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Winterharte Kübelpflanzen im Schatten – Pflanzen für die Eingangstür

Winterharte Kübelpflanzen sind eine ganzjährige Bereicherung und Dekoration die Eingangstür, den Balkon und die Terrasse oder auch anderenfalls unbepflanzte Ecken im Garten. Noch auffälliger und vielfältiger einsetzbar sind sie, wenn sie auch im Schatten problemlos gedeihen können. Viele vermuten hier eine begrenzte Auswahl – tatsächlich kommen aber zahlreiche winterharte Pflanzen für schattige Bereiche in Frage.

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Kultur im Kübel

Egal, auf welche Kübelpflanze die Wahl fällt, bei der Kultur in einem Pflanzgefäß sind einige Grundregeln zu beachten. Bei diesen handelt es sich um:

  • Pflanzgefäß so klein wie möglich und so groß wie nötig wählen
  • Wasserabfluss sicherstellen
  • Große Kübel durch einen Pflanzenroller beweglich halten

Steht dem Gewächs zu viel Erdvolumen zur Verfügung, wird zunächst viel Energie in das Wurzelwachstum investiert. Dadurch wächst der oberirdische Teil der Pflanze weniger stark. Andererseits wird bei kleineren Kübeln ein häufigeres Umtopfen oder zumindest ein schnellerer Erdwechsel erforderlich.

In einem Übertopf oder einem Untersetzer kann sich überschüssiges Wasser sammeln und zu Staunässe führen. Das Risiko für daraus entstehende Schäden ist deutlich höher als bei Gewächsen, die ins Freiland gepflanzt werden. Daher muss der Abfluss des Wassers in jedem Fall sichergestellt werden. Günstig ist es – gerade bei sehr großen Kübeln und Pflanzen – auf Übertöpfe und Untersetzer vollkommen zu verzichten.

An rundum schattigen Standorten strecken sich Gewächse generell nicht so stark und schnell gen Licht, dennoch ist es möglich. Die Pflanzen wachsen dann einseitig und können unansehnlich werden oder auch an Standsicherheit verlieren. Bei sehr großen und schweren Kübeln können Pflanzroller oder Möbelroller das Problem lösen. Auf ihnen können die Pflanzgefäße regelmäßig bewegt werden, um ein gleichmäßiges Wachstum zu begünstigen.

Farne

Schwertfarn nephrolepis cordifolia

Farne mögen vielen wie eine ungewöhnliche Wahl erscheinen – vor allem in Hinblick auf die Winterhärte. Es gibt jedoch einige Vertreter, die sowohl mit Frost als auch mit einem schattigen Standort problemlos zurechtkommen. Zu diesen gehören unter anderem:

  • Elefantenrüsselfarn
  • Steinfeder
  • Wald-Frauenfarn

Der Elefantenrüsselfarn wird etwa 60 Zentimeter hoch und weist satt-dunkelgrüne Blätter auf, die an geeigneten Standorten in absonniger oder halbschattiger Lage auch im Winter ihre Farbe behalten. Allerdings ist er nur bis zu Temperaturen von etwa -12 bis -17°C winterhart. In sehr kalten Regionen oder bei strengem Frost muss er daher geschützt werden.
Anders die Steinfeder. Diese Farn-Art hält Temperaturen von bis zu -40°C aus, kann dabei als halbimmergrüne Pflanze aber durchaus einen Teil ihrer Blätter verlieren.

Einen Schutz benötigt sie daher nicht. Zudem ist die Steinfeder auch mäßig trockenheitsverträglich, bevorzugt aber feuchtes Substrat. Soll es noch robuster sein, könnte sich der Wald-Frauenfarn eignen. Er mag es halbschattig bis schattig, verträgt aber auch Sonne. Allerdings wächst er dann eher spärlich. In der Winterhärte entspricht er der Steinfeder und erfordert daher keinen Schutz.

Tipp:

Auch andere Farn-Arten, wie Moosfarn oder der Flaumfeder-Filigranfarn eignen sich für die Pflanzung im Kübel in schattigen Bereichen, das Umschauen und auch das kombinieren verschiedener Farne im Pflanzgewächs lohnen sich.

Kleiner Geißbart

Der kleine Geißbart ist nicht nur ideal für halbschattige Standorte, er ist auch winterhart bis zu -30°C. Da diese Temperaturen nur selten in unseren Breitengraden erreicht werden, benötigt er keinen Winterschutz. Er bleibt mit etwa 30 Zentimetern niedrig und kompakt, ist schnittverträglich und recht pflegeleicht. Dazu kommt, dass der kleine Geißbart zwar bereits zwischen Juni und Juli blüht, im Anschluss aber dekorative Fruchtstände ausbildet. Diese können wiederum bis in den Winter hinein bestehen bleiben.

Immergrünes Geißblatt

Pralle Mittagssonne oder Tiefschatten – das immergrüne Geißblatt verträgt beides und alles dazwischen. Das macht ihn zum idealen Gewächs für den Eingangsbereich oder andere Standorte, wenn hier sehr unterschiedliche Lichtverhältnisse herrschen.

Die Besonderheit des immergrünen Geißblatts liegt jedoch nicht nur in dieser großen Toleranz. Er ist auch pflegeleicht und dazu eine recht schnell wachsende Kletterpflanze. Erhält er eine Kletterhilfe, kann er in die gewünscht Form gebracht werden und somit beispielsweise die Eingangstür umranken oder auch eine Pergola begrünen.

Seggen

winterharte steife Segge

Bei Seggen handelt es sich um Ziergräser, die ausgesprochen robust und in verschiedenen Farben und Größen erhältlich sind. Allein in den Kübel gepflanzt wirken sie schlicht. Als Umrandung für eine Figur oder in Kombination mit anderen Gewächsen werden sie zu einer dekorativen und pflegeleichten Basis. Auch eine Zusammenstellung aus verschiedenfarbigen Seggen kann sehr ansprechend sein. Zudem benötigen die winterharten Gewächse für halbschattige Standorte keine großen Kübel. Sie eignen sich also auch für enge Eingangsbereiche und ziehen hier durch ihre dekorativen Ähren Blicke auf sich.
Erhältlich sind unter anderem:

  • Goldrand-Segge oder Brokat-Segge
  • Teppich-Japan-Segge
  • Neuseeland-Segge
  • Floh-Segge
  • Krumm-Segge
Tipp:

Die abgeschnittenen getrockneten Ähren sind auch als Trockenblumen in der Vase sehr dekorativ.

Funkien und Hosta-Hybriden

weissrandige Funkie - Graublatt

Fast runde, leicht geschwungene Blätter und zahlreiche Farbenspiele in Grün, Weiß und Gold machen die Funkien beziehungsweise Hosta-Hybriden zu robusten Blickfängen. Im Hochsommer bringen sie zudem bezaubernde Blüten hervor. Sie eignen sich für Standorte im Halbschatten bis Schatten und vertragen Sonne nur schlecht. Damit sind sie ideal für sehr dunkle Bereiche.

Im Winter benötigen sie in gemäßigten Klimazonen nur selten einen gesonderten Schutz. Sie ertragen Temperaturen von -23 bis -28°C. Die bis zu 45 Zentimeter hohen Funkien wirken übrigens besonders dekorativ, wenn verschiedenfarbige Formen miteinander kombiniert werden. Erhältlich sind unter anderem:

  • Weißrand-Funkie
  • Rotstiel-Funkie
  • Goldrand-Funkie
  • Gewellte Gold-Funkie
  • Rundblättrige Funkie

Bambus

Bambus - Bambusoideae

Ebenso wie bei den eingangs erwähnten Farnen würden viele Hobbygärtner nicht an den Bambus denken, wenn sie eine schattige Ecke auch im Winter begrünen möchten. Dabei ist dieser nicht nur ideal, sondern auch noch in ungeahnt vielen Variationen erhältlich. Verschiedene Blattformen und Höhen ermöglichen zahlreiche Bambus-Kombinationen. Einzig auf die Winterhärte und eventuell notwendigen Schutz vor Frostschäden muss geachtet werden. Einige Bambusarten vertragen Temperaturen von -12 bis -17°C, bei anderen reicht die Winterhärte bis zu etwa -20°C.
Empfehlenswerte Bambus-Arten sind unter anderem:

  • Mäusedorn-Bambus mit kleinen Blättern und dichtem Wuchs, wird zwischen 60 und 120 Zentimeter hoch
  • Zwergbambus mit schmalen Blättern und einer Höhe von etwa 40 Zentimetern
  • Gartenbambus mit filigranen Blättern und einer Höhe von bis zu 400 Zentimetern, ideal für sehr große Kübel
Tipp:

Manche Bambus-Arten bilden sehr stark Ausläufer, wodurch der Kübel schnell zu klein werden kann. Es empfiehlt sich daher, nicht austreibende Arten zu wählen oder den Bambus aller zwei Jahre zu teilen, damit er noch in das Pflanzgefäß passt.

Kraut der Unsterblichkeit

Bei dem Kraut der Unsterblichkeit handelt es sich um eine ungewöhnliche und nach wie vor eher unbekannte Pflanze aus dem asiatischen Raum. Als Heilkraut wird sie jedoch vor allem in ihrem Ursprungsland China sehr häufig eingesetzt. Das Besondere an dem Kraut der Unsterblichkeit: Es kann als Hängepflanze, Bodendecker oder Kletterpflanze verwendet werden.

Unsterblichkeitskraut - Jiaogulan - Gynostemma pentaphyllum

Das erlaubt einen sehr vielseitigen Einsatz bei der Bepflanzung von Eingangsbereichen. Die Triebe werden 80 bis 200 Zentimeter lang, können aus einer Ampel oder einem hohen Kübel hängen aber ebenso gut an Kletterhilfen befestigt und damit in die Höhe gezogen werden. Winterhart ist die Heilpflanze bis zu einer Temperatur von etwa -18°C. Allerdings sollte im ersten Standjahr, in sehr harten Wintern oder bei jungen Pflanzen ein Schutz angebracht werden, um Frostschäden zu vermeiden.

Auch eine frostfreie Überwinterung im Haus kann sich empfehlen, wenn die fünfgliedrigen Blätter weiterhin frisch geerntet werden sollen. Denn solange das Kraut der Unsterblichkeit keine Minusgrade aushalten muss, wächst es weiter und bietet so selbst im Winter immer wieder junge Triebe.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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