algen können für hell- oder dunkelgrünes, gelbes oder sogar rötliches Wasser verantwortlich sein. Die Blüte kommt von der massenhaften Vermehrung der Algen. Der Silberkarpfen ist der Schwebealgenfresser schlechthin. Er ist aber nur für große Teiche geeignet. Eine andere Möglichkeit der Algenvernichtung bietet der UV-Wasserklärer. Das Teichwasser fließt durch ihn hindurch und wird bestrahlt. Die Algen sterben ab. Durch den Teichfilter werden die verklumpten Algen herausgefiltert. Außerdem können die Algen mit biologischen Algenbekämpfungsmitteln entfernt werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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