Startseite » Pflanzen » Blumenzwiebeln » Hyazinthen – Pflanzen, Pflege und Überwintern

Hyazinthen – Pflanzen, Pflege und Überwintern

Hyacinthus - Hyazinthen

Hyazinthen sind nicht sehr wählerisch, was ihren Standort anbelangt. Zwar fühlen sie sich im Garten am wohlsten. Doch sie wachsen auch auf dem Balkon, Terrassen oder aber auch in kühlen Räumen. So lässt sie sich als Pflanze für den Außenbereich wie auch als Zimmerpflanze einsetzen. Der Platz, den man für die Hyazinthen auswählt, kann halbschattig und kühl oder sonnig und hell sein. Je nachdem, welches Platzangebot man zur Verfügung hat und wie man das edle Gewächs gerne präsentieren möchte. Selbst ein beheizter Raum bereitet ihr keine größeren Probleme. Lediglich mit der Tatsache, dass sie bei Wärme schneller verblüht, muss man sich abfinden.

Video-Tipp

Optimaler Standort für Hyazinthen

Der beste Boden für die Pflanzen ist nahrhaft, humos und durchlässig. Sollte er zudem sandig und mit einer Dränage versehen sein, tut man den Pflanzen etwas besonders gutes. Sollte man die Pflanzen im Garten ansiedeln wollen, so tut es auch normale Gartenerde. Man sollte allerdings dafür sorgen, dass sich keine Staunässe bildet, da die Pflanzen sonst faulen könnten. Trotz alledem muss der Boden immer leicht feucht gehalten werden.

Hyazinthen gießen und düngen

  • Besonders wichtig ist, dass Hyazinthen nicht austrocknen. Deshalb müssen sie regelmäßig gegossen werden.
  • Nur so können sich die Wurzeln gut ausbilden und die Pflanzen ausreichend Nährstoffe aufnehmen.
  • Beim Gießen muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Pflanzen nicht im Wasser stehen.
  • Bevor man sie gießt, sollte die obere Schicht der Erde trocken sein.

Auch beim Düngen stellen Hyazinthen keine großen Anforderungen. Denn da die Pflanzen jedes Jahr aufs Neue umgetopft werden müssen, kann man sich das Düngen komplett sparen. Sollte man nicht umtopfen wollen, so muss im Herbst leicht gedüngt werden. Hierfür kann Kompost oder Flüssigdünger verwendet werden. Auf tierische Dünger sollte man hingegen verzichten. Hyazinthen mögen diesen nicht und können davon sogar eingehen.

Überwintern von Hyazinthen

Hält man sich Hyazinthen als Zimmerpflanzen, so ist die Überwinterung recht einfach. Ist die Blütezeit vorüber, reduziert man nach und nach das Gießen. Ist dies geschehen, stellt man die Pflanzen an einen dunklen und kühlen Ort. Eine Pflege ist dann nicht mehr nötig. Beginnen sollte man damit spätestens im Oktober. Topft man die Pflanzen um, so muss nach dem Umtopfen eine Kältebehandlung stattfinden. So hält man die Pflanzen nach dem Umtopfen für drei Wochen feucht, um sie im Anschluss für drei Wochen in einem Kühlschrank zu lagern. Die Blütenpracht entwickelt sich so neu und man kann sich wieder daran erfreuen. Hat man die Pflanzen im Freien, funktioniert die Überwinterung einfacher. Die Pflanzen verbleiben nämlich einfach in der Erde und überwintern so an Ort und Stelle.

Achtung vor Schädlingen

Hyazinthen sind vor allen Dingen im Freien nur schwer vor Schädlingen zu schützen. So ist es die Wühlmaus, die der Pflanze in freier Natur am meisten zusetzt. Sollte dem so sein, lohnt es, die Zwiebel vor dem Einsetzen in die Erde in einen Korb oder auch in einen Topf zu setzen. So hält man die Nager von der Zwiebel fern und die Pflanzen können trotz alledem im Freien gehalten werden. Zudem kann es zu einem Befall von Rußtau kommen oder die Haut- und Ringelkrankheit kann ausbrechen. Hier helfen nur das Austauschen der Erde und das Behandeln der Zwiebel.

Pflegen der Hyazinthen

Hyacinthus - Hyazinthen

Während die Pflanzen im Garten recht pflegeleicht sind, muss man ihnen als Zimmerpflanze mehr Aufmerksamkeit gewähren. Im Garten reicht es aus, wenn der Standort sonnig und die Erde feucht ist. So einfach geht es in geschlossen Räumen aber nicht. So sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanzen vor dem ersten Blühen eine Kältephase durchgemacht haben. Deshalb sollte man sie vor dem Platzieren in der Wohnung für etwa zwei Wochen in den Kühlschrank legen. Da Hyazinthen zu den giftigen Pflanzen gehören, sollte man den Kontakt mit Lebensmitteln vermeiden.

Haben die Hyazinthen geblüht, werden die verblühten Elemente abgeschnitten. Hierfür sollte ein scharfes Messer verwendet werden. Die Blätter wie auch die Stängel werden dabei nicht abgeschnitten. Würde man diese entfernen, würde das die Zwiebel schwächen und die Pflanzen könnten eingehen.

Die Giftigkeit von Hyazinthen

Hyazinthen sind giftig. Die enthaltenen Pflanzenstoffe in ihrer Kombination sind dafür verantwortlich. Sollte man mit diesen Stoffen in Berührung kommen, so kann dies zu Hautschädigungen führen. Arbeitet man an und mit den Pflanzen, sollte man deshalb immer Handschuhe tragen. Und auch Haustiere sollten von den Pflanzen ferngehalten werden. Würden die Tiere diese essen, so werden die Schleimhäute gereizt und es treten Schluckbeschwerden auf. Hinzu kommt eine Übelkeit, die zu einem Erbrechen führen kann. Beobachtet man dies, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden, um einen größeren Schaden zu verhindern. Zudem sollte man in diesem Zusammenhang bedenken, dass sich die Symptome einer Vergiftung zeitverzögert einstellen können. Es kann also sein, dass dem Tier erst Stunden später schlecht wird. Eine längerfristige Beobachtung ist deshalb notwendig.

Sie sind auch als Schnittblumen geeignet, allerdings müssen dafür zumindest die untersten Blüten geöffnet sein. Ihr süßer Duft lockt viele Bienen und Hummeln an, daher sollten sie vielleicht nicht unbedingt direkt neben einem Sitzplatz gepflanzt werden!

Tipp:

Wie bei jedem Blumenzwiebelkauf sollte unbedingt auf die Qualität der Zwiebeln geachtet werden. Nur feste und pralle Zwiebeln ohne Verletzungen sind stark genug, kräftige schöne Blüten hervorzubringen!

Wissenswertes zu Hyazinthen in Kürze

Wer den Wohlgeruch von Blumen liebt, kommt um die ursprünglich aus dem Mittelmeer kommenden zu den Liliengewächsen gehörenden Hyazinthen mit ihren intensiv süß dufteden Blüten nicht herum. Sie blühen im April-Mai und erreichen eine Höhe von 20 bis 30 cm. An den aufrecht wachsenden Stilen bildet sich dann eine Blütentraube voller gedrungener kleiner Blüten in Weiß, Pink, Blau, Gelb, Rot oder Violett.

  • Durch ihre generell niedrige Höhe eignen sie sich sehr gut auch als ToXpfbepflanzung.
  • Mehrere Hyazinthen einer Farbe zusammen gepflanzt, sehen am besten aus. Die verblühten Trauben werden samt Stil abgeschnitten.
  • Die Blätter sollten erst entfernt werden, wenn sie welk werden, denn sie nehmen noch Wasser und Nährstoffe für das kommende Jahr auf.
  • Die beste Pflanzzeit ist der September. Die Zwiebeln sind winterhart und können getrost viele Jahre an ein und derselben Stelle verbleiben.
  • Sie lieben die Sonne, fühlen sich aber auch im lichten Schatten wohl. Der Boden sollte durchlässig und möglichst sandig sein.
  • Staunässe nehmen sie übel. Im Sommer mögen sie es eher etwas trockener als zu nass.
  • Die Pflanztiefe liegt bei ca. 10 cm, der Pflanzabstand ebenfalls bei ca. 10 cm.
  • Vorsicht bei Wühlmäusen: Sie mögen die Zwiebeln ebenfalls gerne! Wenn Gefahr droht, setzen sie die Zwiebeln in Pflanzkörbe.
Tipp:

Da Hyazinthen am Stengelgrund häufig etwas nackt sind, bietet es sich hier an, diese mit anderen niedrigen Frühjahrsblühern mit grundständigem Blattwerk wie Stiefmütterchen, Primeln und Tausendschön zu umpflanzen.

Hyazinthen im Glas ziehen

Hyazinthen im Glas - Hyacinthus

Gerne werden auch präparierte, also Kälte vorbehandelte Zwiebeln zum Kauf angeboten, die man dann in einem Zwiebelglas ziehen kann. Das Glas sollte unten breiter sein und dann so eng werden, daß eine Zwiebel nicht hindurchfällt. Unten wird nun lauwarmes Wasser einge-füllt und die Zwiebel dann in die Verdickung hineingelegt. Allerdings darf sie das Wasser nicht berühren, weil sie sonst fault. Es sollte ein Fingerspalt Abstand sein und dann bilden sich langsam Wurzeln, die dem Wasser entgegenwachsen. Das Wasser sollte wöchentlich erneuert werden. Wer sich das ersparen möchte, legt ein Stückchen Aktivkohle ins Hyazin-thenglas. Zum Austreiben benötigt sie einen kühlen dunklen Standort wie einen Keller oder eine Garage mit Temperaturen um die 10 °C. Nach ca. 12 Wochen füllen die Wurzeln das ganze Glas aus und die Knospen kommen. Dann kann das Glas wieder an einen hellen und warmen Platz wie z.B. die Fensterbank gestellt werden und die Blüte beginnt.

Besondere Hyazinthen-Sorten

  • Besondere Aufmerksamkeit verdient die gefüllte Hyazinthe ‚Hollyhock‘. Gefüllte Hyazinthen sind sehr selten und hier besticht auch die außergewöhnliche knallrote Farbe der Blüten. Gefüllte Sorten werden schnell zu schwer für den Stil und knicken dann leicht ab. Sie sollten daher abgestützt werden.
  • Hyacinthoides hispanica – Waldhyazinthen – bilden keine richtigen kompakten Blütentrauben, sondern hängen an dem Stil eher viele einzelne kleine Glocken. Sie sind in Weiß, Rosa sowie in Blau erhältlich und besonders für naturnahe Gärten zu empfehlen, da sie zum Verwildern bestens geeignet sind. Von Jahr zu Jahr blühen sie reicher und vor allem gefällt es ihnen sogar unter Gehölzen und Sträuchern.
  • Die leider noch wenig bekannte Riesenhyazinthe ‚Galtonia candicans‘ kann sogar noch im April gepflanzt werden und innerhalb kürzester Zeit wird sie zu einer üppig blühenden Pflanze mit einer prachtvollen weißen auch weniger kompakt wachsenden Blütentraube, die im Sommer erfreut. Sie wird ca. ein Meter hoch.
  • Die kleinen Schwestern der Hyazinthe, die Traubenhyazinthen Muscari aucheri, werden nur ca. 5-10 cm hoch und tragen kleine blaue Blütentrauben. Alleine wirken sie nicht, daher sollten sie in Tuffs von ca. 20 Zwiebeln gesetzt werden. Es sind aber auch hervorragende Begleiter zu früh blühenden Tulpen und Narzissen.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Blumenzwiebeln

Zum Thema Blumenzwiebeln

Scroll Up