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Grabschmuck für Allerheiligen, Allerseelen + Totensonntag

Grabschmuck

Ein besonderer Grabschmuck für Allerheiligen, Allerseelen und Totensonntag? Nun ja, diese nicht in der schönsten Jahreszeit liegenden Festtage sind nun einmal die kirchlichen Feiertage, die uns dazu anregen sollen, unserer Verstorbenen zu gedenken. Im Laufe des November ist auch spätestens die Zeit gekommen, das Grab mit einer winterfesten Dekoration zu schmücken, die noch lange dekorativ aussieht, wenn die letzten Allerseelen-Lichter schon lange verglüht sind oder die Gestecke vom Totensonntag vertrocknet sind.

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Der passende Grabschmuck zu Allerheiligen und Allerseelen

Allerheiligen und Allerseelen sind die Tage im Jahr, die im besonderen Maße dem Gedenken der Verstorbenen gewidmet sind. Entstanden ist Allerheiligen, der Gedenktag für alle Heiligen, weil schon in den ersten christlichen Jahrhunderten die Zahl der Heiligen so gewaltig gestiegen war, dass die Feier aller persönlichen Ehrentage sich dem Ganzjahresfest näherte. Deshalb fasste man diese Gedenkfeiern an einem Tag zusammen: Der 1.11. wurde ausgewählt, um allen Heiliggesprochenen zu gedenken, aber auch den gewöhnlichen Verstorbenen, um deren Heiligkeit nur Gott weiß. Der 2.11., Allerseelen, wurde auf Initiative der Benediktinerabtei Cluny gegen Ende des 10. Jahrhunderts dazugenommen, um den Verstorbenen zu gedenken, die nach der katholischen Lehre die volle Gemeinschaft mit Gott noch nicht erreichen konnten.

Zum Grabschmuck an Allerseelen gehören auf jeden Fall Kerzen, manchmal auch ganz besondere, wie z. B. der Mainzer Newweling. Wann diese Kerzen angezündet werden, wird regional unterschiedlich gehandhabt und hat auch damit zu tun, wann die Gräber gesegnet werden. Eigentlich ist Allerseelen der Tag, der den armen Seelen im Fegefeuer gewidmet ist und an dem die Gräber gesegnet und mit Lichtern geschmückt werden. Vielerorts findet die Gräbersegnung bereits an Allerheiligen statt, und dann wird auch die Lichtdekoration bereits an diesem Tag vorgenommen und erleuchtet am Vorabend von Allerseelen das Grab. Das hat sicher auch damit zu tun, dass Allerheiligen ein Festtag der römisch-katholischen und der evangelischen Kirche ist, während Allerseelen eigentlich nur von den Katholiken gefeiert wird. Auf jeden Fall darf sich der Verstorbene an einem dieser beiden Tage an Ihrer Erinnerung und an einem Lichtermeer auf dem Grab erfreuen, wie schön das aussehen kann, können Sie auf einem unter http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wszystkich_swietych_cmentarz.jpg aufzurufenden Foto betrachten.

Der Grabschmuck an Allerheiligen und Allerseelen ist traditionell eher schlicht und unauffällig und dreht sich vor allem um das Thema Licht. Einige Gestaltungsideen rund um dieses Thema:

  • Ein flächendeckend mit Bodendeckern bewachsenes Grab braucht nicht mehr als viele verschiedene Lichter als Dekoration, einfache Grablichter oder besondere Allerseelenkerzen.
  • Zusätzliche Dekoration für spärlich bewachsene Gräber lässt sich mit Tannenzweigen bewirken, die auf dem Grad ausgelegt werden, darüber werden die Lichter dekoriert.
  • amit eine solche Dekoration nicht beim ersten Windstoß vom Grab geweht wird, sollten Sie die Tannenzweige mit Efeunadeln am Boden befestigen und die Lichter dazwischen gut einklemmen.
  • olange Sie den zu diesem Fest angebrachten ästhetisch-zurückhaltenden Rahmen nicht verlassen, können Sie die Dekoration variieren: Mit anderen grünen Zweigen, mit silberfarbenen Windlichthaltern, mit Schleifen in sanften Farben beispielsweise.
  • Das Zeitalter der LED-Beleuchtung bringt uns auch im Hinblick auf das Leuchten am Grab neue Möglichkeiten: Sie könnten z. B. das ganze Grab mit selbst gebastelten Laternen zum Leuchten bringen, in deren Inneren kleine, batteriebetriebene LED-Lämpchen befestigt sind.
  • Wenn Sie dieser Gedanke in seiner Modernität etwas befremdet, denken Sie daran, dass die Allerseelenlichter “Ewige Lichter” sein sollen, und ein gut geschütztes LED-Licht könnte diesen Anforderungen sehr viel länger gerecht werden als jede Kerze …

Wenn in Ihrer Heimatregion einer der zahlreichen Volksbräuche zu Allerseelen beheimatet ist, ist es eine schöne Idee, einen solchen Brauch einzubinden, wenn Sie mit der ganzen Familie den Friedhof besuchen. Denn je mehr Sinne bei einem besonderen Ereignis angeregt werden, um so länger bleibt es im Gedächtnis. Wenn nach der Messfeier und nach dem Schmuck der Gräber mit den “Ewigen Lichtern” Haddekuche oder Seelenbrezeln, Seelenzöpfe oder Seelenkuchen gereicht werden, wird der Tag vor allem für Kinder zur bedeutenden Erinnerung werden.

Die Grabdekoration an Totensonntag

Der Totensonntag ist der Tag, an dem in der evangelischen Kirche der Verstorbenen gedacht wird. Er wird auch Ewigkeitssonntag genannt und ist auf den letzten Sonntag vor dem ersten Advent festgelegt. Damit ist er der letzte Sonntag im Kirchenjahr, das mit dem ersten Adventssonntag beginnt. Weil der vierte Adventssonntag immer vor dem 25. Dezember liegen muss, fällt der Totensonntag zwangsläufig auf einen Termin zwischen dem 20. und dem 26. November.

Ein überreicher Lichtschmuck der Gräber ist in der evangelischen Kirche nicht so bekannt, an diesem letzten Sonntag im Kirchenjahr werden die Gräber traditionell eher mit Gestecken oder Blumen geschmückt. Floristikfachgeschäfte bieten im Vorfeld des Totensonntags passende Gestecke an, Sie können sich natürlich Ihren Grabschmuck auch selbst herstellen, im Artikel “Grabschmuck selbst gestalten” finden Sie viele Anregungen hierfür.

Pflanzen für Grabschmuck

Was Begonien, Fuchsien und Tagetes für den Sommer waren, sind Chrysanthemen mit ihren vielen warmen, gedeckten Farben für den Herbst. Wenn es nicht allzu frostig wird blühen sie speziell an etwas geschützteren Stellen bis zur ersten klirrenden Kälte – manchmal sogar bis in den Dezember hinein. Beinahe kaum mehr wegzudenken beim herbstlichen Grabschmuck ist inzwischen die Herbstheide (Erica gracilis) mit ihren weiss-, rosa- oder rötlich blühenden Sorten geworden. Je feuchter und nebeliger das Wetter ist, umso besser stehen ihre Chancen bis zum Frost durchzuhalten, denn ganz austrocknen sollte ihr Wurzelballen nie. Diesbezüglich unproblematischer ist die Besenheide, weil sie bedeutend weniger Wasser benötigt. Traditionell werden auch Stiefmütterchen gepflanzt. Sie blühen bis November, ruhen im Winter und erwachen im Frühling aufs Neue. Alle Pflanzen kann man sortenrein oder gemixt direkt in die Erde und auch in Schalen pflanzen. Kombinieren kann man Heidgewächse und Blumen sehr gut mit dazwischen gesteckten Zweigen und Triebspitzen von Wacholder, Zypressen, Eiben, Latschen, Thujen oder Tannen. Das unterstreicht nicht nur die Stimmung dieser Tage – sondern schützt zugleich sowohl die Pflanzen als auch den Boden etwas vor Frost.

Wer bei der Pflanzung im Herbst gleich reichlich Zwiebelchen von Frühlingsblühern wie Schneeglöckchen, Tulpen oder Narzissen zwischen die Pflanzen steckt, wird einige Monate später mit einer kleinen, blühenden Frühlingsidylle auf dem Friedhof bedacht.

Alte Bräuche pflegt, wer traditionelle Friedhofspflanzen verwendet, die fast alle Symbolcharakter besitzen. Als fixe, widerstandsfähige winterharte, immergrüne Pflanzen eignen sich kleine Gehölze wie z.B. Buchsbaum, Zwergwacholder, Zwerglatschen, Zwergeiben oder Bodendecker: Fetthenne, das kleine Immergrün, Efeuü Der Friedhofklassiker Efeu steht wie der Buchsbaum, die Eibe und das Immergrün für Dauer, Unsterblichkeit, ewiges Leben. Und für Treue ü auch über den Tod hinaus. Aber auch Blumen besitzen Symbolkraft. Sie strecken sich der Sonne entgegen und öffnen dabei ihren Blütenkelch als Sinnbild für die Befreiung der Seele nach dem Tod.

Wintergrüne Zweige sorgen für warmes Grün. Einen typischen Grabschmuck für die Totengedenktage im November stellt der schlichte, natürliche Waldkranz dar, der mit seinen Nadelzweigen, Zapfen, Moos, Baumschwämmen, Disteln, Laub oder auch kleinen Holzscheiben ganz in die herbstliche, fast winterliche Atmosphäre dieser Tage passt. Blautanne eignet sich ideal für winterliche Arrangements oder Kränze, da sie gedämpfte Lebendigkeit auf die Gräber bringt. Die üblichen Gestecke bestehen aus Koniferengrün oder Islandmoos, verziert mit Schleifen und Zapfen, Korkenzieherhasel, Disteln, Efeu und Rebranken. Mit etwas Geschick lassen sich mit Rohlingen aus Steckmasse und Wickeldraht herkömmliche Symbole wie Kreuze, Kränze oder Herzen auch leicht selber herstellen. Das Rohmaterial dazu liefert uns der herbstliche Wald bzw. der ohnehin fällige Rückschnitt im Garten: Wacholder, Zypressen, Buchsbaum, Thujen usw. gemixt mit Efeu oder Moos, Zapfen, Beeren eventuell harmonisch kombiniert mit frischen Schnittblumen oder Trockenblumen.

Besonders schlicht, zart und lieblich wirken gewundene Efeuzweige, in die man Rosenblüten steckt.

Bereits im Mittelalter war es Brauch, die Gräber mit Kerzen (Jesus Christus ü das Licht der Welt) zu schmücken. Heute ist dies ein weit verbreitetes, liebevolles Ritual. Die Geste, eine Kerze für Verstorbene zu entzünden ist ein Ausdruck öffentlicher Trauer und soll unseren Lieben sagen: üIch war bei dir ü ich hab dich nicht vergessen.ü  Berührend zu sehen, wie sich dann in der Dämmerung der Friedhof in ein warmes Lichtermeer verwandelt – weil sie alle, alle in unseren Herzen weiterleben.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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