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Goldmelisse, Indianernessel – Standort, Pflanzen und Pflege

Goldmelisse (Monarda), Indianermelisse

Die Goldmelisse mit ihren leuchtend roten und außergewöhnlich anziehenden Blüten ist im gemäßigten Klima noch recht unbekannt. Dabei hat sie zahlreiche Vorzüge zu bieten. Überraschend groß und anspruchslos, gestaltet sich die Pflege der krautigen Pflanze ausgesprochen einfach. Zudem kann sie nicht nur in der Küche Verwendung finden, sondern hält durch ihre ätherischen Öle auch Schädlinge von sich und den umstehenden Gewächsen fern. Dekorativ, pflegeleicht und nützlich ist sie rundum eine Bereicherung für den Garten.

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Standort

Aus Nordamerika stammend, bevorzugt die Goldmelisse helle, warme Standorte, die zudem eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen. Nahe eines Wasserlaufs oder Gartenteichs gedeihen sie daher am besten – solange sie ausreichend Sonne abbekommen. Mindestens lichter Schatten wird benötigt. Zusätzlich ist zu beachten, dass die Goldmelisse bis zu 150 cm hoch werden kann. Wer nicht ständig zur Schere greifen möchte, sollte daher ausreichend Raum nach oben einplanen.

Substrat

Die Goldmelisse benötigt auch im Boden stete Feuchtigkeit, verträgt allerdings keine Staunässe. Das Substrat muss daher zugleich Wasser speichern können und durchlässig sein. Ideal ist eine humusreiche, lockere Erde, wie beispielweise spezielle Kräutererde. Als Substrat ebenfalls geeignet ist eine Mischung zu gleichen Teilen aus:

  • Kokosfaser
  • Reifem, gut durchgerottetem Kompost
  • frischer Pflanzen- oder Gartenerde

Gut durchmischt ist diese Kombination reich an Nährstoffen, bleibt locker, speichert Wasser gleichmäßig und gibt es nach und nach ab. Optimal also, für die Ansprüche der Goldmelisse. Zudem wird der Pflegeaufwand verringert.

Pflanzen und Aussaat

Ist die Goldmelisse im Garten sicher angewachsen und wurde über das Jahr abgehärtet, hält sie Frost problemlos stand. Für die jungen Pflanzen gilt das jedoch noch nicht. Frei in den Garten gepflanzt werden dürfen diese daher erst ab Mai, wenn nicht mehr mit Minusgraden zu rechnen ist. Gleiches gilt für die Aussaat ins Freie. Diese sollte ebenfalls frühestens im Mai erfolgen. Als Lichtkeimer werden die Samen nur dünn mit Substrat bedeckt und gut feucht gehalten. Keimen die Samen, sind sie in der Anfangszeit ein gefundenes Fressen für Schnecken und zudem noch recht anfällig. Sinnvoller ist es daher, auf Jungpflanzen zu setzen oder die Samen im Haus vorzuziehen.

Vorzucht

Die Vorzucht der Goldmelisse kann im Februar oder März beginnen und wird wie folgt durchgeführt:

  1. Möglichst kleine oder speziell unterteilte Anzuchtgefäße werden mit Aussaat-, Kräuter- oder Anzuchterde gefüllt. Auch pure Kokosfaser eignet sich als Substrat.
  2. Das gewählte Substrat wird gut durchfeuchtet.
  3. Die Samen der Goldmelisse werden wahlweise schlicht auf die Erde gelegt oder sehr dünn damit bedeckt.
  4. Die Gefäße werden in ein Zimmergewächshaus verbracht oder mit transparenter Folie abgedeckt und danach an einen hellen, warmen Standort verbracht. Praller Sonne sollten sie allerdings nicht ausgesetzt werden.
  5. Um Schimmel zu vermeiden, sollten Abdeckung oder Gewächshaus täglich gelüftet werden. Dennoch ist das Substrat durchgängig feucht zu halten.

Nach sechs bis acht Wochen sind die jungen Pflänzchen groß genug, um ins Freie gepflanzt zu werden. Der Wechsel sollte allerdings nicht abrupt erfolgen, sondern erst, wenn die kleinen Goldmelisse-Pflanzen allmählich von der Abdeckung befreit wurden.

Gießen

Wurde die Goldmelisse neben Teich oder Wasserlauf gepflanzt, ist das zusätzliche Gießen meist nicht notwendig. Anders sieht es bei der Kultur im Kübel oder trockeneren Standorten aus. Hier sollte bei Bedarf gewässert werden und zwar immer dann, wenn die Substratoberfläche nicht mehr feucht ist oder das Gewächs Anzeichen von Trockenheit zeigt. Zum Gießen wird am besten weiches Wasser verwendet. Beispielweise unbehandeltes Teich-, Regen- oder abgestandenes Leitungswasser.

Düngen

Da die Goldmelisse recht rasant wächst, profitiert sie von zusätzlichen Nährstoffgaben. Vom ersten Austrieb im Frühjahr bis zum September kann sie daher einmal monatlich gedüngt werden. Geeignete Mittel sind:

  • Kräuterdünger
  • Reifer Kompost
  • Teichwasser
  • Algen

In frische Erde gepflanzt kann sie darauf im ersten Standjahr allerdings verzichten. Auch danach ist die Düngung der Goldmelisse nicht unbedingt notwendig, aber empfehlenswert. Denn die zusätzliche Versorgung mit Nährstoffen sorgt für eine verstärkte Blüte und erhöhte Widerstandskraft.

Schneiden

Ein Formschnitt ist bei der Goldmelisse nicht von Nöten, ein radikaler Verschnitt im Herbst oder Frühjahr hingegen schon. Gewartet wird damit, bis alle oberirdischen Teile vertrocknet sind. Eine Handbreit über dem Boden werden diese dann entfernt. In Herbst oder Winter muss dafür nichts beachtet werden. Im Frühjahr ist allerdings gutes Timing entscheidend, da die Maßnahme vor dem Austrieb erfolgen muss. Anderenfalls kann dieser verzögert werden oder neue Triebe werden beschädigt.

Vermehrung

Die Vermehrung der Goldmelisse ist durch Samen und Teilung möglich. Bereits die Gewinnung der Samen ist allerdings recht aufwendig und erfordert reichlich Fingerspitzengefühl. Deutlich einfacher ist es hingegen, die adulte Pflanze zu teilen. Diese Maßnahme hat zudem die Vorteile, die Pflanze zu verkleinern und zu verjüngen. Durch den kleineren Umfang wird sie wiederum weniger anfällig für den Befall durch Pilze. Der verjüngende Effekt regt die Blühkraft an, die bei älteren Exemplaren durchaus nachlassen kann. Zur Teilung der Goldmelisse sind folgende Schritte notwendig:

  1. Vor dem Austrieb im Frühjahr wird die Goldmelisse vorsichtig ausgegraben und gründlich vom alten Substrat befreit. Ratsam ist es, die Wurzeln zu diesem Zweck abzuspülen.
  2. Wurzel und Gewächs werden der Länge nach möglichst mittig geteilt. Hierzu können ein sauberer Spaten, eine Schere oder ein scharfes Messer eingesetzt werden. Die Klingen sollten zuvor am besten desinfiziert werden.
  3. Damit die Schnittflächen ausreichend abtrocknen können, sollten die Pflanzenhälften für einige Stunden ruhen dürfen.
  4. Im Anschluss werden die beiden Hälften getrennt voneinander in frisches Substrat gesetzt und gut angegossen.

Für diese Maßnahme sollte natürlich ein frostfreier Tag gewählt werden. Das erleichtert nicht nur das Ausgraben und Einpflanzen, sondern schont auch die Gewächse.

Überwinterung

Wurde die Goldmelisse im Frühjahr frei in den Garten gepflanzt, ist sie zu Beginn des Winters ausreichend angewachsen und abgehärtet. Ein Schutz gegen Frost ist hier nicht notwendig. Das Gewächs zieht sich im Herbst in die Wurzel zurück und benötigt keine Isolierung gegen Minusgrade. Anders verhält es sich bei der Kultur der Goldmelisse im Kübel. Hier ist es sinnvoll, das Gefäß mit mehreren Lagen Gartenvlies, Matten oder alten Decken einzuwickeln und so ein komplettes Durchfrieren zu verhindern. Ebenso kann der Kübel ins Haus verbracht und hier kalt aber frostfrei aufgestellt werden. Ein vollständiges Austrocknen sollte vermieden werden, Licht und Dünger benötigt das Gewächs jedoch nicht.

Fazit

Die Goldmelisse benötigt wenig Pflege, wenn Standort und Substrat passend ausgewählt wurden. Durch ihre geringen Ansprüche und die ausgesprochen einfache Kultur ist sie ideal für unerfahrene Hobbygärtner geeignet, dabei aber dennoch eine aromatische Bereicherung im Garten, die sogar in der Küche Verwendung finden kann.

  • Die echte Indianernessel (Monarda) ist eine sehr vielseitige Pflanze. Allerdings werden heute fast nur noch Hybriden angeboten.
  • Beide sind gute Schnittblumen und tolle Gartenstauden, aber die Hybriden haben nicht mehr die Heilwirkungen der Stammpflanzen.
  • Meist werden heute Kreuzungen aus M. didyma und M. fistulosa angeboten: unkomplizierte Arten, die keine großen Ansprüche an den Standort stellen.
  • Auch ohne Heilwirkung können die Blätter der Indianernessel in der Küche verwendet werden. Oder man gewinnt einen Sirup aus ihr.
  • Geerntet wird während der Blütezeit von Juni bis Oktober.
  • Aus den nach Bergamotte duftenden Blättern von der Scharlach-Indianernessel werden auch heute noch aromatische Tees gemacht.

Indianerneseel und der Mehltau

  • Der Echte Mehltau tritt relativ häufig auf.
  • Der Pilz liebt wechselnde Temperaturverläufe und anhaltende Trockenheit.
  • Zu erkennen ist der Echte Mehltau am weißlichen Belag auf der Blattoberseite.
  • Helfen tut Vorbeugen.
  • Idealer Standort, ausreichend Pflanzabstand, Rückschnitt nach der Blüte und Bewässerung bei Trockenheit
  • Resistente Sorten auswählen, z.B  ‚Aquarius‘ , ‚Fishes‘  oder ‚Purple Ann‘.
  • Der Pilz selbst lässt sich mit Milch bekämpfen (Milchsäurebakterien).
  • 1/8 Liter Milch auf einen Liter Wasser und zweimal wöchentlich sprühen!
  • Alternativ Netzschwefel verwenden. Beim Auftreten des Pilzes sofort sprühen!
  • Nie bei Temperaturen unter 10 ° oder über 28° einsetzen. Nie bei Sonne!

Beliebte Art

Scharlach-Indianernessel (Monarda didyma): wird auch Goldmelisse genannt; Höhe 60-100 cm; blüht von Juli bis September mit dichten 8cm großen Köpfchen bestehend aus vielen kleinen Blüten in Rot, Rosa, Weiß oder Violett.

Sorten

  • `Beauty of Cobham: Altbekannte Sorte mit lila-rosafarbenen Blüten und auffällig purpurgrünen Blättern
  • `Cambridge Scarlett: Setzt durch scharlachrote Blüten Akzente
  • `Kardinal: Violettrosa bizarre Blüten
  • `Marshalls Delight: Neue Sorte mit leuchtend rosafarbenen Blüten
  • `Mohawk: Neue Sorte, die mit lilafarbenen Blüten besticht
  • `Panorama: Scharlach-Indianernessel. Höhe 100cm. Blüht von Juli bis September in scharlachrot
  • `Schneewittchen: Besticht durch strahlend schneeweiße Blüten
  • `Squaw: Höhe 100cm. Fällt durch leuchten scharlachrote Blüten auf
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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