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Zwergpfeffer, Peperomia Maculosa – Pflege-Tipps

Zwergpfeffer (Peperomia maculosa)
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, Peperomia maculosa kz1, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Zwergpfeffer ist eine faszinierende und artenreiche Zimmerpflanze aus Südamerika. Auffallend sind der niedrige Wuchs und die großen, ledrigen Blätter. Das tropische Gewächs gilt als pflegeleicht, trotzdem ist besonders die Sorte „Peperomia Maculosa“ bei uns noch relativ unbekannt. Um den mehrjährigen Exoten langfristig im Kübel zu kultivieren, sollten Sie dessen spezielle Bedürfnisse kennen. Denn so verschieden sich die einzelnen Peperomia-Arten präsentieren, so unterschiedlich ist auch ihr Anspruch in den Punkten „Standort“ und „Pflege“.

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Standort und Substrat

Die aus Puerto Rico stammende, niedrig wachsende Pflanze bevorzugt ein feucht-warmes Klima. Auf Temperaturen unter 15 °C reagiert Zwergpfeffer mit Wachstumsstopp, auch ein Laubverlust der fleischigen Blätter kann die Folge sein. Der Standort selbst sollte hell bis vollsonnig sein, abhängig von der jeweiligen Art. Peperomia Maculosa selbst mit seinem grünen Blätterkleid gibt sich mit einem hellen Platz auf der Fensterbank zufrieden, während andere bunt blättrige Vertreter des Exoten einen sonnigen Ort benötigen. Lichtmangel führt zu einer Verfärbung der Blätter. Erst das nachfolgende Laub weist die ursprüngliche Musterung wieder auf, sofern ein Standortwechsel vorgenommen worden ist.
Zwergpfeffer ist ein tropisches Milieu gewohnt. Um die Widerstandsfähigkeit der Pflanze zu stärken, sollten Sie diesem Anspruch gerecht werden. In unseren Breitengraden wird Peperomia fast ausschließlich im Kübel kultiviert. Greifen Sie auf torfhaltige und humusreiche Blumenerde zurück. Das Substrat sollte durchlässig sein, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu schädigen und um stehende Nässe vorzubeugen. Dauerhaft lässt sich das Erdreich mit Styroporchips oder einer Handvoll feinem Kies auflockern.

Gießen und Düngen

Ein stetig feuchter Wurzelballen darf sein, damit die exotische Pflanze keinen Schaden erleidet. Normalerweise lässt sich durch die „Fingerprobe“ schnell herausfinden, ob das Substrat nachgewässert werden muss: Fühlt sich die oberste Substratschicht – was etwa den oberen 2 cm entspricht – krümelig trocken an, muss nachgegossen werden. Wie viele tropische Gewächse verträgt auch Zwergpfeffer keinen Kalk. Verwenden Sie deswegen abgestandenes Mineralwasser oder Regenwasser zur Wasserversorgung. Auch im Winter muss gegossen werden, jedoch weitaus weniger als in der Hauptvegetationszeit. Wenn Sie die Pflanze einmal vergessen, nimmt sie Ihnen das nicht sofort übel. Für kurze Zeit kann Peperomia Maculosa auch Trockenheit unbeschadet überstehen. Im Gegensatz zu stehender Nässe: Sind die Wurzeln dauerhaft Wasser ausgesetzt, kann dies zu Wurzelfäule führen. Dieser Krankheit können Sie nicht nur durch das richtige Gießverhalten vorbeugen. Denn zusätzlich kann eine Drainage aus porösem Material am Kübelboden überschüssige Feuchtigkeit vom Gewächs wegleiten.

Tipp:

Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit, indem Sie die Blätter gelegentlich mit einem Wasserzerstäuber besprühen. Aber auch ein dauerhaft aufgestelltes Wasserbehältnis in der näheren Umgebung hat sich bewährt.

Bei der Nährstoffversorgung gibt sich die Pflanze mit den essbaren Blättern überaus genügsam. Gedüngt wird von März bis Ende August wahlweise mit Flüssig- oder Langzeitdünger. Flüssige Mineralstoffe werden in einem Abstand von etwa 6 bis 8 Wochen direkt über das Gießwasser verabreicht. Das sorgt für eine gleichmäßige Verteilung im Substrat. Düngestäbchen werden im Frühjahr und Hochsommer direkt in das Erdreich gesteckt. Gelb verfärbte Blätter können übrigens auf ein Problem mit Nährstoffen hinweisen. Düngen Sie bei einem Mangel unverzüglich nach bzw. setzen Sie bei einer Überversorgung die Pflanze in mageres Substrat um.

Pflanzen und Umtopfen

Peperomia Maculosa erhalten Sie im Topf in gut sortierten Gartencentern oder direkt über das Internet. Selbst bei hochsommerlichen Temperaturen ist es angeraten, die Pflanze im Kübel zu belassen und nicht direkt im Freiland zu kultivieren. Denn ein ständiger Wechsel des Substrats ruft Stress hervor, was sich negativ auf die Ausbildung der Blütenpracht und auf die Widerstandsfähigkeit auswirken kann. Etwa alle 2 bis 3 Jahre ist ein Wechsel des Blumenkübels notwendig. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist das Frühjahr, noch bevor der Zwergpfeffer mit der vermehrten Ausbildung von Trieben und Blättern begonnen hat. Verwenden Sie ein Pflanzgefäß, welches um 3 cm mehr Umfang besitzt, als das bisherige.

  1. Zwergpfeffer so gut wie möglich vom alten Substrat befreien.
  2. Am Boden des neuen Gefäßes eine Drainage anlegen.
  3. Direkt darüber wird eine 2 cm dicke Erdschicht ausbringen.
  4. Pflanze einsetzen und Hohlräume mit frischem Substrat auffüllen.
  5. Vorsichtig die Erde andrücken.
  6. Fest angießen.

Alternativ haben Sie auch die Möglichkeit, Peperomia direkt in Hydrokultur zu kultivieren. Diese Art der Pflanzenhaltung bringt einen entscheidenden Vorteil mit sich: Denn anhand eines Wasserstandsanzeigers lässt sich sofort feststellen, wann nachgegossen werden muss. So können Sie sich beispielsweise einige Tage Urlaub gönnen, ohne dass Ihre Zimmerpflanzen darunter leiden. Der Nachteil: Ein Umsetzen von Substrat in Hydrokultur ist schwierig und führt aufgrund von Fäulnisbildung häufig zum Absterben der Gewächse. Sie müssen die Wurzeln vollständig vom Erdreich befreien. Selbst winzige Reste reichen bereits aus, um im feuchten Milieu der Hydrokultur einen Befall mit Schimmelpilzen hervorzurufen. Mehr Erfolg haben Sie, wenn Sie Stecklinge schneiden und diese direkt in Hydrokultur anwurzeln lassen.

Vermehren

Die erfolgreiche Vermehrung der tropischen Pflanze erfolgt ausschließlich über Stecklinge. Dabei können Sie einzelne Blätter ebenso verwenden wie ganze Triebe. Sie benötigen:

  • flaches Anzuchtgefäß
  • mageres Substrat
  • durchsichtige Folie
  • Wasserzerstäuber

Für einen Triebsteckling wird ein etwa 12 cm langer Pflanzentrieb mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Stecken Sie den Trieb zu 1/3 in das magere Erdreich und halten Sie dieses gleichmäßig feucht. Sie können die Wurzelbildung beschleunigen, indem Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Zu diesem Zweck wird der komplette Steckling mit der zuvor perforierten Folie umwickelt. Die Feuchtigkeit im Substrat kann nicht verdunsten und sorgt für ein tropisches Klima im „Minigewächshaus“. Nehmen Sie zeitweise die Folie ab, um für die wichtige Luftzirkulation zu sorgen. Damit beugen Sie der häufig auftretenden Fäulnisbildung des Erdreichs vor. Bei der Anzucht von Blattstecklingen wird die Unterseite des Blatts leicht angeritzt und diese Stelle behutsam ins Substrat gedrückt. Dünger und ein vollsonniger Standort können den Stecklingen übrigens gefährlich werden.

Schneiden

Ein klassischer Form- oder Rückschnitt ist bei der niedrig wachsenden Pflanze nicht notwendig. Entfernen Sie lediglich welke und abgestorbene Pflanzenteile mit einer scharfen Schere. Das kann besonders im Frühjahr notwendig sein, wenn das Gewächs aus der Winterruhe erwacht. Denn Lichtmangel und eine trockene Raumluft führen häufig zu einem vermehrten Absterben der fleischigen Blätter.

Überwintern

In den heißen Sommermonaten können Sie Peperomia Maculosa durchaus einen geschützten Platz auf dem Balkon oder der Terrasse gönnen. Jedoch spätestens ab dem Zeitpunkt, wenn die Temperaturen unter 15°C sinken, ist Schluss mit der Freiluftkultivierung. Die kalten Monate übersteht Zwergpfeffer an einem hellen Standort mit einer Raumtemperatur zwischen 15° bis 20°C. Die Gießmenge wird reduziert, jedoch sollte die Pflanze auch jetzt keiner längeren Trockenperiode ausgesetzt sein. Besprühen Sie hin und wieder die Blätter mit einem Wasserzerstäuber. Gedüngt wird zwischen September und Februar nicht, um Verbrennungen an den Wurzeln zu vermeiden.

Krankheiten und Schädlinge

Spinnmilben sind häufig an der exotischen Pflanze anzutreffen. Besonders, wenn der Zwergpfeffer im Winterquartier Trockenheit und Wärme ausgesetzt ist. Mit einfachen Methoden können Sie jedoch gegen die Schädlinge vorgehen:

  1. Halten Sie die Pflanze von aktiven Heizkörpern fern.
  2. Erhöhen Sie mithilfe eines Zimmerbrunnens die Luftfeuchtigkeit.
  3. Bei einem Befall die Triebe abspritzen.
  4. Für 2 bis 3 Tage Gefäß und Pflanze mit durchsichtiger Folie umwickeln.

Selbst ein massives Auftreten der Zellsaft saugenden Insekten kann bei gesunden Gewächsen kaum einen nennenswerten Schaden hervorrufen. Halten Sie jedoch befallene Pflanzen von jüngeren und geschwächten Gewächsen fern.

Fazit der Redaktion

In Südamerika ist Zwergpfeffer weit verbreitet, bei uns allerdings ist das exotische Gewächs als Zimmerpflanze jedoch noch weitgehend unbekannt. Dabei ist Peperomia Maculosa ein interessantes Gewächs, welches auch ohne tägliche Zuwendung und Pflege einfach zu kultivieren ist. Fühlt sich die Pflanze am ausgewählten Standort wohl, so zeigt sie dies durch eine reiche Blütenpracht.

Wissenswertes zum Zwergpfeffer in Kürze

Peperomia Maculosa ist eine pflegeleichte Zimmerpflanze, die ursprünglich aus Mittel- und Südamerika stammt. Auffallend sind ihre dunkelgrünen, glänzend ledrigen Blätter. Obwohl Peperomia maculosa rispenähnliche Blüten ausbildet, wird die Pflanze hauptsächlich wegen ihrer hübschen Blätter kultiviert. Die Blüten sind dunkelviolett.

Standort

  • Peperomia Maculosa bevorzugt einen hellen bis halbschattigen Standort.
  • Die Pflanze verträgt keine direkte Mittagssonne. Morgen- und Abendsonne machen ihr dagegen nichts aus.
  • Sie kommt auch mit indirektem Licht zurecht.
  • Peperomia maculosa mag es ganzjährig warm.
  • Auch die Überwinterung erfolgt warm, auf keinem Fall unter 15 °C.

Pflanzsubstrat

  • Als Pflanzsubstrat eignet sich handelsübliche Blumenerde.
  • Wichtig ist eine Drainage am Topfboden, damit überflüssiges Wasser gut ablaufen kann.
  • Staunässe ist meist tödlich für die Pflanzen.
  • Der Topf sollte nicht allzu groß sein. Die Pflanze bildet keine übermäßig großen Wurzeln.
  • Je kleiner der Topf, umso besser der Halt, den die Peperomia hat.

Gießen

  • Gegossen wird nur mäßig. Das Pflanzsubstrat sollte nur leicht feucht sein.
  • Die Erde darf oberflächlich gut abtrocknen, der Wurzelballen sollte aber niemals völlig austrocknen.
  • Einige Zeit nach dem Gießen kontrollieren, dass sich kein überschüssiges Gießwasser im Untersetzer oder Übertopf befindet.
  • Im Winter wird etwas weniger gegossen. Überwintert man die Pflanze kühler, werden die Wassergaben noch mehr eingeschränkt.
  • Peperomia maculosa mag eine hohe Luftfeuchtigkeit und sollte daher regelmäßig besprüht werden.
  • Zum Gießen und Besprühen verwendet man am besten kalkfreies Wasser.

Düngen

  • Zum Düngen verwendet man normalen Flüssigdünger oder Langzeitdünger in Stäbchenform.
  • Man nimmt jeweils nur die halbe Konzentration und zwar von April bis September.
  • Gedüngt wird alle 4 Wochen.

Überwintern

  • Peperomia maculosa kann bei normaler Zimmertemperatur überwintert werden, aber auch etwas kühler.
  • Tiefer als 15 °C sollten die Temperaturen aber nicht fallen.
  • Gegossen wird im Winter nur spärlich. Der Pflanzballen sollte nicht vollständig austrocknen, auf keinem Fall aber zu feucht sein.
  • Je kühler die Temperaturen, umso weniger wird gegossen. Die Düngergaben werden gänzlich eingestellt.
  • Auf die Luftfeuchtigkeit ist zu achten. Bei zu trockenen Luft können sich Schädlinge einstellen. Lieber immer mal wieder die Pflanze besprühen.

Vermehren

Peperomia Maculosa kann leicht durch Stecklinge vermehrt werden. Auch funktioniert die Vermehrung durch Blattstecklinge recht gut. Die Bewurzlung dauert allerdings länger:

  • Man nutzt junge, gut entwickelte Blätter mit einem etwa 2 cm langen Stück Stiel.
  • Den Stiel steckt man bis zur Blattbreite in das leicht angefeuchtete Pflanzsubstrat, das aus Sand und Torf zu gleichen Teilen bestehen sollte.
  • Die Erde wird erst dann erneut befeuchtet, wenn sie oberflächlich gut abgetrocknet ist.

Einfacher ist die Vermehrung durch Kopfstecklinge:

  • Wichtig ist, dass man die Blattstecklinge unterhalb des Blattknotens abschneidet.
  • Dann werden die untersten Blätter entfernt.
  • Man setzt die Stecklinge immer in Gruppen, so 7 bis 10 von ihnen, in einen Topf.
  • Als Pflanzsubstrat eignet sich ein Gemisch aus Sand und Torf zu gleichen Teilen.
  • Günstig ist, einen Plastikbeutel über das Gefäß zu stülpen, damit die Luftfeuchte schön hoch ist.
  • Das Pflanzgefäß mit den Stecklingen stellt man an einen hellen Platz, aber nicht in die Sonne.
  • Temperaturen um die 20 °C sind ideal zum Bewurzeln.
  • Die Anzuchterde sollte immer nur leicht feucht sein.
  • Der Beutel muss täglich zum Lüften abgenommen werden, damit sich kein Schimmel bildet.
  • Die Bewurzelung dauert etwa 6 Wochen.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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