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Montbretie, Crocosmia – Standort, Pflanzen & Pflege

Montbretie

Im Wuchs erinnert die Crocosmia an Iris, Gladiolen und Freesien. Ursprünglich kommen die Montbretien aus Südafrika und lieben feuchten Boden an halbschattigen bis sonnigen Standorten. Sie bildet Knollen (Rhizome) aus. An geschützten Standorten, besonders in milderen Gegenden Deutschlands, können sie problemlos überwintern. An langen geraden Stängeln hängen die üppigen Rispen mit ihren feurigen Blüten. Das macht sie auch als Schnittblume attraktiv. Als immergrüne, krautige Stauden gehören die Crocosmia botanisch zur Ordnung der Spargelartige (Asparagales) und zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae).

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Standort

Die Montbretien-Arten mögen es warm und geschützt. Ein sonnig bis halbschattiger Standort ist daher ideal. In der prallen Sonne sowie an vollschattigen Plätzen werden sich die Blüten und auch das Blattwerk nicht optimal ausbilden. Eine südlich ausgerichtete Mauer oder Hauswand gibt ihnen länger Wärme und Schutz vor kalten Winden. Auch eine leichte Hanglage ist gut geeignet. Hier kann das Wasser gut ablaufen, denn die Wurzeln und Knollen der Crocosmia sind recht anfällig für Wurzelfäule. Montbretien lassen sich auch in Töpfen kultivieren. Auf Terrassen und Balkone setzen sie mit ihren Feuerblüten exotische Akzente vor Hauswänden oder grünen Hecken.

Boden

Solange es mit dem pH-Wert nicht in die Extreme geht, kommen die Montbretien mit fast jedem Boden gut zurecht. Nur für eine ausreichend lockere Bodenbeschaffenheit sollte gesorgt werden. Wie bereits erwähnt, neigen Wurzeln und Knollen zur Fäule. Bei allzu festen, schweren und lehmhaltigen Böden kann eine Beimischung von Sand Abhilfe schaffen. Leicht abschüssige Beete sind als Standorte ideal. In einem großräumigen Kübel wird am besten eine Dränageschicht angelegt, bevor die Blumenerde mit den Knollen eingesetzt werden.

Pflanzen

Montbretie

In den Gärtnereien stehen viele farbenprächtige Sorten zur Auswahl. Sie werden als Knollen angeboten. Schon im März kann man mit dem Einsetzen der Knollen beginnen. Der ausgewählte Standort wird zuvor gut aufgelockert und, falls nötig, mit Sand gemischt. Die Knollen kommen nun mit der Triebspitze nach oben (klar), ungefähr 3-fache Knollengröße tief, ins Erdreich (ca. 8-20 cm). Je rauer das Klima, desto tiefer sollten sie zum Schutz gegen Frost gesetzt werden. In Gruppen oder in Reihe an einem Weg längs gesetzt kommen sie besonders gut zur Geltung. Ein Pflanzabstand von 10 – 20 cm zueinander ist ideal. Als gute Startbedingung mischt man den Erdaushub mit Komposterde. Nach dem Auffüllen wird nur noch kräftig angegossen. Für nachfolgende Fröste bis in den Mai hinein, ist es ratsam, die Fläche zunächst noch mit Laub, Kompost oder Tannenzweigen abzudecken. Bis die ersten Triebspitzen zu sehen sind, kann es einige Zeit dauern, bei kühlen Bodentemperaturen auch mal bis Ende April. Je nach Sorte erreichen sie eine Wuchshöhe von 60 – 100 cm. Besonders gute Nachbarschaft bekommen die Crocosmia mit:

  • Gräser
  • Sonnenhut
  • Sedum
  • Mädchenauge
  • Edeldistel
  • Bartblume
  • Sommeraster
  • Wolfsmilch
  • generell wärmeliebende Pflanzen, die keine weitschweifigen, starken Wurzeln bilden

Gießen und Düngen

Für eine üppige Blüte im Sommer sollte die Crocosmia unbedingt zusätzlich gedüngt werden. Ein Langzeitdünger im Frühjahr ist dafür ausreichend. Kübelpflanzen werden am besten einmal wöchentlich mit einem Flüssigdünger versorgt. Die heutigen Züchtungen vertragen auch kalkhaltige Geißwasser. Keine Frage jedoch, dass sie Regenwasser bevorzugen. Gegossen werden sollte spätestens, wenn der Boden einige Zentimeter tief trocken ist, sie sollten nie vollständig austrocknen. Die Kübelpflanzen spätestens dann gießen, wenn das Substrat an der Oberfläche ausgetrocknet ist.

Tipp:

Als sonstige Pflege schätzen die Montbretien zwischendurch eine vorsichtige Bodenauflockerung. Die Kübelpflanzen sollten alle 3 Jahre umgetopft werden.

Überwintern

Die Montbretien-Arten sind bedingt winterhart. Je nachdem welche Witterungsverhältnisse am Standort vorherrschen, sollten für den Winter Schutzvorkehrungen getroffen werden. Im ausgehenden Herbst sterben die oberirdischen Teile der Pflanze ab und die Knolle überwintert im Boden. Meistens reicht eine Decke aus Laub, Reisig oder Mulch, um sie vor Frost zu schützen. In sehr kalten Lagen ist es besser, die Knollen im Herbst auszugraben. In einem kühlen, dunklen, aber frostfreien Raum können sie dann bis zum Frühjahr überwintern. Die Crocosmia im Kübel brauchen im Winter auf jeden Fall einen kühlen und dunklen Ort. Sobald die Blätter sich verfärben und absterben werden diese entfernt und die Töpfe ins Winterlager gebracht. Hier benötigen sie kein Wasser, bis die Temperaturen, im zeitigen Frühjahr, wieder über dem Gefrierpunkt liegen. Jetzt bekommen sie Wasser und ihre erste Düngergabe.

Vermehren

Am einfachsten werden die Montbretien durch ihre neuen Nebenknollen vermehrt. Der beste Zeitpunkt ist in der noch frostfrostfreien Ruhephase. Die jungen Knollen sitzen zahlreich unter den älteren. Nach vier Jahren empfiehlt es sich, die Pflanze zu verjüngen, ein guter Zeitpunkt, die Nebenknollen vorsichtig abzutrennen, um sie im Frühjahr erneut einzusetzen oder zu verschenken. Eine Vermehrung durch Samen ist möglich, aber auch aufwendiger und nicht immer erfolgreich:

  • Samen vor dem ersten Frost sammeln
  • trocken und dunkel lagern
  • ab Februar im Haus vorziehen
  • Samen vorab in Wasser aufquellen lassen
  • in nährstoffarmes Substrat geben
  • die Samen sind Lichtkeimer, nur wenig mit Erde bedecken
  • gleichmäßig feucht halten
  • Dauer bis zur Keimung: mehrere Wochen
  • Dauer bis zur ersten Blüte: mehrere Jahre

Sorten

Montbretie

Im Handel gibt es inzwischen viele verschiedene, sehr blühwillige und robuste Sorten der Crocosmia. Am beliebtesten sind:

  • Crocosmia ‚Emily McKenzie‘: orange-gold mit rotem Auge; Blüte von Juli bis September
  • Crocosmia ‚George Davidson‘: gelbe große Blüten von Julie bis September, gut als Schnittblume geeignet
  • Crocosmia ‚Emberglow‘: orange mit gelben Augen, lange Blüte: Juli bis Oktober
  • Crocosmia masoniorum ‚Lucifer‘: große, leuchtend rote Blüten; gut winterhart
  • Crocosmia masoniorum ‚Norwich Canary‘: buttergelbe, große Blüten; Blüte von Juli bis August

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten und Schädlinge sind zum Glück kein großes Thema für die Crocosmia-Arten. Wenn die Pflanzen kümmern oder Blattunregelmäßigkeiten zeigen, liegt es meistens an der Pflege oder an Staunässe. Einzig Wühlmäuse werden den Knollen gelegentlich gefährlich. Als Schutz können die Knollen in einem Drahtgeflecht eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist es, das gesamte Beet, vor der Bepflanzung, 25-30 cm tief mit einem Drahtnetz auszulegen. Für die bereits angesprochene Wurzel- und Knollenfäulnis sind Pilze verantwortlich. Die befallenen Pflanzen sind auch mit Fungiziden nicht mehr zu retten. Durchlässiger Boden und eine gute Dränage sind überlebenswichtig für gesunde Montbretien.

Fazit

Besonders für Regionen mit gemäßigterem Klima (Seeklima, Tiefebene), sind die Montbretien eine pflegeleichte und auffällige, exotische Bereicherung für den Garten. Sobald sich die ersten Knospen im Sommer geöffnet haben, lassen sie sich für die Vase abschneiden und versprühen so an regnerischen Sonnentagen ihren exotischen Charme im Haus. Doch auch eine Überwinterung ist nicht allzu arbeitsintensiv und wird im Sommer mit einem lang anhaltenden blühenden Feuerwerk belohnt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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