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Rosenpflege im Herbst – Pflanzen und Schneiden

Rosen im Herbst schneiden

Heinrich Heine, Hermann Hesse und Johann Wolfgang Goethe haben eines gemeinsam, sie haben Gedichte über die Königin aller Blumen erschaffen. In jedem noch so kleinen Garten zu finden, als Symbol für Reinheit und Liebe ist die Rose zu einem Kulturgut geworden. Bei richtiger Pflege dankt sie uns im Garten mit einer langlebigen Blütenpracht.

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Geeigneter Boden für Rosen

Rosen sind sehr anpassungsfähig und gedeihen daher in den meisten Böden. Ein frischer, fruchtbarer und durchlässiger Boden ist jedoch die ideale Bedingung. Wenn er dann auch noch lehmig und leicht sandig ist, dann steht der Blüte nichts im Wege. Wenn ein altes Rosenbeet ersetzt wird mit neuen Rosen, kann es passieren, dass eine „Rosenmüdigkeit“ einsetzt. Dies bedeutet, dass die neuen Rosen nicht gut wachsen. Ein neuer Platz bringt dagegen die Rosen wieder in Schwung.

Geeigneter Standort für Rosen

Fast alle Rosenarten brauchen einen sonnigen, windgeschützten und luftigen Standort. Sie mögen es nicht, wenn sie zu nah an andere Pflanzen gesetzt werden oder wenn sie sich im Schatten von Bäumen oder Büschen entwickeln sollen. Pilzerkrankungen sind, wenn der Standort nicht den Bedürfnissen entspricht, schon vorprogrammiert.

Pflanzzeitpunkt

  • Auf jeden Fall muss eine Rose vor dem Dauerfrost gepflanzt werden.
  • Das Wurzelwachstum ist besser und die Blüte kann 2-3 Wochen früher einsetzen.

Wahl der Rosensorte

Egal, ob wurzelnackt oder im Container, eine Rose sollte grundsätzlich 2-3 kräftige Triebe vorweisen können. Je nach Wunsch oder Belieben gibt es die Wahl zwischen:

  • Edelrosen
  • Stammrosen
  • Strauchrosen
  • Bodendecker
  • Kletterrosen

Da es eine verwirrend große Anzahl von Möglichkeiten gibt, empfiehlt es sich, vorher mehrere Gärtner oder Anbieter zu besuchen.

Pflanzen der Rosen vorbereiten 

Containerrosen können bei günstigem Wetter das ganze Jahr gepflanzt werden. Anders hingegeben ist es bei wurzelnackten Rosen, diese müssen in ihrer Ruhephase, also im Herbst bis Frühwinter, eingesetzt werden. Der Zeitraum zwischen Kauf und Pflanzung sollte so kurz wie möglich sein. Wenn dies nicht gelingt, empfiehlt es sich, die Pflanze irgendwo „einzuschlagen“. Der Pflanzabstand hängt von der Rosensorte ab und sollte unbedingt eingehalten werden.

Vor der Pflanzung muss die Rose ausreichend gewässert werden. Am besten ist hierfür ein Wasserbad in einem Eimer für mindestens eine Stunde. Containerpflanzen einfach mit dem Kübel in einen Eimer stellen. Wenn der Wurzelballen mit irgendwelchem Material umwickelt ist, diesen bitte vorher vorsichtig wegschneiden. Danach wird noch lose Erde entfernt, die Wurzel gelockert und evtl. beschädigte oder abgestorbene Teile mit einer guten Gartenschere weggeschnitten.

Tipps zur Pflanzung selbst

Alle Wurzeln müssen im Pflanzloch gut Platz haben und möglichst nicht alle in eine Richtung zeigen sondern aufgefächert sein. Die Veredelung gehört grundsätzlich mehrere Zentimeter unter die Bodenoberfläche, außer bei Stammrosen. Da liegt die Veredelungsstelle unterhalb der Krone.

Die Pflanze wird in der Mitte des Aushubs angebracht und dann mit einer Mischung aus Gartenerde, Knochenmehl und Aushuberde eingegraben. Immer wieder ein wenig vorsichtig schütteln, damit genug Erde sich rund bzw. unterhalb der Wurzel setzen kann. Als letzten Schritt wird die Pflanze „eingeschlämmt“ – also mit richtig viel Wasser, mindestens zwei Gießkannen voll, gewässert.

  • Bei Kletter- oder Schlingrosen muss vorher eine entsprechende Klettervorrichtung angebracht werden. Der Rosenstock wird dann in einem Winkel von 45 Grad zur Konstruktion eingepflanzt. Steht ein Stock an einer Mauer, sollte der Abstand dazu weit genug sein, um bei Bedarf unterhalb gießen zu können.
  • Bei Stammrosen muss eine Stütze mit eingegraben werden. Idealerweise zur Windrichtung ausgerichtet. Die Stütze wird zuerst gesetzt, dann die Rose ausgerichtet, anschließend beides eingegraben.

Rosen düngen

Rosen brauchen viele Nährstoffe. Selbst gut vorbereitete Beete sind schnell ausgelaugt. Schon gesetzte Rosen sollten am Anfang des Herbstes (kaum Stickstoff, dafür viel Kalium) gedüngt werden. Frisch nach der Pflanzung hingegeben sollte nicht gedüngt werden. Erst im Frühjahr nach dem Schnitt wird dann der erste Dünger eingearbeitet.

Rosen-Schnitt

Fast alle neu gepflanzten Rosen müssen geschnitten werden. Dies dient dazu, dass sich kräftige Wurzeln entwickeln können. Der Grundschnitt ist dabei ca. 8 cm über dem Boden knapp oberhalb eines nach außen weisenden Auges. „Alte“ Rosen werden im Herbst hauptsächlich von ihren „Leichen“ befreit, dies bedeutet, dass nur abgestorbene, verblühte Pflanzenteile entfernt werden. Vielleicht sogar schon erfrorene Knospen werden bis zum vierten Auge zurück geschnitten. Sollte der Herbst schon viele Frosttage vorweisen, dann bitte mildere Tage auswählen, damit keine Frostschäden entstehen. Es braucht entsprechendes Werkzeug beim Rosenschnitt:

  • scharfe Gartenschere
  • Astschere mit einem langen Griff
  • gute Säge
  • schützende Handschuhe

Der Schnitt muss immer schräg verlaufen, glatt sein und sich knapp über einem Auge befinden. Durch den Schnitt wird die Rose auch in eine bestimmte Richtung „gelenkt“. Es empfiehlt sich daher meistens, das äußere Auge zu verwenden. Der eigentliche Schnitt um Wuchsanreize zu schaffen, wird erst im Frühjahr vorgenommen.

So pflegen Sie die Rosen im Herbst

Das Düngen der Rosen ist wichtig, jedoch sollten Sie dies nie im Herbst vornehmen. Würden die Pflanzen in den Herbstmonaten mit zusätzlichem Dünger versorgt, würden die Wurzeln regelrecht verbrennen. Hinzu kommt, dass die Rosen neu austreiben würden. Neue Triebe sind jedoch noch zu schwach und würden den Winter ohnehin nicht überstehen. Wenn die Rose dann etwas stabiler ist, können Sie diese mit etwas Mist versorgen und diesen leicht unterheben. Sollte der September sehr verregnet sein, können Sie um die Rosen etwas Kalimagnesium streuen. Diese bindet es viel Wasser und führt zum Verholze der Triebe.

Schneiden Sie Edelrosen in den Herbstmonaten ruhig um ca. 25 cm zurück. Die Rose muss die Kraft nicht auf die Triebe verteilen und hat so genügend Energie um den Winter zu überstehen und alle Kraft in die Wurzeln zu konzentrieren. In den Herbstmonaten fällt bekanntlich viel Laub zu Boden. Dieses sollten Sie unbedingt von den Rosensträuchern befreien, da das feuchte Laub ein idealer Nährboden für Keime und Bakterien ist, welche dann im Frühjahr auf die Rosen übergreifen. Ideal wäre es also, wenn Sie im Herbst alle Blätter rund um die Rosenpflanze entfernen.

Rosenpflege im Herbst – der Überblick

Schneiden Sie die Rosen vor dem ersten Frost zurück.

  1. Entfernen Sie die letzten Blüten und Knospen.
  2. Schneiden Sie die Stöcke um 25 cm zurück – dies gilt vorrangig für Edelrosen.
  3. Bei normalen Strauchrosen kürzen Sie die Stöcke nur geringfügig.
  4. Heckenrosen benötigen keinen Rückschnitt.
  5. Häufeln Sie die Rosen leicht mit etwas Erde an oder bedecken Sie diese mit Reisigzweigen oder Tannenzweigen.

Der eigentliche Formschnitt der Rose erfolgt erst wieder im Frühjahr.

Kälteschutz für Rosen

Ungeschützt sterben viele Rosen in strengen Wintern einen leisen Tod. Deshalb soll rund um den Wurzelbereich Erde und/oder Kompost aufgehäufelt werden. Eine andere Möglichkeit ist das zusammengerechte Laub oder Tannen- und Fichtenzweige. Hochstammrosen müssen mit Reisig und Säcken geschützt werden. Diese Methode bietet sich auch bei Kletterrosen an, insofern diese nicht einen zu großen Wuchs vorweisen. Zum Abdecken nur Materialien aus der Natur verwenden, da Kunststoff verfrühte Stauwärme und Fäulnis fördern kann.

Über den Winter hat jetzt die Rose Zeit, sich für das neue Jahr vorzubereiten. Auch wenn es der Gärtner nicht sieht, diese Ruhephase ist wichtig für diese Pflanze. Wenn die Pflege im Herbst entsprechend durchgeführt wird, hat die Rose einen idealen Start in eine neue Blühsaison.

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Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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