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Ortgangblech montieren | Sieben Tipps zum Verlegen, Verbinden & Befestigen

Ein Dach muss vor allem vor Regen und Schnee schützen. Beides kommt allerdings nicht nur von oben, sondern mitunter auch von der Seite. Deshalb ist es zwingend erforderlich auch hier für die nötige Dichtheit zu sorgen. Das gilt vor allem für den Ortgang. Hier besteht zudem die Gefahr, dass Windstöße das Dach abdecken. Ein spezielles Blech verhindert beides sehr zuverlässig.

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Ortgang

Jedes Dach besteht aus verschiedenen Elementen. Da ist zum Beispiel der First oder auch die Traufe. Den stirnseitigen Abschluss eines Daches nennt man Ortgang. Er reicht vom Traufübergang bis hinauf zum First und bei einem Giebeldach dann auch wieder hinunter. Schon allein dieser exponierten Lage wegen ist der Ortgang ein besonders sensibler Bereich. Hier kann nämlich relativ leicht Wasser eindringen und unter das Dach gelangen. Außerdem bietet er eine Angriffsfläche für Windböen, die im schlimmsten Fall das Dach abdecken können. Folglich muss der an sich offene Ortgang verschlossen und abgedichtet werden. Das geschieht entweder über Ortgangdachziegel oder über ein Ortgangblech. Mit Ausnahme des klassischen Walmdaches ist dies bei allen Dachformen bis hin zum Flachdach erforderlich. Das Verlegen dieser Ortgangverkleidung erfolgt nach dem Eindecken des Daches und dem Montieren der Dachrinne.

Ortgangverkleidung

Die Ortgangverkleidung hat in erster Linie eine Schutzfunktion, auch wenn dabei durchaus auch ästhetische Aspekte eine Rolle spielen können. Der Ortgang selbst ist zweifellos eine Schwachstelle jeder Dachkonstruktion. Um ihn wirklich sicher schließen zu können, ist höchste Sorgfalt gefragt. Das beginnt schon mit der Auswahl des richtigen Ortgangblechs. Je nach Art des Daches sind nämlich unterschiedliche Bleche erforderlich. Bevor man sich also die passenden Ortgangbleche im Baumarkt besorgt, muss man unbedingt wissen, welches Dach man denn eigentlich auf seinem Haus hat. Folgende Dachformen besitzen einen Ortgang und benötigen daher auch eine Ortgangverkleidung:

  • Satteldach
  • Pultdach
  • Krüppelwalmdach
  • Bodendach
  • Tonnendach
  • Flachdach

Ein Ortgangblech besteht heute in der Regel entweder aus Stahl oder aus Aluminium. Stahlbleche müssen dabei unbedingt verzinkt sein, damit sie der Witterung standhalten können. Meistens werden die Bleche in einer Länge von einem oder von zwei Metern angeboten. Wie viele man davon benötigt, hängt natürlich von der Länge des Ortgangs ab. Er muss zuvor also genau ausgemessen werden. Das alleine reicht aber nicht. Um vor dem Eindringen von Wasser optimal schützen zu können, müssen sich die einzelnen Bleche nämlich überlappen. Pro Überlappung sind mindestens zehn Zentimeter zusätzlich einzukalkulieren. Ist ein Ortgang von der Traufe bis zum First beispielsweise sechs Meter lang, benötigt man sieben einzelne Ortgangbleche mit einer Einzellänge von einem Meter.

Hinweis:

Ortgangbleche sind in unterschiedlichen Ausformungen und Farben erhältlich. Beim Kauf sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass sie optisch sowohl zum Anstrich des Hauses als auch zu den Dachziegeln passen.

Hilfsmittel und Werkzeuge

Um ein Ortgangblech montieren zu können braucht es nicht nur das Blech selbst, sondern auch ein paar Hilfsmittel und Werkzeuge. Ohne diese geht es nicht. Folgendes ist erforderlich:

  • Gerüst
  • Spenglernägel
  • Schrauben
  • Schraubendreher
  • Hammer
  • Kombizange
  • Arbeitshandschuhe

Wer auf einer Leiter stehend versucht, Ortgangbleche anzubringen begibt sich in höchste Gefahr. Aus Sicherheitsgründen ist daher ein Gerüst zwingend erforderlich – nicht zuletzt auch, weil die Bleche von oben angenagelt werden. Die dabei zum Einsatz kommenden Spenglernägel liegen häufig schon den einzelnen Blechen bei, können aber auch problemlos separat gekauft werden. Alternativ lassen sich auch Schrauben zur Befestigung verwenden.

Hinweis:

Das Gerüst muss unbedingt gut abgestützt werden. Empfehlenswert ist darüber hinaus, es an der Giebelwand zu befestigen.

Montagetipps

Ortgangblech

Ortgangbleche bestehen aus zwei im 90-Grad-Winkel anliegenden Schenkeln, nämlich einem kürzeren Auflageschenkel und einem senkrechten Verkleidungsschenkel. Die Montage erfolgt dadurch, dass der Kürzere Schenkel auf die abschließende Dachlatte aufgelegt und daran befestigt wird. Folgende Tipps erleichtern nicht nur das Montieren allgemein, sondern garantieren auch einen optimalen Schutz.

  1. Von unten nach oben arbeiten
    Das erste Blech wird immer zuerst von der Traufe aus montiert. Das weitere Verlegen erfolgt von dort aus hinauf zum First. Man arbeitet sich also stets von unten nach oben vor. Das gilt explizit auch für die zweite Giebelseite.
  2. Überlappen lassen
    Die einzelnen Bleche müssen sich um mindestens zehn Zentimeter überlappen. Dabei wird das zweite Blech auf das erste gelegt, das dritte auf das zweite und so weiter. Ein anderes Vorgehen macht keinen Sinn, da sonst kleine Spalte entstehen, durch die Wasser eindringen könnte.
  3. Länge regulieren
    Durch die Überlappungen lässt sich auch die Länge kinderleicht regulieren. Bleche müssen also nicht zugeschnitten werden. Die einzelnen Überlappungen lassen sich vielmehr bequem so anpassen, dass es spätesten oben am First passt.
  4. Vorsichtig nageln oder schrauben
    Gewalt hat beim Montieren eines Ortgangblechs nichts zu suchen. Man tut gut daran, die einzelnen Bleche zwar gut zu befestigen, aber Schrauben und Nägel nicht zu fest anzubringen. Zum einen kann das zu Beschädigungen des Blechs führen, zum anderen ist ein klein wenig Spiel durchaus sinnvoll.
  5. Beidseitige Montage bei Blechdach
    Ist das Gebäude mit einem Blechdach gedeckt, muss die Montage der Ortgangverkleidung an beiden Schenkeln des Blechs erfolgen.
  6. Stets das Ziel im Hinterkopf behalten
    Ein Ortgangblech dient in erster Linie dazu, dass Eindringen von Wasser in den Dachbereich zu verhindern. Bei allen Arbeiten sollte man das unbedingt im Hinterkopf behalten und sehr sorgfältig vorgehen.
  7. Nasen zurechtbiegen
    Viele Ortgangbleche sind an einem der Schenkel mit einem Falz oder einer sogenannten Nase versehen. Die Nasen der einzelnen Bleche müssen ineinander übergehen. Passen sie nicht automatisch ineinander, biegt man sie mit einer Kombizange oder noch besser mit der Hand vorsichtig zurecht.

Ortgangblech ausbessern

In der Regel erfolgt das Anbringen der Ortgangverkleidung in Zusammenhang mit den Dachdeckerarbeiten. Es kann allerdings vorkommen, dass einzelne Bleche beispielsweise durch einen starken Sturm beschädigt werden und dann ausgetauscht werden müssen. Ist dies der Fall ergibt es Sinn, nicht nur das beschädigte Blech zu tauschen, sondern alle verbauten Bleche der betroffenen Giebelseite. Nur auf diese Weise lassen sich wirklich ein sicheres Ineinandergreifen und damit auch die Dichtheit der Bleche garantieren.

Folglich gilt:

Zunächst alle Einzelbleche entfernen und dann einfach neue verlegen.

Autor Heim-Redaktion

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