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Teichfilter selber bauen – Tipps zum Eigenbau

Teichfilter

Zweifelsohne ist der Gartenteich ein optisches Highlight in jedem Garten. Ob als Aufenthaltsort für Koi-Karpfen oder in größerer Dimension als Schwimmteich: Ein Gartenteich bereichert einen Garten ungemein und ist ein ganz besonderes Glanzstück.

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Grundsätzliches zum Selbstbau eines Teichfilters

Um den Gartenteich auch dauerhaft ansehnlich zu halten, ist es unerlässlich, dass dieser einer regelmäßigen Pflege unterzogen wird. Das wesentlichste Element für die richtige Pflege ist hierbei der Teichfilter, welcher für eine gute Wasserqualität und klares Wasser sorgt. Die Anschaffung eines leistungsstarken Teichfilters ist jedoch mit erheblichen Kosten verbunden. Viele Gartenbesitzer schrecken deshalb vor der Unterhaltung eines eigenen Gartenteiches zurück.

Eine gute Alternative zu einem kommerziellen Teichfilter stellt die selbstkonstruierte Variante eines Teichfilters dar. Hierbei lässt sich ein Großteil der Anschaffungskosten für einen Teichfilter aus dem Handel einsparen. So etwa mit einem so genannten Tonnenfilter, welcher eine weit verbreitete Variante unter den selbst gebauten Teichfiltern darstellt. Dieser kommt bereits tausendfach zum Einsatz und bewährt sich immer wieder durch eine hohe Zuverlässigkeit hinsichtlich einer ausgezeichneten Wasserqualität.

Prinzipiell gilt beim Selbstbau eines Teichfilters, dass dieser auf jeden Gartenteich individuell abgestimmt werden muss. Hierbei spielen verschiedene Parameter eine entscheidende Rolle. So muss beispielsweise berücksichtigt werden, welche Stoffe in welchen Mengen durch den Filter aus dem Wasser herausgefiltert werden müssen. Denn ist ein Gartenteich für die Fischhaltung konzipiert, sind in diesem andere Stoffe enthalten, als beispielweise bei einem so genannten Schwimmteich. Ein reiner Pflanzenteich hat wiederum ganz andere Inhaltsstoffe, die es heraus zu filtern gilt.

Weitere wichtige Kenngrößen bei der Konzipierung eines Teichfilters sind das jeweilige Teichvolumen und die Durchflussgeschwindigkeit durch die einzelnen Filterelemente. Denn ist die Geschwindigkeit nicht richtig geplant und verbleibt das Wasser zu kurz im Filter, kann dieser die Stoffe nicht vollständig aufnehmen und herausfiltern. Generell gilt, dass ein guter Teichfilter innerhalb einer Stunde einmal vollständig von der im Teich enthaltenen Wassermenge durchflossen werden sollte.

Benötigte Materialien und generelle Hinweise

Die nachstehende Bauanleitung gibt Tipps für die Umsetzung eines Teichfilters, welcher ein Filtervolumen von zirka 100 Litern besitzt und der für einen Gartenteich mit einer Wassermenge von zehn- bis zwanzigtausend Litern Wasser geeignet ist. Für den Bau des Teichfilters werden hierbei 5 Regentonnen mit einem Volumen von 200 Litern benötigt. Ferner kommen verschiedene HT-Rohre und HT-Winkelstücke, diverse Gummidichtungen und Bürsten zum Einsatz. Für den eigentlichen Filtervorgang im Teichfilter finden grobe und feine Filtermatten ebenso Verwendung, wie Lavagranulat, Basalt bzw. Schotter.

Der eigentliche Teichfilter besteht aus fünf verschiedenen Stufen. Jede einzelnen der fünf benötigten Tonnen bildet hierbei eine Stufe, wobei das Wasser von oben in jede der Wassertonnen geleitet wird. Das Wasser fließt im selbstgebauten Teichfilter dann von oben nach unten, dann wieder zurück nach oben, um in einem nächsten Schritt dann in die nachfolgende der fünf Tonnen zu fließen. Nach dem Durchfluss in der fünften und letzten Tonne, wird das gefilterte Wasser dann wieder zurück in den Gartenteich geleitet.

  1. Für die Verbindung der einzelnen Tonnen untereinander werden HT-Rohre verwendet, für deren Einsatz in die Tonnen entsprechende Ausschnitte geschaffen werden müssen.
  2. Die Ausschnitte sind so dicht wie möglich unter den Tonnenrand zu platzieren und anschließend mit Gummidichtungen zu versehen.
  3. Die einzelnen Rohrabschnitte werden dann als Verbindungen eingezogen, wobei sich ein Tonnenabstand von jeweils 5 cm optimal auf die spätere Funktionsfähigkeit des Teichfilters auswirkt.
  4. Die einzelnen Verbindungsstücke werden im Inneren der Tonnen dann mit einem Winkelstück von 45 bis 75 Grad, einer Rohrverlängerung zum Tonnenboden und einem abschließenden Winkelstück platziert.
  5. In der ersten Tonne erfolgt ein Anschluss des Teiches über eine Schlauchverbindung an die Teichpumpe, wobei der für eine Entkeimung des Wassers notwendige UVC-Filter dazwischen gesetzt wird.
  6. Bei der Aufstellung der Tonnen ist darauf zu achten, dass diese zueinander ein leichtes Gefälle besitzen, wobei die nachstehende Filterstufe tiefer sitzt, als die zuvor gehende.

Aufbau der fünf Filterstufen

Die erste der fünf Tonnen enthält keine Befüllung mit Filtermaterialien, da diese lediglich das zu filternde Wasser des Teiches in Bewegung setzen soll. Bereits hier setzen sich jedoch grobe Schmutzpartikel am Tonnenboden ab. Die zweite Tonne ist mit Bürsten zu befüllen, die senkrecht in der Tonne stehen müssen. Es sind so viele Bürsten zu verwenden, dass diese sich ohne zusätzliche Befestigungen im Inneren der Tonne verklemmen können. In dieser Filterstufe werden ebenfalls grobe Partikel während des Wasserdurchlaufes zurück gehalten.

Die dritte der insgesamt fünf Tonnen ist mit groben Filtermatten zu versehen. Diese werden in senkrechter Position im Inneren der Tonne angebracht. Für eine Fixierung des Filtermaterials werden Abstandhalter benötigt, die aus den Streifen von zerkleinerten groben Filtermatten bestehen können. Prinzipiell können die Matten auch in der Tonne nahe beieinander gestellt bzw. gelegt werden. Hier besteht jedoch die Gefahr, dass der Teichfilter allzu schnell verstopft. Eine häufigere Reinigung dieser Filterstufe wäre dann die unmittelbare Folge.

Für eine Befüllung der vierten Tonne kommt Granulat – wie beispielsweise Lavagranulat – zum Einsatz. Es können auch Basaltgesteine oder Schottersteine verwendet werden. Es ist grundsätzlich darauf zu achten, dass die einzelnen Steine keinen größeren Durchmesser als 1 bis 2 cm besitzen. Eine höhere Körnung würde die spätere Funktionsfähigkeit des Teichfilters negativ beeinflussen. Die fünfte und letzte Filterstufe wird abschließend mit feinen Filtermatten ausgestattet. Diese müssen ebenfalls wieder in senkrechter Position stehend angebracht und mit Abstandshaltern versehen werden. Nur so kann dem zuvor schon beschriebenen Effekt einer allzu schnell Verstopfung dieser Filterstufe entgegen gewirkt werden.

Wissenswertes zum Eigenbau eines Teichfilters in Kürze

  • Teichfilter bestehen aus einer mechanischen und einer biologischen Filterung.
  • Ein Vorfilter fungiert als mechanischer Teil. Durch ihn werden grobe Verschmutzungen aus dem Wasser entfernt.
  • Im biologischen Teil werden Ammoniak, Nitrit und Nitrat umgewandelt und abgebaut.
  • Es kann zusätzlich auch eine chemische Stufe eingebaut werden, um Phosphate zu binden.

Es gibt zwei Möglichkeiten für den Eigenbau eines Teichfilters, zum einen die Gefilterte und zum anderen die Schwerkraftvariante. Bei der ersten Variante befördert die eine Pumpe das Wasser in den Filter. Die zweite Variante lässt das Wasser durch Schwerkraft in den Filter gelangen. Durch eine Pumpe hinter dem Filter wird das Wasser zurück in den Teich gepumpt.

  • Gepumpte Teichfilter stehen über dem Wasserspiegel, um das Zurücklaufen des Wassers zu verhindern.
  • Schwerkraft-Teichfilter liegen unter dem Wasserspiegel, um das Zurücklaufen des Wassers zu ermöglichen.

Der Teichfilter sollte einen schattigen Standort erhalten, damit sich das Wasser in den Behältern nicht übermäßig aufheizt. Beim Bau einer Teichfilteranlage sollte auch der Zeitpunkt bedacht werden, da die Algenbildung bereits im Frühjahr beginnt. Wenn der Teichfilter rechtzeitig eingeschaltet wird, kann die Algenbildung verhindert werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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