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Sonnenbarsch im Teich halten | 7 Tipps zu Haltung & Futter

Der Sonnenbarsch ist sicherlich eine Zierde für jeden Gartenteich. Man kann ihn dort alleine, paarweise oder auch in Gesellschaft mit anderen Fischarten halten. Allerdings ist er als Raubfisch nicht ganz unproblematisch. Er stellt zudem besondere Anforderungen an den Teich und an sein Futter. Und weil das Tier auch noch ausgesprochen vermehrungsfreudig ist, geht ohne „Geburtenkontrolle“ nichts. Hier ein paar Tipps:

Video-Tipp

Immer nur den gemeinen Sonnenbarsch halten!

Sonnenbarsch ist nicht gleich Sonnenbarsch. Unter dem Familiennamen existieren mittlerweile eine ganze Reihe von Arten. Viele von ihnen eignen sich zwar ganz wunderbar für ein Kaltwasseraquarium, jedoch nicht für den Gartenteich. Für den kommt eigentlich nur der gemeine Sonnenbarsch, dessen lateinische Bezeichnung Lepomis gibbosus lautet, in Frage. Wer sich also mit dem Gedanken trägt, sich einen Sonnenbarsch in den Teich zu setzen, sollte im Fachhandel unbedingt nach dieser Art fragen. Sie ist einerseits ungemein robust und gehört andererseits zu den weniger aggressiven Barscharten.

Hinweis:

Der Sonnenbarsch verträgt sich durchaus mit anderen Fischarten. Er darf allerdings auf gar keinen Fall mit anderen Barscharten im Teich gehalten werden, da dies zu Revierstreitigkeiten führen würde.

Den Sonnenbarsch am besten allein oder mit anderen Fischarten halten!

Sonnenbarsche gehören nicht unbedingt zu den geselligen Fischarten. Sie fühlen sich deshalb auch innerhalb eines Schwarms mit anderen Artgenossen nicht wohl. Sie würden diese eher als Konkurrenz betrachten und als Quelle von ganz viel Stress. Es empfiehlt sich daher, immer nur einen Sonnenbarsch in einem Teich zu halten. Zwar ist zumindest theoretisch auch eine paarweise Haltung möglich, jedoch besteht dabei die Gefahr, dass sich die Tiere übermäßig vermehren und man die Population dann nur mehr sehr schwer in den Griff kriegt. Die Geburtenkontrolle erfolgt also am besten dadurch, indem man eine Begattung von vorne herein unmöglich macht. Obwohl der Sonnenbarsch wie alle Barsche ein Raubfisch ist, verträgt er sich mit anderen Fischarten relativ gut. Es kann allerdings sein, dass er deren Laich im Wasser frisst.

Hinweis:

Als besonders erfolgreich hat sich die Kombination von Kois mit einem Sonnenbarsch herausgestellt. Vor allem die Kois profitieren davon, da Lepomis gibbosus zuverlässig Ungeziefer frisst, das ihnen gefährlich werden könnte.

Richtige Teichtiefe & passende Teichausstattung

gemeiner Sonnenbarsch, Lepomis gibbosus

Kaum ein Gartenbesitzer wird einen Teich speziell für einen Sonnenbarsch anlegen. Der Teich wird vielmehr bereits vorhanden und mit anderen Fischarten besetzt sein. Ob sich Lepomis gibbosus darin wohlfühlt hängt davon ab, ob folgenden Faktoren erfüllt sind:

  • Teichtiefe von mindestens 70 cm
  • mehrere seichte Stellen von maximal 20 cm Tiefe
  • möglichst sandiger Boden
  • Versteckmöglichkeiten wie Steine oder Wurzeln
  • große, robuste Pflanzen mit üppigem Blattwuchs
  • genügend freier Raum zum Schwimmen
  • klares, möglichst kaltes Wasser

Das es der Sonnenbarsch trotz seines Namens eher frisch mag, ist ein Teichstandort, der durchgängig von der Sonne bestrahlt wird, nicht zu empfehlen. Gerade im Sommer würde sich das Wasser dadurch schnell und zu stark aufheizen. Unter Umständen kann in so einem Fall allerdings eine Uferbepflanzung mit üppig wachsenden und Schatten spendenden Gräsern und Sträuchern hilfreich sein.

Wasserqualität im Auge behalten!

Sonnenbarsche reagieren äußerst empfindlich auf Veränderungen. Das gilt insbesondere für das Milieu in dem sie leben. Mit Veränderungen der Wasserqualität kommen sie daher gar nicht gut zurecht. Es muss deshalb unbedingt darauf geachtet werden, dass die Qualität des Wassers stets konstant bleibt. Dabei ist vor allem wichtig,

  • dass das Wasser sauber und möglichst frei von Verschmutzungen ist,
  • dass es vor allem im Sommer gut durchlüftet wird,
  • und dass der pH-Wert immer größer als 7,0 ist.
Hinweis:

Während der warmen Sommermonate steigt der Sauerstoffbedarf des Sonnenbarschs enorm an. In der Regel kann der nur dann gedeckt werden, wenn Sauerstoff mittels einer Pumpe zugeführt wird.

Unbedingt richtig füttern!

Man kann es nicht oft genug sagen: Barsche sind Raubfische. Das gilt dann natürlich auch für den Sonnenbarsch. Folglich bevorzugt er vor allem lebendige Nahrung. Es sollte deshalb vornehmlich Lebendfutter gefüttert werden. Als ideal haben sich dabei erwiesen:

  • Mückenlarven
  • Wasserflöhe
  • Tubifexe
  • Würmer
  • Fliegen
  • Wasserschnecken

Lebendfutter kann zum Teil im Fachhandel erworben werden. Das Futter wird dabei direkt in das Wasser des Teichs gegeben. Möglich ist es auch, tiefgefrorene Nahrung, die sich in der Regel leichter verabreichen lässt, zu füttern. Trockenfutter sollte hingegen die absolute Ausnahme bleiben. Der Sonnenbarsch wird sich im Übrigen auch an tierischem Futter, das sich automatisch im Teich ansiedelt, bedienen. Auch die Blätter der Pflanzen sind vor ihm nicht sicher. Wird er mit anderen Fischarten gehalten, gehört auf jeden Fall deren Laich mit zu seiner Beute.

Sich dem Teich stets nur sehr vorsichtig nähern!

gemeiner Sonnenbarsch, Lepomis gibbosus

Sonnenbarsche sind ausgesprochen schreckhafte Tiere. Auf unvorhergesehene, überraschende Ereignis reagieren sie nicht selten geradezu panisch. Sie ergreifen dann die Flucht und verstecken sich. Für die Tiere bedeutet das jedes Mal sehr viel Stress. Man sollte sich deshalb dem Gartenteich immer nur sehr vorsichtig und leise nähern. Nur dann hat man auch die Gewähr, so ein prachtvolles Tier auch zu Gesicht zu bekommen.

Richtiges Überwintern!

Lepomis gibbosus kann grundsätzlich auch während der Wintermonate im Teich verbleiben. Der muss dafür allerdings die nötige Tiefe haben. Das Minimum beträgt dabei 70 cm, besser ist jedoch eine Tiefe von rund 1 m. Der Teich darf außerdem nicht komplett zufrieren. Eine geschlossene Eisdecke verhindert den Eintrag von Sauerstoff. Zur Not muss man die Eisdecke regelmäßig aufschlagen, auch wenn das wiederum bedeutet, den Sonnenbarsch zu erschrecken. Auf eine Fütterung kann während des Winters hingegen getrost verzichtet werden. Die Tiere reduzieren ihren Stoffwechsel nämlich derart drastisch, dass sie keine zusätzliche Nahrung benötigen.

Alternative

Alternativ kann der Sonnenbarsch während der kalten Jahreszeit auch in ein Kaltwasseraquarium umgesetzt werden. Da Lepomis gibbosus aber wie bereits erwähnt mit Veränderungen so seine Probleme hat, ist das ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen. Besser ist es da allemal, ihn an Ort und Stelle zu belassen und lieber dauerhaft für eine offene Teichoberfläche zu sorgen. Günstiger ist es obendrein auch.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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