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Katzenminze, Nepeta cataria – Pflanzen und Pflege

Katzenminze (Nepeta)

Die Katzenminze trägt die botanische Bezeichnung Nepeta cataria, gehört zu den Lippenblütengewächsen und stammt ursprünglich aus Asien und Afrika. Die Pflanze wächst aber seit einigen Jahrhunderten auch wild in Mitteleuropa, dort ist diese häufig an Wegrändern und Hecken anzutreffen. Während der Blütezeit betört die Blume mit duftenden Blütenständen und kann in verschiedenen Farbtönen aufblühen. Die pflegeleichte Pflanze eignet sich ideal für Kräuter- und Naturgärten und zieht mit ihrem würzigen Zitronenduft herumstreuende Katzen an, welche unerwünschte Mäuse und Ratten dezimieren.

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Standort & Pflanzsubstrat

An einem geeigneten Standort im heimischen Garten wird sich die Katzenminze schnell ausbreiten und großformatige Dimensionen annehmen. Aufgrund ihrer Herkunft aus warmen Ländern liebt die Nepeta cataria sonnige Plätze und kommt mit langanhaltendem Schatten nicht gut zurecht. Beim Erdboden im Garten und im Kübel legt die Pflanze Wert auf einen hohen Nährstoffgehalt. Die folgenden Aspekte sind beim Standort und dem Pflanzsubstrat zu beachten:

  • Gedeiht gut in Steingärten, Bauern- und Wildgärten
  • Bevorzugt sonnige bis vollsonnige Standortbedingungen
  • Schattige Plätze vermeiden
  • Kommt auch mit schwierigen Standorten zurecht
  • Für Kübel- und Gartenhaltung geeignet
  • Ideal ist gut durchlässiger und lockerer Erdboden
  • Ständig feuchte Böden werden nicht vertragen
  • Sandiger bis lehmiger Erdboden passt perfekt
  • Optimaler pH-Wert: 6-7

Pflanzen & Pflege

Das Pflanzen und die Pflege der Katzenminze sind relativ einfach durchzuführen, die Staude hat keine besonders hohen Ansprüche an ihre Umgebung und wächst auch wild in den hiesigen Breitengraden. Da das Wachstum bei optimalen Standortbedingungen sehr schnell außerordentliche Ausmaße annehmen kann, ist auf einen ausreichenden Pflanzabstand zu achten. Im Kübel darf der Pflanzabstand etwas geringer ausfallen, da das Pflanzgefäß eine eingrenzende Barriere für den Wuchs darstellt:

  • Pflegeleichte, ausdauernde und robuste Pflanze
  • Winterharte Gartenstaude für Staudengärten, als Schnittblume verwendbar
  • Entweder im Kübel, in Balkonkästen oder im Freiland anpflanzen
  • Bevorzugt frische Böden, die nicht zu stark austrocknen sollten
  • Pflanzabstand zwischen einzelnen Stauden sollte ca. 30 cm betragen
  • Pro Quadratmeter zwischen 3-8 Pflanzen ausbringen
  • Eignet sich für die Einfassung von Beeten
  • Hoch wachsende Sorten in den Hintergrund der Beete pflanzen
Tipp:

Wenn der Wurzelballen sich vor dem Einpflanzen in einem Wasserbad vollsaugen kann, wird ihm das Anwachsen an seinem neuen Standort leichter fallen.

Gießen & Düngen

Die Katzenminze verträgt auch langwierige Trockenphasen relativ gut und kann eine gewisse Zeit ohne zusätzliche Bewässerung auskommen. Wenn die Trockenperioden jedoch länger anhalten, sollte die Staude zusätzlich bewässert werden. Beim Düngen ist die Katzenminze ebenfalls sehr anspruchslos, extrem nährstoffarmer Boden sollte jedoch etwas aufgearbeitet und nährstoffreicher gemacht werden:

  • Nur während längerer Trockenheit gießen
  • Anhand Fingerprobe die Erde vor dem Gießen überprüfen
  • Mäßig nachgießen, nie zu viel gießen
  • Staunässe unbedingt verhindern, führt zu Wurzelfäule
  • Zusätzliche Düngergaben selten nötig, Überdüngung vermeiden
  • Bei nährstoffarmem Boden Kompost einarbeiten
Tipp:

Blätter, Blüten & Wuchs

Die Katzenminze wächst staudenartig und kann bei geeigneten Standortbedingungen große Ausmaße annehmen. Die Blätter und die Blüten verströmen einen würzigen Duft und finden in der Heilkunde ihre Verwendung, diese haben auf Katzen eine unheimlich starke Anziehungskraft, daher stammt auch der Name Katzenminze. Die Haustiere wälzen sich oft mit ihrem ganzen Körper in der Staude herum, um sich deren Duft anzueignen:

  • Mehrjährige, krautige Staude
  • Wuchshöhe: 20-70 cm, in Ausnahmefällen sogar bis zu 100 cm hoch
  • Graugrüne Stängel sind verzweigt, vierkantig und dicht-wollig behaart
  • Blütezeit: Juli-September
  • Blüten sind ca. 7-10 mm lang, langröhrig und zweilippig
  • Blüten ziehen Bienen und Hummeln zum Bestäuben an
  • Blumenkrone ist zweiseitig und symmetrisch, weiß oder lila
  • Gegenständige, langstielige, behaarte und grob gezähnte Blätter
  • Vierteilige Spaltfrüchte
  • Wird als Heilpflanze und als Teepflanze genutzt

Schneiden

Wer die Blütezeit verlängern möchte, der sollte die Staude beschneiden. Mit einem eingrenzenden Rückschnitt wird außerdem verhindert, dass sich die Katzenminze übermäßig von alleine ausbreiten kann:

  • Erster Rückschnitt im Frühling, nach der Winterzeit
  • Nach der Hauptblüte Ende Juli zweites Mal beschneiden
  • Radikaler Rückschnitt bis auf wenige Zentimeter über dem Boden möglich
  • Staude treibt nach dem Schnitt erneut prächtig aus
  • Ab Herbst nicht mehr beschneiden, Halme dienen als Winterschutz

Überwintern

Die Katzenminze ist hinlänglich forsthart und übersteht die hiesigen Winter auch ohne einen zusätzlichen Schutz. Jedoch sollte die Pflanze im Herbst nicht mehr beschnitten werden, damit der stehen gelassene Flor als eigener Schutz dienen kann:

  • Halme im Herbst unbedingt stehen lassen, diese bieten ausreichenden Winterschutz
  • Übersteht auch lange und extrem kalte Winter
  • Treibt im Frühling stets wieder treu aus

Vermehren

Für das Vermehren der Nepeta cataria gibt es verschiedene Wege, welche normalerweise problemlos gelingen. Die Staude vermehrt sich in der Regel über ihre Samen sogar von alleine und breitet sich schnell im ganzen Garten aus. Darüber hinaus lässt sich die Katzenminze bei Wunsch über Stecklinge und Wurzelteilung vermehren:

  • Vermehrung durch Stecklinge im April/Mai oder im Herbst
  • Länge der Stecklinge: 7-10 cm, untere Blätter komplett entfernen
  • Stecklinge im Wasserglas anwurzeln lassen, Wasser wiederholt wechseln
  • Wurzelstock teilen, idealerweise von April bis Juni
  • Wurzelballen vorsichtig mit Gartenschere oder Spaten teilen
  • Wurzelstücke ausreichend wässern und erneut einpflanzen
  • Aussaat im Freiland möglich, Keimdauer beträgt 1-4 Wochen
  • Ausufernde Selbstaussaat, wächst überall und wird schnell zu lästigem Unkraut
Tipp:

Um das selbstständige und großflächige Ausbreiten der Katzenminze zu verhindern, sind die Samen vor der Reife komplett abzuschneiden und im Müll zu entsorgen.

Krankheiten & Schädlinge

Die Katzenminze wird zwar von Katzen abgöttisch geliebt, dafür meiden die meisten Schädlinge die Pflanze aufgrund der ätherischen Öle. Darüber hinaus tummeln sich über den Blüten gerne die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge und besuchen diese zum Bestäuben. Jedoch kann es während regnerischer Wetterphasen zu Schneckenplagen kommen, die sich über die jungen Triebe hermachen und die Stauden arg dezimieren:

  • Krankheiten sind so gut wie unbekannt
  • Während feuchter Wetterlagen treten oft Schnecken auf
  • Schnecken regelmäßig absammeln
  • Pflanzen über Nacht abdecken
  • Schneckenkorn ausbringen

Arten

  • Blaue Katzenminze (Nepeta x faassenii) – Bekannteste und beliebteste Art. Wildstaude. Höhe 20 bis 60cm und 80 bis 120cm breit. Mag sonnig warmen Standort, gerne vor warmen Mauern. Durchlässigen leichten Boden
  • Großblumige Katzenminze (Nepeta grandiflora) – Höhe 40-60cm. Blüht mit rosafarbenen Blütenständen mit für die Arten sehr großen Blüten
  • Mussins Katzenminze (Nepeta mussinii) – Wildstaude. Wildform der bei uns bekannten Katzenminze, die ihre Heimat im Kaukasus und Iran hat. Bei uns so gut wie nicht zu bekommen
  • Trauben-Katzenminze (Nepeta racemosa) – Neben der blauen Katzenminze sehr bekannte Arte. Höhe 25cm. Blüht von Mai bis September mit kleinen an Blütenrispen sitzenden Blüten in blau, weiß oder violett

Sorten (Auswahl)

  • Dwan to Dusk: Großblumige Katzenminze. Höhe 60cm. Besticht durch große Blüten in rosa
  • Grog: Trauben-Katzenminze. Besticht durch auffallend lila-rote Kelchen und dunkel lila-blauen Blüten sowie einem zitronenartigen Duft
  • Six Hills Giant: Blaue Katzenminze. Höhe 50-60cm. Sehr beliebte Sorte mit lavendelblauen Blüten
  • Snowflake: Trauben-Katzenminze. Höhe 25cm. Wächst sehr ausladend und zeichnet sich durch ein schneeweißes Blütenmeer aus
  • Superba: Trauben-Katzenminze. Höhe 25cm. Buschiger horstartiger Wuchs. Bringt tief lavendelblaue Blüten von Mai bis September hervor
  • Walkers Low: Blaue Katzenminze. Höhe 50-60cm. Blüte von Juni bis September in violettblau. Zeichnet sich durch sehr lange Blütenstände mit großen Blüten besetzt aus

Fazit

Die Katzenminze ist eine pflegeleichte und frostharte Gartenstaude, welche hervorragend mit den hiesigen Standortbedingungen zurechtkommt. Oft fühlt sich die Nepeta cataria sogar zu wohl und treibt wild von selbst im Garten aus, sogar in kleinen Mauerritzen findet die Katzenminze einen geeigneten Standort zum Wachsen. Bei der Selbstaussaat kann es jedoch zu Belästigungen von Pflanznachbarn kommen, deshalb ist die Staude vor der Samenreife zu beschneiden. Wie der Name schon sagt, werden Katzen magisch von dem Duft der Blüten und Blättern angezogen. Darüber hinaus finden die getrockneten Blüten und Blätter auch vielfältige Verwendungszwecke in der humanen Heilkunde.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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