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Pinselalgen entfernen und effektiv bekämpfen

Teichbesitzer und Aquarianer kennen das Problem, wenn die Pinselalge auftaucht und sich hartnäckig im Wasser hält. Die Pinselalge gehört zur Gattung der Rotalgen und bis heute ist nicht komplett geklärt, welche Faktoren alle gemeinsam das Wachstum dieser Alge begünstigen. Trotzdem gibt es natürlich Erfahrungswerte und Möglichkeiten, die Pinselalge zu entfernen.

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Eigenschaften der Pinselalge

Generell gehören die Pinselalgen zur Gattung der Rotalgen, die eine rote Färbung aufweisen. Diese Alge ist aber trotzdem eher in dunklem Grün bis hin zu Schwarz gefärbt. Die Färbung der Alge ist abhängig vom Salzgehalt des Wassers, in dem sie vorkommt. In Süßwasser wächst sie in schwarzer Färbung und mit steigendem Salzgehalt hat die Alge ab etwa drei Prozent Salzgehalt im Wasser eine grüne Färbung. Ihren Namen haben die Pinselalgen, weil sie sowohl Pflanzen als auch Gegenstände im Teich oder im Aquarium mit kleinen und borstigen Büscheln überwuchern. Dabei bildet die Alge zudem eine rötliche und schleimig wirkende Schicht, die sich auf allen Oberflächen innerhalb des Gewässers absetzt und die nicht nur optische Beeinträchtigungen schafft, sondern darüber hinaus auch ungünstige Bedingungen für das Pflanzenwachstum im Gewässer bildet. Bevorzugt wächst die Pflanze gerade im Teich in Bereichen mit starker Strömung. Sind Aquarium oder Teich sehr stark von der Pinselalge befallen, dann kann es sogar sein, dass der komplette Grund des Aquariums oder des Teichs mit der Alge überwuchert ist. Besonders negativ ist, dass die Bekämpfung der Pinselalge sehr langwierig ist, vorteilhaft dagegen, dass der Einsatz einer chemischen Keule nicht erforderlich ist.

Pinselalge – Steckbrief

  • ist eine Rotalge
  • wächst pinselartig und überwuchert Pflanzen und Gegenstände im Wasser
  • bildet rötlichen, für andere Pflanzen ungünstigen Schleim
  • wächst besonders in Wasserregionen mit Strömung

Erste Gegenmaßnahmen beim Pinselalgenbefall

Wenn die Alge aufgetreten ist, dann heißt es, schnell Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Wichtig, wenn man Pinselalgenbefall feststellt, ist also eine schnelle Entfernung und Bekämpfung. Durch das kräftige Abwischen der befallenen Gegenstände oder vorsichtige Abtupfen Pflanzen kann schon ein Großteil der Algen entfernt werden.

Zudem kann eine Reduzierung des vorhandenen Fischbesatzes eine wichtige Hilfe sein, um das Wachstum der Pinselalge einzudämmen. Durch viele Ausscheidungen entstehen für die Alge sehr viele Nährstoffe. Für die restlichen Fische sollte die Fütterung so maßvoll verlaufen, dass nach Möglichkeit keine Futterreste mehr auf den Grund des Wassers sinken können und der Alge damit keine zusätzlichen Nährstoffe geboten werden.

Erste Hilfe bei Pinselalgen

  • Pflanzen und Gegenstände im Wasser gründlich reinigen
  • Fischbesatz reduzieren
  • Ungünstige Wasserqualität für die Alge schaffen

Auch wenn bis heute nicht umfassend geklärt ist, welche Bedingungen das Wachstum dieser Algenart insgesamt begünstigen, lässt sich sagen, dass intensive Wasserströmung ein günstiger Faktor für das Wachstum ist und auch der Kohlendioxid-Gehalt im Wasser das Wachstum beeinflusst.

Wichtig ist zudem, für einen geringen Phosphat- wie auch Nitritgehalt im Wasser zu sorgen. Der Nitrat- und Phosphatanteil im Wasser lässt sich durch die Nutzung von Hornkraut günstig beeinflussen, denn dieses wächst sehr schnell und benötigt dafür viel Nitrat und Phosphat – entzieht damit dem Wasser diese Stoffe.

Im zweiten Schritt sollte man den Kohlendioxid-Gehalt im Wasser erhöhen. Ein höherer Kohlendioxid-Gehalt im Wasser begünstigt das Pflanzenwachstum, schadet aber der Pinselalge. Viele gut wachsende Pflanzen im Wasser wiederum nehmen den Pinselalgen die Nährstoffe weg. Auch das Einsetzen weiterer schnell wachsender Pflanzen, die Nährstoffe verbrauchen, kann der Pinselalge langfristig die Lebensgrundlage entziehen. Zudem wird von erfahrenen Teichbesitzer und Aquarianern gesagt, dass ein hoher Kohlendioxid-Gehalt auch so schon zum Absterben der Pinselalge beitragen kann, da sie diesen nicht schätzen. Ungünstige Bedingungen für die Pinselalge sind:

  • niedriger CO2-Gehalt
  • geringen Nitrat- und Phosphatanteil im Wasser erzielen
  • viele konkurrierende Pflanzen

Die Alge gezielt bekämpfen

Stark befallene Blätter von Pflanzen sollte man nicht nur reinigen, sondern komplett entfernen. Die beste und wichtigste Hilfe nach dem oberflächlichen Reinigen befallener Gegenstände oder Pflanzen ist die Reduzierung der Strömung im Wasser. Besonders in Teichen, die über einen Zufluss verfügen oder in Aquarien erweist sich die Reduzierung der Strömung als sinnvolle Maßnahme, um dem Algenbefall wirksam zu begegnen. Weil die Alge sich bevorzugt in umströmten Wasserbereichen ansiedelt, kann die Verringerung der Strömung den Platz für die Pinselalge schon unattraktiv machen und zumindest weiteres Wachstum und Vermehrung der Alge verhindern. Problematisch ist, dass die Alge sehr hartnäckig ist und dass sich deshalb die Bekämpfung auch über einen Zeitraum von mehreren Wochen hinziehen kann.

Weil Pinselalgen Nährstoffe über mehrere Wochen speichern können, hilft auch eine Reduzierung der Nährstoffanreicherung im Wasser erst nach längerer Zeit – nämlich dann, wenn die Pinselalge ihre gespeicherten Nährstoffe aufgebraucht hat. Schlimmstenfalls kann es bis zu neun Monate dauern, bis man den lästigen Befall im Griff bzw. beseitigt hat. Generell gilt, dass weniger Fischbesatz auch weniger Nährstoffe durch Ausscheidungen erzeugt, dabei ein Austausch durch algenfressende Fische sinnvoll ist.

Tipp:

Ein vorübergehender 14-tägiger Teilwasserwechsel kann das Nährstoffangebot im Wasser reduzieren und so auch für die Pinselalge unattraktive Bedingungen schaffen.

Pinselalgen vorbeugen

Wichtig ist, dass die Fütterung von Fischen künftig nur noch gezielt und maßvoll erfolgt, damit sich im Wasser keine unverbrauchten Nährstoffe lösen können. Vorbeugend lässt sich also sagen, dass eine langfristig geringe Strömung im Gartenteich das Wachstum eindämmen kann. Beachten sollte man zudem, dass das Wasser – beispielsweise durch übermäßige Fütterung der Fische – nicht zu nährstoffreich werden darf. Zudem sollten eine Belastung mit Phosphat sowie ein niedriger Kohlendioxidgehalt vermieden werden, denn durch diese Faktoren wird das Wachstum erfahrungsgemäß angeregt. Legt man den Teich oder das Aquarium an, sollte man hierbei schon bedenken, dass nicht zu viele Fische in das Becken eingesetzt werden sollten, damit sich die Ausscheidungen und damit die Nährstoffversorgung der Pinselalge nicht zu günstig für das Algenwachstum entwickelt.

Wissenswertes zu Pinselalgen in Kürze

Pinselalgen treten sehr häufig in Aquarien auf. Am meisten sind die schwarzen Pinselalgen, entgegen ihrem Namen gehören sie zu der Gruppe der Rotalgen, vertreten. Der Befall äußert sich durch eine rote, schleimige Schicht auf den Blättern, Scheiben, Steinen und sonstigen Dingen im Aquarium. Pinselalgen lassen sich vermeiden bzw. wieder vertreiben, in dem einige einfache Maßnahmen durchgeführt werden. Der Einsatz der chemischen Keule ist in den meisten Fällen nicht notwendig:

  • Bereits bei der Gestaltung und Besetzung des Aquariums kann man einiges zur Vorbeugung gegen Pinselalgen tun.
  • Eine erste Maßnahme ist nicht zu viele Fische in das Becken einzusetzen.
  • Zu viele Fische verursachen zu viele Nährstoffe, was das Wachstum der Pinselalgen sehr fördert.

Um den Nährstoffhaushalt in einem ausgewogenen Verhältnis zu halten, sollte das Wasser im 14-tägigen Rhythmus gewechselt werden.
Ist bereits ein Befall von Pinselalgen aufgetreten, sollte neben der Reduzierung der Fischanzahl etwa ein Viertel des Wassers wöchentlich gewechselt werden. Daneben sollte man alle betroffenen Stellen gut säubern und von den Pflanzen die befallenen Blätter entfernen. Um einem Nährstoffüberschuss vorzubeugen, ist weiterhin darauf zu achten, dass die Fische nicht übermäßig gefüttert werden und somit Futter übrig bleibt, dass auf den Boden sinkt und die Nährstoffe an das Wasser freigibt.

  • Kräftige Pflanzen sind ebenfalls ein Muss gegen die Vermehrung von Pinselalgen.
  • Eine Bodenheizung zum Beispiel fördert das Wachstum der Pflanzen, ebenso eine CO2-Anlage.
  • Gut wachsende Pflanzen sind kräftig und gesund und können sich so hervorragend gegen den Befall durch Pinselalgen wehren.
  • Damit die Phosphat- und Nitratkonzentration reduziert wird, ist der Einsatz von Hornkraut empfehlenswert.

Eine bekannte Wahrheit ist es, dass Licht das Algenwachstum fördert. Genauso ist es auch bei den Pinselalgen, deshalb sollte man den Einfall von Tageslicht in das Aquarium vermeiden. Ebenfalls die künstliche Beleuchtung sollte während des Kampfes gegen die Pinselalgen verringert werden. Zu guter Letzt gibt es Algen fressende Fische, die gleichfalls beim Kampf gegen Pinselalgen gute Dienste leisten. Die siamesische Rüsselbarbe steht dafür bei den Aquarianern hoch im Kurs, genauso wie der Wels.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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