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Einlegegurken: Infos zu Anbau, Ernte und Rezept zum Einlegen

Einlegegurken als Beilage oder als Belag auf dem Sandwich sind eine knackige Köstlichkeit – und besonders schmackhaft sind sie, wenn alles vom Anbau bis zur Zubereitung eigenhändig durchgeführt wurde. Dafür ist noch nicht einmal ein Beet im Garten von Nöten, der Balkon reicht für die Kultivierung der Pflanzen ebenfalls aus. In jedem Fall ist es jedoch wichtig, die entscheidenden Punkte der Pflege und natürlich auch passende Rezepte zur leckeren Haltbarmachung zu kennen.

Video-Tipp

Sortenauswahl

Für den Anbau der Einlegegurken kann im Prinzip jede Gurkensorte verwendet werden. Auch Züchtungen für Salatgurken sind frühzeitig geerntet zum Einlegen geeignet. Bei der Auswahl der Sorten kann also nach Geschmack und Erntezeitpunkt vorgegangen werden. Am einfachsten ist es dabei aber dennoch, spezielle Gewürzgurken beziehungsweise Einlegegurken zu verwenden. Für den Anbau im Freiland empfehlen sich vor allem robuste Varianten, wie:

  • Bidretta
  • Charlotte
  • Conny
  • Eva
  • Excelsior

Standort

Gurkenpflanzen mögen es hell, warm und geschützt. Sie sind empfindlich gegen Frost und kalten Wind. Für den Standort gibt es daher zwei Möglichkeiten – entweder wird für den Anbau ein Gewächshaus verwendet oder es wird eine windgeschützte Stelle mit viel Sonnenlicht gewählt. Ideal sind beispielsweise die Südseite und Bereiche nahe einer Wand oder Mauer.

Substrat

Das Substrat für den Anbau der Einlegegurken sollte die folgenden Eigenschaften aufweisen:

  • locker und durchlässig
  • leicht und nicht zur Verdichtung neigend
  • neutral bis leicht basisch mit einem pH-Wert von etwa 7

Ideal ist Gartenerde oder Gemüseerde, die zusätzlich mit Sand vermischt und so aufgelockert wird.

Tipp:

Eine Auflage aus Mulch rund um die Pflanzen reduziert die Verdunstung, verhindert das Sprießen von Unkraut und bietet zudem einen zusätzlichen Schutz für die Wurzeln.

Vorziehen und Aussaat

Gurke Blüte

Mit ausreichend Wärme und Licht werden aus den Samen schnell Keimlinge, das Vorziehen oder die Aussaat muss daher nicht allzu früh erfolgen. Eine Vorlaufzeit von drei bis vier Wochen reicht vollkommen aus. Tatsächlich sollte die Vorzucht nicht zu zeitig erfolgen, da die Jungpflanzen beim Auspflanzen dann bereits zu groß sein könnten. Die Vorzucht ist dennoch empfehlenswert, da Gurkenpflanzen sehr frostempfindlich sind. Sie wird im April begonnen, damit die Gewächse im Mai ausgepflanzt werden können. Dabei wird wie folgt vorgegangen:

  1. Die Samen werden in Anzuchttöpfen oder einem leeren Eierkarton in Anzuchterde gebracht und leicht mit dem Substrat bedeckt. Es handelt sich um Dunkelkeimer, daher sollte die Erdschicht auf den Samen etwa einen Zentimeter betragen.
  2. Das Substrat wird durchgehend leicht befeuchtet.
  3. Die Pflanzgefäße werden entweder abgedeckt oder in ein Minigewächshaus verbracht und an einen hellen, warmen Ort gestellt.
  4. Das Substrat wird weiterhin feuchtgehalten. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass kein Schimmel entsteht. Tägliches Lüften und die Vermeidung von Staunässe wirken vorbeugend.
  5. Nach etwa einer Woche zeigen sich erste Triebspitzen. Nach etwa drei Wochen können kümmernde Pflanzen aussortiert, die Vorzucht also pikiert, werden.

Wenn draußen nicht mehr mit Frost zu rechnen ist, werden die Jungpflanzen ins Freiland oder das Gewächshaus gesetzt. Es sollte hierbei sichergestellt werden, dass wirklich kein Spätfrost mehr auftritt oder die Pflanzen in diesen Fällen entsprechend geschützt werden können. In einem isolierten Gewächshaus ist dieses Problem von vornherein gelöst. Kübel sollten nach drinnen verbracht werden, im Freiland schaffen Auflagen auf der Erde und Gartenvlies über den Jungpflanzen zumindest Schutz vor den schlimmsten Auswirkungen des Temperatureinbruchs. Zudem ist auch bei kleineren Gurkensorten ein Pflanzabstand von wenigstens 50 Zentimetern zwischen den Pflanzen einzuhalten. Bei ausreichender Belüftung dürfen die Gewächse im Kübel auch etwas enger stehen.

Wässern

Gurken sind sehr wasserreich und daher benötigen auch die Pflanzen eine regelmäßige Zufuhr. Das Substrat sollte daher stets leicht feuchtgehalten werden. Staunässe ist jedoch dringend zu vermeiden. Lockeres Substrat, eine Beimengung von Sand und ein sichergestellter Abfluss des Wassers aus dem Pflanzgefäß oder Beet können der Staunässe vorbeugen. Die bereits erwähnte Auflage aus Mulch verhindert wiederum, dass es zu einem schnellen Austrocknen kommt und häufig nachgegossen werden muss.

Düngen

Gurken sind Starkzehrer, dass heißt, dass sie große Mengen an Nährstoffen benötigen. Bereits vor dem Auspflanzen empfiehlt es sich daher, dem Substrat entsprechenden Dünger zuzusetzen. Reifer Kompost, Komposterde oder Stallmist sind hierfür geeignet. Später kann dann mit einem selbstgemachten Pflanzendünger für die regelmäßige Zufuhr gesorgt werden, indem Brennnesseljauche angesetzt und diese verdünnt zum Gießen aller zwei Wochen verwendet wird.
Hierzu wird:

  1. Ein Kilogramm geschnittener Brennnessel auf zehn Liter Wasser gegeben.
  2. Die Mischung wird für zwei bis drei Wochen in einem Eimer stehen gelassen und täglich umgerührt.
  3. Wenn sich keine Gasbläschen mehr zeigen, kann die Jauche im Verhältnis von 1:10 mit Wasser gemischt und damit gegossen oder auch die Blätter besprüht werden. Beide Varianten versorgen die Gurkenpflanzen mit Nährstoffen.

Alternativ kann auch ein Langzeitdünger verwendet werden. Sowohl bei der Substratwahl als auch beim Düngen sollte aber beachtet werden, dass für die zusätzliche Nährstoffzufuhr bei der Gurkenpflanze gilt: In Maßen und nicht in Massen. Organische Düngemittel in kleinen Mengen sowie die beschriebene Brennnesseljauche in starker Verdünnung reichen in der Regel vollkommen aus.

Verschnitt

Einlegegurke

Der Verschnitt ist bei Gurkenpflanzen auch als Ausgeizen bekannt. Die Wirksamkeit dieser Maßnahme ist jedoch umstritten. Zudem finden sich unterschiedliche Anleitungen und Ratschläge zu diesem Thema. Eine besonders sanfte Variante ist es, lediglich die Geiztriebe zu entfernen. Hierbei werden Triebe ausgegeizt, die in den Achseln zwischen Hauptstamm und Seitentrieben auftreten. Ein scharfes Messer oder das Abknipsen mit dem Daumennagel reicht hierfür aus.

Dies soll sinnvoll sein, da das Gewächs hierdurch mehr Kraft in die Bildung von Früchten als in das Wachstum von Blätter stecken könnte. Nachweise gibt es dafür allerdings nicht. Was erfahrungsgemäß allerdings einen Vorteil bringt, ist die möglichst zeitige Ernte der einzelnen Gurken. Wer diese sehr schnell abnimmt, begünstigt damit eine erneute Ausbildung von Blüten und Früchten.

Tipp:

Es ist wichtig, dass der Verschnitt und das Abnehmen am Morgen erfolgen, damit die entstehenden Schnittflächen abtrocknen und sich schließen können. Ein netter Nebeneffekt ist, dass morgens besonders viele Vitamine in den Gurken stecken sollen.

Parasiten, Krankheiten und Pflegefehler

Besonders anfällig sind die Gurkenpflanzen gegenüber Echtem Mehltau und der Gurkenblattlaus. Gegen den Pilzbefall hilft die Pflanzung von robusten Sorten, das Besprühen der Pflanze und die Entfernung befallener Bereiche. Gegen die Gurkenblattlaus sollten natürliche Fressfeinde eingesetzt werden, wie Marienkäfer, Flor- und Schwebfliegen. Pflegefehler, wie eine unzureichende Wässerung oder Staunässe, eine zu geringe oder zu reichhaltige Düngung, sind beim Anbau der Gurkenpflanzen vergleichsweise typisch und können ebenfalls zum Kümmern der Gewächse führen. Eine Kontrolle der Kulturbedingungen schafft hier Abhilfe.

Ernte

Wie bereits erwähnt, sollte die Ernte der Einlegegurken möglichst zeitig erfolgen. Werden die reifen Gurken schnell abgenommen, ist eine Ernte sogar bis in den Herbst hinein möglich. Die Einlegegurken sollten nicht abgerissen werden, da dabei auch die Triebe beschädigt werden. Stattdessen sind sie mit einem scharfen Messer abzuschneiden.
Färben sich die Einlegegurken gelblich, wurde mit der Ernte zulange gewartet.

Tipp:

Bei der Ernte sollte auch berücksichtigt werden, dass die Einlegegurken später gut in den Tontopf beziehungsweise Einmachgläser passen sollten. Am besten funktioniert das natürlich bei kleinen Exemplaren.

Lagern

Da nicht jeden Tag genug Gurken für das Einmachen anfallen, sollten die Einlegegurken bis zur Zubereitung entsprechend gelagert werden. Im Kühlschrank oder kalten Keller sind sie mehrere Tage haltbar. Wichtig ist, dass sie dunkel und kühl liegen aber keinem Frost ausgesetzt werden.

Schüttelgurken-Rezept

Zum Einlegen der Gurken finden sich zahlreiche verschiedene Rezepte. Ideal, wenn die Einlegegurken schnell fertig werden sollen und nur eine geringe Menge zu verarbeiten ist, sind Schüttelgurken. Benötigt werden dafür:

  • Einlegegurken, in Scheiben geschnitten
  • Essig
  • Salz
  • Zucker
  • gemahlener Pfeffer
  • Senfkörner
  • Dill, frisch
  • Schalotten nach Belieben
Einlegegurke

Die geschälten und geschnittenen Gurken werden in ein Einmachglas gegeben. Die restlichen Zutaten werden nach Belieben und Geschmack gemischt und über die Gurken gegeben. Zur Vorstellung der Mengen an den Gewürzen – ein halber bis zwei Teelöffel reichen in der Regel für ein Kilo Gurken aus. Beim Dill darf mehr verwendet werden. Der Essig sollte die Einlegegurken im Glas knappe bedecken. Nach dem Mischen wird alles in ein Glas gefüllt und dieses geschüttelt. Fertig sind die Einlegegurken bereits nach 12 Stunden Durchziehen im Kühlschrank, wobei sie wiederholt geschüttelt werden sollten. Die Zubereitung funktioniert übrigens auch mit Salatgurken, die dafür allerdings geschält und entkernt werden sollten.

Rezept für Dillgurken

Ein weiteres sehr einfaches Einlegegurken Rezept sind Dillgurken. Für die Zubereitung sind die folgenden Zutaten nötig:

  • 3 kg kleine oder geviertelte Einlegegurken
  • Weißweinessig oder Gurkenessig
  • Wasser
  • Salz
  • 5 bis 7 Teelöffel Senfkörner
  • ein Bund Dill mit Blüten
  • 4 Zwiebeln, wenn gewünscht

Die Gurken werden gewaschen und zusammen mit gehacktem Dill, Senfkörnern und nach Belieben geschnittenen Zwiebeln in luftdicht schließende Einmachgläser eingebracht. Fertiger Gurkenessig aus dem Handel oder eine Lösung aus einem Teil Essig und zwei Teilen Wasser sowie je zwei Esslöffel Salz auf einen Liter Wasser wird kurz aufgekocht und direkt über die Gurken in den Gläsern eingefüllt. Die Gläser werden verschlossen und in einem Wasserbad für eine halbe Stunde eingekocht. Hierfür muss das Wasser nicht kochen, eine Temperatur von 90 °C reicht aus. Alternativ können auch Einweckgläser verwendet werden, die im Ofen eingekocht werden.

Salzgurken – Rezept

Für zwei Gläser mit je einem Liter Fassungsvermögen werden benötigt:

  • etwa 1 kg Einlegegurken
  • 2 bis 3 Knoblauchzehen
  • zwei bis vier Stiele Bund Dill
  • 1 Liter Wasser
  • 50 bis 60 Gramm Salz
  • einige Weinblätter oder Sauerkirschblätter

Die Gurken, Blätter, Dill und der Knoblauch werden auf die Gläser verteilt. Pro Glas sollten es zwei bis drei Sauerkirschblätter oder ein Weinblatt sein. Das Wasser wird mit dem Salz aufgekocht und kochend in die Gläser gegossen, bis die Gurken bedeckt sind. Die Gläser werden luftdicht verschlossen und sind nach etwa einer bis zwei Wochen fertig durchgezogen. Einmal geöffnet, sind sie im Kühlschrank aufzubewahren.

Tipp:

Wenn das Wasser sehr kalkhaltig ist, kann noch ein Schuss Essig hinzugegeben werden. Die Mengen lassen sich bequem an die vorhandenen Einlegegurken anpassen.

Fazit

Der Anbau und die Zubereitung von Einlegegurken ist sehr einfach und bereichert Balkon oder Garten und auch die Küche. Richtig konserviert, können Dillgurken und Salzgurken problemlos ein Jahr lang haltbar bleiben und somit die Zeit bis zur nächsten Ernte retten. Der geringe Aufwand lohnt sich also – auch für Anfänger.

Autor Heim-Redaktion

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