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Schraubenbaum, Pandanus – Pflege

Schraubenbaum (Pandanus)

Diese Gattung zählt zu den Samenpflanzen und gehört zur Familie der Schraubenbaumgewächse (Pandanaceae). Der Schraubenbaum, auch Schraubenpalme genannt, hat seinen Namen der schraubenförmigen Anordnung seiner glänzenden Blätter zu verdanken.

Der Pandanus stammt aus den tropischen Wäldern Afrikas, sowie aus Madagaskar und dem malaiischen Archipel. Er bildet einen holzigen Stamm, der über einen Meter wachsen kann. Seine schwertförmigen, stiellosen Blätter wachsen palmenähnlich und können je nach Art eine Länge von zwei Metern erreichen. Ab einem Alter von circa vier Jahren wachsen sogenannte Stelz- oder Stützwurzeln, die die Pflanze anheben. Man sollte auf keinen Fall versuchen die Pflanze tiefer zu setzen.

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Schraubenbaum – Arten

Es gibt mehr als 600 Arten. Am häufigsten sieht man Pandanus veitchii aus Polynesien. Er hat schmale, gezähnte weißgrün-gestreifte Blätter. Der Pandanus sanderi vom Malaiischen Archipel hat spitze, scharfe Zähne und gelbgrüne Blätter. Der Pandanus utilis aus Madagaskar ist der Größte seiner Gattung und kann bis zu zwei Meter hoch werden. Seine Blätter sind einfarbig blaugrün und mit roten Stacheln besetzt. Er bildet genießbare Früchte. Darüber hinaus lassen sich ihre Blätter zu Packmaterial weiter verarbeiten. Außerdem können die Blätter des Pandanus amaryllifolius als Gewürz benutzt werden. Hierzu kocht man ein oder mehrere Blätter einfach mit und entnimmt sie vor dem Verzehr.

Pflege des Schraubenbaums

Licht

Der Schraubenbaum braucht täglich mehrere Stunden Sonne. Es eignet sich daher ein Standort, der ganzjährig hell ist. Je mehr Licht die Pflanze abbekommt, desto deutlicher ist ihre Blattzeichnung zu sehen.

Es wird empfohlen, ihn stets am selben Platz stehen zu lassen. Hierbei gilt besonders zu beachten, dass die Gattung mit zunehmendem Alter immer mehr Platz benötigt. Ihre Blätter sind zudem Staubfänger, weshalb sie mehrmals im Jahr entstaubt werden sollten.

Temperatur

Die Pflanze benötigt eine Zimmertemperatur von mindestens 18 °C. Im Sommer kann man sie daher auch ins Freie stellen, wenn man über einen vor Wind und Wetter geschützten Platz verfügt. Bei zu trockener Luft besteht die Gefahr, dass sich die Blattränder und -spitzen braun färben.

Gießen

Es sollte immer reichlich gegossen werden, sodass die Erde stets bis zum Topfboden durchfeuchtet ist. So wird verhindert, dass die Wurzeln bei Nässe aufgrund von Sauerstoffmangel faulen. Der Topf darf allerdings nicht im Wasser stehen. Während der winterlichen Ruhezeit wässert man den Schraubenbaum nur wenig und achtet darauf, dass die Erde nicht komplett austrocknet. Aufgrund der oft fehlenden Luftfeuchte kann der Pandanus immer mal wieder mit Wasser besprüht werden.

Düngen

Es kann von April bis Oktober drei- bis viermal im Monat gedüngt werden. Hierzu kann man einen handelsüblichen Flüssigdünger verwenden.

Erde / Substrat

Man verwendet eine Erde auf Kompostbasis. Der Pandanus stellt keine hohen Anforderungen an das Pflanzsubstrat.

Schraubenbaum umtopfen

Im Frühjahr topft man den Pandanus in etwas größere Gefäße um, bis die gewünschte Größe erreicht ist. Gut wächst er in Hydrogefäßen, noch besser sind Pflanzgefäße mit Bewässerungssystem. Wer keines der Optionen wählt, sollte ein schweres Topfgefäß nehmen, da die Pflanze sonst zur Seite kippen könnte. Die Luftwurzeln dieser ausgewachsenen Samenpflanze heben die Pflanze häufig an, sodass sie wie auf Stelzen im Topf steht. Beim Umtopfen sollte darauf geachtet werden, dass zwischen Erde und Topfrand genügend Platz ist. Nur so können sich die Wurzeln ausreichend weiterentwickeln. Bei größeren Schraubenbäumen, die nicht mehr umgetopft werden, füllt man im zeitigen Frühjahr ein wenig neue, frische Erde nach und bedeckt damit alle Wurzeln, die binnen der Wachstumsphase aus der Erde getreten sind.

Pandanus schneiden

Generell muss nicht viel geschnitten werden, jedoch sterben außen immer wieder ganze Blätter ab, während sich in der Mitte neue bilden. Diese alten Blätter sollte man herausschneiden, sobald sie völlig abgetrocknet sind. Wer den Anblick der braunen Blätter nicht schön findet und nicht warten möchte, bis sie völlig ausgetrocknet sind, der kann die braunen Blattspitzen immer wieder wegschneiden. Wichtig ist, dass man immer die letzten zwei Zentimeter grün stehen lässt, um nicht in das gesunde Gewebe zu schneiden.

Vermehrung des Schraubenbaums

Der Pandanus vermehrt sich ziemlich einfach, nämlich von selbst. Er bildet laufend kleine Nebentriebe, die man im zeitigen Frühjahr abschneidet und einzeln in acht bis zehn Zentimeter hohe Töpfe einpflanzt. Das Substrat sollte aus gleichen Teilen Torf und scharfem Sand oder Perlite bestehen. Nun stülpt man eine Plastiktüte über die Schösslinge und das Gefäß, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen. Eine andere Option ist ein Vermehrungskasten, in das man die jungen Pflanzen setzt. Als Standort sollte ein heller, nicht sonniger Platz gewählt werden. Wenn sich die jungen Pflanzen nach etwa vier bis sechs Wochen bewurzelt haben, deckt man sie langsam auf, damit sie sich innerhalb von zwei Wochen allmählich an die Zimmerluft gewöhnen. Gießen sollte man die Pflanzen nur ganz leicht, sodass die obere Schicht der Erde austrocknet. Nach rund einem Monat topft man die Pflanze in einen größeren Topf mit Komposterde um. Sie kann nun wie ein ausgewachsener Schraubenbaum behandelt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Bei der robusten Pflanze kommt es oftmals vor, dass sich die Ränder der Blätter braun verfärben und letztendlich austrocknen. Die Ursache hierfür liegt häufig an einer zu trockenen Luft, die außerdem Läuse zur Folge haben kann. Diese siedeln sich im Bereich der Stelzwurzeln an und bleiben oft unbemerkt, bis die Folgen auftreten. Um die Läuse los zu werden hilft es meist, den Schraubenbaum in eine mit Wasser gefüllte Schale auf Kieselsteine zu stellen. Weiter können kühle Temperaturen und zu viel Feuchtigkeit schnell zu faulenden Wurzeln führen.

Wissenswertes zum Schraubenbaum in Kürze

Der Schraubenbaum eignet sich sehr gut als Zimmerpflanze, da er pflegeleicht und optisch auch äußerst ansprechend ist. Wichtig sind lediglich ausreichend Licht und genügend Wasser während der Sommerzeit. Für Familien ist der Pandanus nur bedingt zu empfehlen, da man sich an den gezähnten Blättern verletzen kann. Wer also auf der Suche nach einer dekorativen, pflegeleichten und recht schnell wachsenden Pflanze ist, der ist mit einem Schraubenbaum sehr gut bedient.

Jungpflanzen erkennt man gut an der Bezahnung der Blattkanten, während alte Exemplare schon durch ihre Größe jede Verwechslung mit anderen Gattungen ausschließen. Der deutsche Name Schraubenbaum weist auf die Drehung des Stammes um seine Längsachse, während für die wissenschaftliche Beschreibung der malaiische Name „pandang“ als Anhalt diente. Zur Gattung Pandanus gehören etwa 250 Arten, von denen jedoch nur ganz wenige als Zimmerpflanzen geeignet sind. Alle sind aufrecht wachsende Sträucher und Bäume, die sich im Alter immer mehr auf stelzenartigen Wurzeln über das Erdreich erheben.

Die schwertförmigen kräftigen Blätter sind äußerst dauerhaft und fest. Sie werden heute noch von den letzten steinzeitlichen Ureinwohnern im Eipomek- Hochtal in Neuguinea zum Abdecken der Hütten verwendet und halten dabei auch den stärksten Regengüssen stand. Die ananasähnlichen Früchte mehrerer Arten wurden früher gegessen, der Blattsaft in der Volksmedizin innerlich bei Ruhr und äußerlich zur Wundbehandlung verwendet. Auf den Südseeinseln werden Wurzel- wie Blattfasern zu Körben und Matten verarbeitet und die bedornten Pflanzen anderswo als lebende Zäune zur Einfriedung von Gärten benutzt. In Zimmerkultur finden sich meist nur Jungpflanzen von kleinbleibenden Arten:

Pflegehinweise

  • Ein möglichst heller Stand bei den naturgegebenen Temperaturen während des Sommers bietet die besten Existenzbedingungen.
  • Direkte Sonneneinstrahlung ist jedoch abzuhalten. Hohe Lufttrockenheit wird nicht vertragen.
  • Durch große Gefäße für Hydrokultur, Luftbefeuchter oder Zimmerspringbrunnen kann Abhilfe geschaffen werden.
  • Temperaturen unter 15° C sowie trockene Luft bei Temperaturanstieg über 18 °C führen zum Verlust.
  • Man sorge deshalb für eine Luftfeuchte von etwa 65 bis 70%.
  • Die stark wachsenden Pflanzen benötigen ein nährstoffreiches Substrat: Mistbeeterde, Lehm, Torf und Sand (3:1:1:1).
  • Hydrokultur ist sehr gut geeignet, wenn entsprechend große Gefäße bereitstehen.
  • Gleichmäßige Bodenfeuchte ist durch regelmäßiges Gießen zu garantieren …
  • und dem hohen Nährstoffbedarf während der Vegetationszeit durch 14-tägliches Düngen mit Nährsalzlösung (0,19%ig) zu entsprechen.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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