
Steckbrief
- Zugeordnet zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)
- Einzige Art innerhalb der Gattung Nerium
- Bezeichnung der Art: Oleander (Nerium oleander)
- Beheimatet im Mittelmeerraum, im Mittleren und Nahen Osten bis nach China
- Immergrüner, intensiv blühender Strauch oder Baum
- Wuchshöhe in Kübelkultur von 150 bis 450 cm
- Ledrige, dunkelgrüne, glänzende Blätter, bis zu 25 cm lang
- Fünfzählige, weiße, rosa oder gelbe Blüten in dichten Trugdolden
- Blütezeit von Mai/Juni bis September/Oktober
- Volkstümlicher Name: Rosenlorbeer
- Giftig
Der beste Termin
Umtopfen bedeutet für jeden Oleander eine hohe Stressbelastung. Findet die Maßnahme inmitten der sommerlichen Blütezeit statt, kann der Wechsel in einen neuen Kübel mit dem Abwurf der Blüten quittiert werden. Wählen Sie deshalb einen Termin am Ende der winterlichen Verschnaufpause, kurz bevor der frische Austrieb einsetzt. Solange sich ein junger Rosenlorbeer im Stadium des Höhenwachstums befindet, hat er alljährlich seinen Topf durchwurzelt. Erst mit Beginn seiner Blühphase reduziert sich der jährliche Zuwachs, sodass Sie nicht mehr in jedem Jahr umtopfen müssen. Ein ausgewachsener Oleander wird nur noch alle 5 bis 10 Jahre umgepflanzt.Die optimale Erde
Wer seinen Oleander in Blumenerde vom Discounter pflanzt, wird nach der zauberhaften Blütenpracht vergeblich Ausschau halten. Das anspruchsvolle Ziergehölz verlangt nach einer strukturstabilen, reich an Nährstoffen und von einer ausgezeichneten Wasserspeicherung bei gleichzeitiger Durchlässigkeit. Von zentraler Relevanz ist darüber hinaus ein pH-Wert von 5,8 bis 7,0. Erfüllte der Rosenlorbeer bislang Ihre Erwartungen, behalten Sie das Substrat bitte bei. Andernfalls verwenden Sie eine hochwertige Kübelpflanzenerde aus dem Fachhandel oder mischen selbst. Die folgende Rezeptur hat sich in der Gartenpraxis bestens bewährt:- 5 Teile Einheitserde mit möglichst geringem Torfanteil
- 3 Teile lehmhaltige Gartenerde
- 1 Teil anorganische Komponenten, wie Sand, Perlite, Lavagranulat
- 1 Teil Gartenkalk oder Vitalkalk
Tipp: Um sicher zu sein, dass die selbst gemischte Oleander-Erde den richtigen
Der richtige Kübel

Vorbereitungsarbeiten
Bevor Sie die Umtopf-Arbeiten in Angriff nehmen, führen Sie die folgenden Vorbereitungsarbeiten durch:- Über dem Wasserablauf im Boden eine nach oben gewölbte Tonscherbe legen
- Darüber eine dünne Schicht des Substrats einfüllen
- Den Wurzelballen ausgiebig gießen und eine Stunde stehen lassen
- Einen großen, reich verzweigten Oleander mit einem Strick locker zusammenbinden
- Zwischen Topfwand und Ballen mit einem alten Brotmesser entlangfahren, um die Wurzelstränge zu lösen
Tipp: Nehmen Sie sämtliche Umtopf-Arbeiten an Ihrem Oleander mit schützenden Handschuhen vor. Kommt es zu einem unmittelbaren Hautkontakt mit dem giftigen Pflanzensaft, können daraus schmerzhafte Ausschläge und allergische Reaktionen entstehen.
Fachgerecht eintopfen
Liegt der ausgetopfte Oleander vor Ihnen, nehmen Sie die Gelegenheit wahr, um den Wurzelballen genauer in Augenschein zu nehmen. Fallen Ihnen vertrocknete, kranke oder faule Wurzelstränge auf, schneiden Sie diese mit einem sauberen, scharfen Messer ab. Sofern es sich um einen ausgewachsenen Rosenlorbeer handelt, können Sie den Wurzelballen seitlich und unten so in Form schneiden, dass er wieder in seinen angestammten Topf hineinpasst. In diesen Schritt verfahren Sie weiter:- Die ausgediente Erde vollständig
- Den Wurzelballen mittig auf dem frischen Substrat positionieren
- Die Pflanztiefe so wählen, dass sich die Wurzelscheibe 5 cm unter dem Topfrand befindet
- Portionsweise die neue Erde einfüllen und zwischendurch andrücken, damit keine Hohlräume entstehen
Umtopfen und Rückschnitt gehen Hand in Hand
Wenn Sie Ihren Oleander im zeitigen Frühjahr umtopfen, ist zugleich das Zeitfenster für einen Rückschnitt geöffnet. Wer bereits im Herbst zur Schere greift, setzt an dem Blütenstrauch einen verfrühten Austrieb in Gang, was eine erfolgreiche Überwinterung beeinträchtigt. Besser ist, Sie verbinden beide Pflegemaßnahmen nach der Winterpause. So machen Sie es richtig:- Nach dem Umtopfen den Strauch respektive die Krone gründlich auslichten
- Vertrocknete, abgestorbene Zweige an der Basis abschneiden
- Lange Äste maximal bis zur nächsten Knospe einkürzen
- Die desinfizierte, scharfe Schere 1-3 mm oberhalb einer angelegten Knospe ansetzen

Fazit
Die verschwenderische Blütenpracht wiederholt sich nur dann in jedem Sommer, wenn ein Oleander regelmäßig umgetopft wird. Bis zum ersten Blütenflor ist am jungen Oleander von Gemächlichkeit keine Spur, sodass in jedem Frühjahr der Wechsel in einen größeren Kübel auf die Tagesordnung gehört. Kommt der Rosenlorbeer in die Jahre, wird er nur noch alle 5 bis 10 Jahre umgetopft. Für ideale Rahmenbedingungen sorgt eine strukturstabile Kübelpflanzenerde mit einem pH-Wert von 5,8 bis 7,0, angereichert mit Vitalkalk und Lavagranulat. Steht für das Austopfen und Eintopfen eine helfende Hand bereit, verläuft die Prozedur umso einfacher. Erfahrene Oleander-Gärtner verbinden die zentrale Pflegemaßnahme mit einem gründlichen Auslichten und leichten Rückschnitt. Nutzen Sie diese Infos zum richtigen Zeitpunkt, der besten Erde und der gekonnten Pflanztechnik, dankt der Oleander Ihnen diese Umsicht mit einem nicht enden wollenden Blütenfestival bis in den Herbst.