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Zeckenbiss – erste Symptome nach Zeckenstich

Viele Menschen reagieren auf Zeckenbisse allergisch. Es gibt viele Symptome, die den Betroffenen alarmieren sollten.

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Was geschieht bei einem Zeckenbiss?

Die Zecke sticht mit ihrem Mundwerkzeug in die Haut des Opfers, um dann mit einem Stechrüssel das Blut auszusaugen. Sobald man eine Zecke auf der Haut entdeckt hat, sollte man diese möglichst entfernen, da ein langanhaltender Kontakt die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung einer Krankheit erhöht. Am besten mit einer Pinzette die Zecke vorsichtig von der Haut abziehen. Sollte das Mundwerkzeug steckenbleiben, besteht kein Grund zur Sorge, dieses wird meist mit der Zeit von selbst abgestoßen.

Symptome bei der Borreliose

Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst. Dieses Bakterium kann im Prinzip jedes Organ des Infizierten befallen, bevorzugt betroffen sind jedoch Gelenke und Neuronal-System. Übertragen werden diese Bakterien von Schildzecken, genauer von der als Gemeiner Holzblock bezeichneten Zecke. Diese ist die häufigste in Mitteleuropa vorkommende Art.

Generell verläuft die Krankheit der Borreliose in drei Stadien. Bei folgenden Symptomen ist Vorsicht geboten:

  • anfängliche rötliche bis blau-rötliche kreisförmige Hautstelle an der Stelle um den Zeckenbiss – kann unter Umständen auch ausbleiben
  • Wanderröte: die rote Stelle vergrößert sich und verblasst in der Mitte, sodass ein rötlicher Ring entsteht; die Verfärbung kann auch von selbst verschwinden (was allerdings keine Heilung bedeutet!)
  • manchmal tritt die sogenannten Borreliose-Grippe ein (10-14 Tage nach dem Zeckenbiss): Fieber, Müdigkeit, Bindehautentzündungen, geschwollene Lymphknoten, Muskel- und Gelenkschmerzen, Husten, Schnupfen, Darmprobleme
Zeckenbiss

Treten die genannten Beschwerden auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Ist dies ausgeblieben, werden sich im zweiten Stadium, etwa vier bis sechzehn Wochen nach dem Zeckenbiss, nachfolgende Symptome zeigen:

  • weiterhin Borreliose-Grippe
  • unkontrollierte Schweißausbrüche
  • schmerzhafte Nervenentzündungen im Gesicht
  • Hirnhautentzündung
  • starke Kopfschmerzen
  • Gelenkentzündung
  • Störung des Sehvermögens und des Tastsinns
  • Lähmungen
  • Herzrasen
  • hoher Blutdruck

Borreliose ist nicht übertragbar. Allerdings können sowohl Tiere als auch Menschen daran erkranken, Haustiere können die Zecken mit ins Haus bringen. Daher ist Vorsicht geboten. Borreliose-Erkrankungen sind in Deutschland meldepflichtig.

Symptome bei Frühsommer-Meningoenzephalitis

Auch die FSME wird vom Gemeinen Holzblock übertragen. Es handelt sich dabei um eine Krankheit, die vom FSME-Virus verursacht wird. Nicht alle Infizierten sind von den nachfolgenden Symptomen betroffen:

  • grippeähnliche Beschwerden: Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Fieber, Müdigkeit
  • Rückgang der Beschwerden nach kurzer Zeit, Besserung des Befindens
  • einige Tage später: Rückkehr der Beschwerden in schwererem Ausmaß, höheres Fieber, Nackenschmerzen, Hirnhaut- und Gehirnentzündung (Meningoenzephalitis), Rückenmarkentzündung, Übelkeit, Bewusstseinsstörungen, Krampfanfälle, Lähmungen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit

Für gewöhnlich ist die FSME nicht so aggressiv wie eine Borreliose. Nicht selten heilt sie von selbst und wird auch in schweren Fällen vollständig bis zur Genesung behandelt. Bei einer fortschreitenden FSME kann es jedoch im Ernstfall zu einer Körperlähmung oder zum Koma kommen. Diese Symptome können monatelang anhalten. In einem Prozent der Fälle endet die FSME tödlich.

Gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis existiert keine gezielte medikamentöse Behandlung. Meist werden die Schmerzen mit Schmerzmitteln gelindert und das Nervensystem mit Rehabilitationsmaßnahmen wieder geheilt.  Auch die FSME ist meldepflichtig.

Schutz vor FSME

Zeckenschutzimpfung

Die beste Methode, sich gegen FSME zu schützen, ist eine Impfung. Leider existiert bisher nur eine Impfung gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis, nicht aber gegen Borreliose. Dies ist etwas enttäuschend, da die Borreliose in etwa 500 Mal häufiger auftritt. Um sich also auch vor ihr mehr oder minder schützen zu können, sollte man im Grünen im Sommer möglichst bedeckt herausgehen, hohe Stiefel, lange Hosen und bedeckte Arme können einem Zeckenbiss vorbeugen.

Wissenswertes zu Zeckenbissen in Kürze

  • Die Zecke sticht in ihre Opfer; doch anders als bei anderen Stechinsekten merkt man weder den Zeckenstich noch das Saugen der Zecke. Anders als beispielsweise bei Mücken stellt sich keine juckende Schwellung ein. Es gibt auch keine allergischen Reaktionen wie zum Beispiel bei Bienen- oder Wespenstichen. Zecken bohren sich ungemerkt in dünne Hautstellen (Kniekehle, Kopf, Hals oder Arme). Aufgrund ihrer Größe und dem Gewicht spüren Menschen auch nicht, dass sie sich auf der Haut bewegt, um an eine geeignete Stelle zu kommen.

  • Bei einem Zeckenstich wird man unter Umständen erst viel später merken, dass man gestochen wurde. Meistens beim Duschen oder Kämmen am Abend oder nächsten Morgen. Dies hat vor allem den Grund, dass der Speichel der Zecke über ein Betäubungsmittel verfügt, dass die Bisswunde betäubt. Auch das Tier selbst wird auffallen. Dieses Betäubungsmittel ist sehr wichtig, vor allem, da der Rüssel der Zecke um ein vielfaches größer und länger ist als der Rüssel anderer Stechinsekten. Um möglichst lange unbemerkt zu bleiben, benötigt die Zecke diesen Schutz.

  • Eine Zecke, die sich erst gerade in den Wirt gebissen hat, ist klein (ca. ¼ eines Streichholzkopfes), hat einen schwarzen Kopf und einen rötlich-braunen Hinterleib. Dieser schwillt an und wird leuchtend rot, sobald die Zecke sich mit Blut füllt. Trotz der geringen Größe benötigt eine Zecke sehr viel Blut – sie kann das bis zu 200-fache ihres eigenen Körpergewichts an Blut aufnehmen.

  • Die Tatsache, dass der Speichel die Bissstelle betäubt, trägt wesentlich zur Gefährlichkeit der Zecke bei. Der Speichel hat zudem die Aufgabe, die Blutgerinnung zu verhindern und die Bissstelle zu desinfizieren und eine Entzündung zu verhindern. Dies geschieht nicht etwa zu Gunsten des Wirts; je länger der Biss unbemerkt bleibt, umso länger kann die Zecke vom Wirt leben. Die Tatsache, dass man keine Schmerzen durch den Biss verspürt, die Zecke am Körper nicht spürt und auch keine Entzündung durch den Zeckenstich erhält, sichert der Zecke das Überleben.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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