
Kurzer Steckbrief des Olivenbaumes (Olea europaea)
- Stammt aus dem Mittelmeerraum und den Kanaren
- Wächst langsam, wird dafür sehr alt
- Immergrüne Pflanze
- Verträgt bis zu minus 10°C
- Wurzeln etwa 1 m tief
- Kann 6, selten 8 m hoch werden
- Glattrandige, lanzettförmige Blätter
- Blüte Mai/Juni
- Steinfrüchte - Oliven
Pflege des Olea europaea
Die Pflege ist denkbar einfach. Lediglich bei der Überwinterung ist einiges zu beachten. Wichtig ist, dass der Boden nicht zu nass ist. Trockenheit ist auch nicht ideal, aber besser als Dauernässe.
Standortansprüche

- Sonnig, warm, geschützt
- Sehr hell
- Durchlässig
- Mischung aus Lehm, Sand, Kalk und porösem Material
Das Pflanzen ist wichtig. Kleinere Bäume sind kein Problem, aber oft werden auch sehr große Exemplare angeboten, die mit einem Kran angeliefert werden. Die beste Zeit, um so einen Baum zu pflanzen, ist das Frühjahr. Das Pflanzloch muss ausreichend groß sein, deutlich tiefer, als nötig für den Pflanzballen. Unten hinein ins Pflanzloch kommen reichlich poröse, kalkhaltige Steinchen, darauf etwas Substrat und darauf dann der Baum. Ringsum muss dann Erde aufgefüllt werden.
- Pflanzen im Frühjahr
- Großes Pflanzloch
- Poröse, kalkhaltige Steinchen unten hineingeben
Gießen und Düngen
Viel Wasser bekommt so ein Gehölz nicht, ganz trocken sollte der Baum aber auch nicht stehen. Im Kübel gezogene Exemplare benötigen mehr Wasser als ausgepflanzte. Junge Bäume müssen noch regelmäßig gegossen werden, solange, bis sie richtig angewachsen sind. Das dauert mindestens zwei Jahre. Wichtig ist, dass der Boden nicht zu nass ist. Trockenheit wird deutlich besser vertragen als Nässe. Damit sich Wasser nicht staut, ist eine Drainage ideal.
- Junge Bäume brauchen mehr Wasser, als ältere.
- Kübelpflanzen mehr, als ausgepflanzte.
- Keine Staunässe
- Untersetzer weglassen
- Ausgepflanzte mit Kompost Düngen
- Kübelpflanzen mit Kübelpflanzendünger

- Rückschnitt im Frühjahr
- Auslichten – ganzjährig
Olivenbäume stammen ursprünglich aus dem Süden, dementsprechend sind sie tiefe Wintertemperaturen nicht gewöhnt, obwohl es dabei schon Ausnahmen gibt. Auf alle Fälle brauchen die Gewächse hier in unserem Klima einen Winterschutz. Im Kübel kultivierte nicht zu große Bäume überwintert man am besten bei 10°C. Sie brauchen viel Licht, weshalb ein Kalthaus ideal wäre. Das besitzen leider nicht viele Hobbygärtner, so dass meist ein kühler Raum im Haus reichen muss. Gegossen wird sehr wenig, gedüngt überhaupt nicht. Wichtig ist genug Frischluft und dass der Kübel so früh wie möglich wieder ausgeräumt wird. Die Überwinterung im Freien ist möglich, aber mit viel Aufwand verbunden. Der Kübel muss warm eingepackt werden, damit das Substrat nicht durchfriert. Bei richtig großen Kübeln lohnt sich über den Einbau einer speziellen Heizung nachzudenken. Bei Sonne und starken Frösten sollten auch Krone und Stamm geschützt werden.
- Kübelpflanzen bei 10°C hell überwintern
- Minimal gießen, nicht düngen, viel Lüften
- Bei Überwinterung im Freien Kübel gut einpacken
- Auch Stamm und Krone schützen
- Wurzelbereich abdecken, beispielsweise mit Mulch, Stroh, Laub oder Schutzmatten
- Den Stamm und die Hauptäste einpacken, mit Jute, Kokos oder Sisal
- Krone mit Vlies umwickeln
Vermehrung
Olivenbäume werden durch Stecklinge vermehrt oder aus Samen gezogen. Es dauert allerdings lange, bis sich da ein Bäumchen entwickelt. Geduld ist gefragt. Samen können im Internet bestellt werden, man bringt sie sich aus dem Urlaub mit oder sucht unbehandelte Oliven im Handel. Deren Samen kann ebenfalls genutzt werden. Bei der Aussaat ist es wichtig, dass zuvor das Fruchtfleisch der Olive entfernt wird. Der Kern wird einfach in Anzuchterde oder ein ähnlich nährstoffarmes Substrat gesteckt. Anzuchterde ist aber am besten, denn sie ist keimfrei. Das Substrat wird angefeuchtet. Um eine hohe Luftfeuchte zu erreichen, die für die Keimung wichtig ist, das Gefäß mit Glas abdecken oder eine durchsichtige Tüte darüber stülpen. Gefäß sehr hell und warm stellen (nicht in die Sonne) und gleichmäßig feucht halten. Wichtig ist, regelmäßig zu lüften.
- In Aussaaterde
- Leicht feucht halten
- Warm und hell stellen
- Hohe Luftfeuchte
Tipp: Wichtig ist, eine sterile Schere zu benutzen und nur die Blätter abzuschneiden, die Stiele aber am Steckling zu lassen.
Man kann die Enden der Stecklinge noch in Bewurzlungspulver tauchen, bevor man sie dann in ein Gefäß mit Erde steckt. Das Pflanzsubstrat muss angefeuchtet werden, dann kommt das Gefäß an einen hellen und warmen Platz, am besten auf ein Fensterbrett über einer Heizung. Die Stecklinge bewurzeln bei Temperaturen zwischen 25 und 30°C. Um die Luftfeuchte zu erhöhen, kann eine Plastiktüte über den Topf gestülpt werden. Allerdings darf das Lüften nicht vergessen werden. Das Substrat gleichmäßig leiht feucht halten.
Krankheiten und Schädlinge

- Pilzerkrankungen - betroffene Blätter entfernen
- Kupferhaltige Sprühmittel bei starkem Befall
- Bakterielle Erkrankungen können die Olive abtöten
- Rechtzeitig betroffenen Teile abschneiden
Olea europaea als Bonsai
Olivenbäume sind sehr gut als Bonsai geeignet. Im Handel werden zahlreiche Exemplare in verschiedensten Größen angeboten. Wichtige Informationen über diese Bonsaikunst unter: http://www.bonsai.de/pflegeanleitungen/Olivenbaum%20_Olea%20europaea_.pdf
Fazit
Olivenbäume punkten vor allem mit ihrem oft bizarren Wuchs. Gerade ältere Exemplare und Bonsai sehen einfach anders aus, als alle Gehölze, die sonst bei uns gedeihen. Das verlockt schon, sich solch ein Exemplar in den Garten zu stellen. Die Pflege ist wirklich einfach. Bei der Überwinterung ist Hilfe vom Fachmann anzuraten. Hier kommt es auf die Gegend an, die Erde und den Standort. Nicht überall sind die Bedingungen gleich. Dass es möglich ist, einen Olivenbaum auszupflanzen, sieht man in immer mehr Gärten.