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Mäusearten in Deutschland: 20 heimische Mäuse

Mäusearten in Deutschland - Rötelmaus (Myodes glareolus)

In Deutschland sind nicht nur Feld- und Hausmäuse heimisch, sondern auch einige andere Arten, die man häufig gar nicht oder nur sehr selten zu Gesicht bekommt. Wir stellen Ihnen hier 20 heimische Mäusearten vor.

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Langschwanzmäuse (Muridae)

Alpenwaldmaus (Apodemus alpicola)

Diese Maus lebt überwiegend in den Wäldern des Alpenraumes. Körper und Schwanz sind bei dieser Maus ungefähr gleich lang.

Alpenwaldmaus (Apodemus alpicola)
Quelle: Mattia Menchetti, Apodemus alpicola, Bearbeitet von Hausgarten.net, CC BY-SA 4.0
  • Körperlänge: bis 12 cm
  • Aussehen: Oberseite braun bis dunkelbraun, Unterseite hell, längere Hinterbeine
  • Lebensraum: lichte Wälder mit freien Gras- oder Felsflächen
  • Schadwirkung: keine, frisst hauptsächlich Insekten oder kleinere Sämereien von Wildpflanzen
  • natürliche Feinde: kleinere Raubtiere der Alpenregion
  • Bekämpfung: nicht notwendig

Brandmaus (Apodemus agrarius)

Das wesentliche Merkmal der Brandmaus ist der schwarze Strich in der Mitte des Rückens.

Brandmaus (Apodemus agrarius)
  • Körperlänge: bis 12 cm
  • Aussehen: Oberseite rotbraun, Unterseite heller, Ohren und Schwanz im Vergleich zu anderen Mäusen eher klein
  • Lebensraum: überall häufig, bevorzugt feuchte Lebensräume in Wäldern, Gärten, Parks, auf Wiesen und an Teichen
  • Schadwirkung: gering, überträgt jedoch das Hantavirus
  • natürliche Feinde: in Siedlungsnähe vor allem Katzen
  • Bekämpfung: nicht notwendig, aber Abstand halten ratsam

Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis)

Die Gelbhalsmaus kann sehr gut springen und klettern. Vorräte legt sie gern in Nistkästen an.

Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis)
  • Körperlänge: bis 10 cm
  • Aussehen: Schwanz etwas länger als der Körper, Oberseite gelbbraun, Unterseite heller, auffälliger gelblicher Kehlfleck
  • Lebensraum: hauptsächlich in Wäldern
  • Schadwirkung: gering, frisst eventuell Baumsamen oder -keimlinge an
  • natürliche Feinde: Füchse
  • Bekämpfung: nicht notwendig

Hausmaus (Mus musculus)

Die Hausmaus zählt wohl zu den bekanntesten Mäusearten in Deutschland und verrät sich oft durch ihre Nagetätigkeit oder ihren unangenehmen Geruch. Alte Zeitungen, Wolle oder Stoffreste dienen ihr als Nistmaterial.

Hausmaus (Mus musculus)
  • Körperlänge: bis 11 cm
  • Aussehen: Schwanz so groß wie Körper, einheitlich grau
  • Lebensraum: fast ausschließlich in Gebäuden oder Gebäudenähe
  • Schadwirkung: Vorratsschädling, Krankheitsüberträger
  • natürliche Feinde: im Haus schwierig, Katzen, Jungtiere werden auch von Spitzmäusen gefressen
  • Bekämpfung: mit Fallen
Hinweis:

Wir raten zu Lebendfallen. Vom Einsatz von Giftködern sollten Sie in jedem Fall absehen.

Waldmaus (Apodemus sylvaticus)

Die Waldmaus springt und klettert sehr gern. Für den Winter legt sie Vorräte aus Samen und Früchten an.

Waldmaus (Apodemus sylvaticus)
  • Körperlänge: bis 9 cm
  • Aussehen: Schwanz so lang wie der Körper, hellbraune Oberseite, weißliche Unterseite, große Augen
  • Lebensraum: häufig in bewaldeten Gebieten, aber auch in baumreichen Gärten oder Parks, im Winter auch in Gebäuden
  • Schadwirkung: gering, eventuell angefressene Keimlinge oder Vorratsschädling im Haus
  • natürliche Feinde: Raubtiere aller Art
  • Bekämpfung: nicht notwendig, im Haus durch Fallen

Zwergmaus (Micromys minutus)

Im Gegensatz zu vielen anderen Mäusen lebt diese nicht unterirdisch. Sie baut ihr Nest stattdessen zwischen Getreide oder Grashalmen.

Zwergmaus (Micromys minutus)
  • Körperlänge: bis 6 cm
  • Aussehen: Schwanz so lang wie der Körper, Oberseite braun, Unterseite heller
  • Lebensraum: Wiesen, Getreidefelder, niedrige Vegetation, klettern gern, verwendet Schwanz als Greiforgan
  • Schadwirkung: so gut wie keine
  • natürliche Feinde: Katzen, Wiesel, Marder
  • Bekämpfung: nicht notwendig
Hinweis:

Bei der Zwergmaus handelt es sich um eine der kleinsten einheimischen Mäuse.

Spitzmäuse (Soricidae)

Alpenspitzmaus (Sorex alpinus)

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Alpenspitzmaus umfasst nicht nur die deutschen Alpen, sondern den gesamten Alpenraum. Im Tiefland kommt diese Spitzmaus hingegen nicht vor.

Alpenspitzmaus (Sorex alpinus)
Quelle: Martin Scheuch (iNaturalist user ma_sche), Sorex alpinus – Martin Scheuch, Bearbeitet von Hausgarten.net, CC BY 4.0
  • Körperlänge: bis 85 mm
  • Aussehen: Schwanz etwa so lang wie der Körper, dunkelgraue Färbung, helle Füße
  • Lebensraum: verbreitet in den Alpen und anderen Hochgebirgen, lebt in Felsspalten
  • Schadwirkung: keine, eher zu den Nützlingen zu rechnen, frisst Insekten und Schnecken
  • natürliche Feinde: Raubvögel und kleinere Raubtiere
  • Bekämpfung: nicht notwendig und verboten, geschützte Art
Hinweis:

Spitzmäuse zählen trotz der äußeren Ähnlichkeiten mit Mäusen wissenschaftlich gesehen nicht zu den Nagetieren, sondern zu den Insektenfressern. Da dahingehend im alltäglichen Sprachgebrauch jedoch kaum unterschieden wird, finden Sie sie auch in dieser Liste.

Feldspitzmaus (Crocidura leucodon)

Im Gegensatz zur Feldmaus gehört die Feldspitzmaus nicht zu den Schädlingen. Sie frisst keine Nutzpflanzen und wühlt auch nicht im Boden.

Feldspitzmaus (Crocidura leucodon)
  • Körperlänge: bis 7,5 cm
  • Aussehen: Oberseite dunkelgrau, Unterseite hell, Schwanz halb so groß wie der Körper
  • Lebensraum: überall verbreitet, aber unauffällig, im Winter auch in Gebäuden
  • Schadwirkung: keine, Spitzmäuse sind Nützlinge
  • natürliche Feinde: hauptsächlich Eulen
  • Bekämpfung: nicht notwendig

Gartenspitzmaus (Crocidura suaveolens)

Gartenspitzmäuse sind zwar weit verbreitet, fallen aber nicht so stark auf, dass man merken würde, wenn sie im eigenen Garten leben. Eventuell sind ihre zwitschernden Laute zu hören.

Gartenspitzmaus (Crocidura suaveolens)
  • Körperlänge: bis 6,5 cm
  • Aussehen: graubraun, Ober- und Unterseite nicht scharf abgegrenzt
  • Lebensraum: in Gärten, besonders gern im Komposthaufen, im Winter auch in Gebäuden
  • Schadwirkung: keine
  • natürliche Feinde: hauptsächlich Katzen (die sie meist nicht fressen) oder Eulen
  • Bekämpfung: nicht notwendig, besser ist eine Förderung
Tipp:

Gartenspitzmäuse sind Nützlinge, die im Garten Schnecken, Egerlinge und andere schädliche Insekten fressen.

Waldspitzmaus (Sorex araneus)

Wie alle Spitzmäuse besitzt auch diese die typische spitze Schnauze und verständigt sich untereinander mit zwitschernden Lauten, die an Vögel erinnern.

Waldspitzmaus (Sorex araneus)
  • Körperlänge: bis 7 cm
  • Aussehen: Schwanz etwa halb so lang wie der Körper, Oberseite dunkelbraun, Unterseite scharf abgegrenzt heller
  • Lebensraum: überall häufig, aber unauffällig
  • Schadwirkung: keine, frisst Insekten, daher eher Nützling
  • natürliche Feinde: Eulen und andere Greifvögel, von Raubtieren meist gemieden
  • Bekämpfung: nicht notwendig

Zwergspitzmaus (Sorex minutus)

Die Zwergspitzmaus ist der kleinste Vertreter der Spitzmäuse. Wie andere Spitzmäuse auch frisst sie keine Pflanzen und ist damit kein Schädling.

Zwergspitzmaus (Sorex minutus)
  • Körperlänge: bis 5 cm
  • Aussehen: Schwanz etwas kürzer als der Körper, Oberseite dunkel- bis rötlich braun, Unterseite heller
  • Lebensraum: vorrangig in feuchten Gebieten, etwa Feuchtwiesen oder Moore
  • Schadwirkung: keine
  • natürliche Feinde: hauptsächlich Eulen
  • Bekämpfung: nicht notwendig

Wühlmäuse (Arvicolinae)

Bayerische Kurzohrmaus (Microtus liechtensteini bavaricus)

Etwas größer als die ähnliche Kurzohrmaus, gehört der bayrische Vertreter zu den Mäusearten, die heute als stark gefährdet gelten. Tatsächlich ist unklar, ob es überhaupt noch Exemplare gibt.

Bayerische Kurzohrmaus (Microtus bavaricus)
Quelle: Nadja Hattinger, Bayerische Kurzohrmaus (Microtus bavaricus), Bearbeitet von Hausgarten.net, CC BY-SA 4.0
  • Körperlänge: bis 106 mm, Schwanz bis 44 mm
  • gelb-braune Fell, sehr kleine Ohren
  • Lebensraum: vorwiegend in unterirdischen Gängen, in Alpennähe
  • Schadwirkung: keine
  • Bekämpfung: nicht notwendig

Erdmaus (Microtus agrestis)

Die Erdmaus gehört zu den Wühlmäusen, die gern Grünland und Gärten unterwühlen. Tatsächlich kann das umfassende Gangsystem dieser Mäuse dazu führen, dass im Garten überall Löcher entstehen.

Erdmaus (Microtus agrestis)
  • Körperlänge: bis 10 cm, Schwanz etwa halb so lang
  • Aussehen: dunkelgrauer Körper, Fell relativ lang, Ohren kaum sichtbar
  • Lebensraum: feuchte Wiesen oder Felder
  • Schadwirkung: unter anderem Forstschädling, unterwühlt Grünland und frisst Pflanzen auf Feldern
  • natürliche Feinde: Raubvögel, Füchse
  • Bekämpfung: in freier Natur schwierig, im Garten eventuell mit Fallen

Feldmaus (Microtus arvalis)

Zu den bekanntesten Mäusen in Deutschland gehört die Feldmaus. Sie ist als Schädling sowohl bei Landwirten als auch bei Gärtnern gefürchtet.

Feldmaus (Microtus arvalis)
  • Körperlänge: bis 10 cm
  • Aussehen: Oberseite grau, Unterseite heller, Schwanz nur halb so lang wie der Körper
  • Lebensraum: Grünflächen, Äcker, Gärten
  • Schadwirkung: frisst Wurzeln junger Bäume, Gemüse- und Ackerfruchtkulturen an
  • natürliche Feinde: Katzen, eventuell Hunde, wilde Raubtiere und Raubvögel
  • Bekämpfung: im Garten mit Schlagfallen, aufgrund der großen Vermehrungsfreudigkeit aber wenig erfolgversprechend

Kurzohrmaus (Microtus subterraneus)

Namengebend für die Kurzohrmaus sind ihre sehr kleinen Ohren. Sie lebt zwar auch in Gärten, ist aber kaum auffällig, außer wenn sie sehr viele Kulturpflanzen anfrisst.

Kurzohrmaus (Microtus subterraneus)
Quelle: Vojtěch Zavadil, 5928-Microtus subterraneus-Čertova zahrádka-24.7.20, Bearbeitet von Hausgarten.net, CC BY-SA 4.0
  • Körperlänge: bis 9 cm
  • Aussehen: Schwanzlänge etwa ein Drittel vom Körper, Oberseite grau, Unterseite heller, manchmal gelblich
  • Lebensraum: Grünland, Gärten, fast ausschließlich unterirdisch lebend
  • Schadwirkung: frisst Pflanzenwurzeln an
  • natürliche Feinde: Katzen, andere kleine Raubtiere
  • Bekämpfung: selten notwendig, eventuell mit Fallen

Nordische Wühlmaus (Microtus oeconomus)

Die Sumpfmaus kann ihrem Lebensraum entsprechen sehr gut schwimmen. Sie gehört zu den Mäusearten, die selten geworden und deshalb geschützt sind.

Nordische Wühlmaus (Microtus oeconomus)
Quelle: Sigi27, Microtus oeconomus mehelyi, Bearbeitet von Hausgarten.net, CC BY-SA 4.0
  • Körperlänge: bis 13 cm
  • Aussehen: Schwanz etwa halb so lang wie der Körper, Oberseite grau mit gelbem Stich oder schwarzbraun, Unterseite hell
  • Lebensraum: ausschließlich in feuchten Gebieten, Moore, Sümpfe, Gewässer mit dichter Bepflanzung
  • Schadwirkung: keine oder nur geringe im Uferbereich
  • natürliche Feinde: Füchse, Marder, Raubvögel
  • Bekämpfung: nicht erlaubt und nicht notwendig

Ostschermaus (Arvicola amphibius)

Die Ostschermaus ist eine der größten Vertreterinnen der Wühlmäuse. Im Gegensatz zu anderen Mäusen schwimmt diese sehr gern.

Ostschermaus (Arvicola amphibius)
  • Körperlänge: bis 17 cm
  • Aussehen: Schwanz etwa halb so lang, Oberseite sehr dunkel, Unterseite heller
  • Lebensraum: offene Kulturlandschaft, aber auch in Gewässernähe
  • Schadwirkung: nur bei übermäßigem Auftreten
  • natürliche Feinde: Füchse, Marder
  • Bekämpfung: meist nicht notwendig

Rötelmaus (Myodes glareolus)

Diese Wühlmaus klettert und nagt sehr gern. Sie ist eine der häufigsten Mäusearten in Deutschland.

Rötelmaus (Myodes glareolus)
  • Körperlänge: bis 10 cm
  • Aussehen: Schwanz etwa halb so lang wie der Körper, rötlich braunes Fell, Unterseite heller
  • Lebensraum: Wälder, Hecken, Parks, selten Gärten
  • Schadwirkung: eventuell bei jungen Sämlingen im Wald, Krankheitsüberträger
  • natürliche Feinde: Füchse, Marder
  • Bekämpfung: nicht notwendig
Hinweis:

Die Rötelmaus gilt als häufiger Überträger des Hanta-Virus. Vermeiden Sie, wo möglich, direkt oder indirekten Kontakt mit den Mäusen.

Sonstige Mäusearten

Haselmaus (Muscardinus avellanarius)

Das nachtaktive Nagetier gehört eigentlich zur Familie der Bilche (Gliridae). In der EU steht die Haselmaus unter besonderem Artenschutz.

Haselmaus (Muscardinus avellanarius)
  • Körperlänge: bis 9 cm
  • Aussehen: Schwanzlänge entspricht etwa Körpergröße, Schwanz dicht behaart, orangebraune Oberseite, cremegelbe Unterseite, weißer Kehlfleck
  • Lebensraum: Wälder mit starkem Strauchbewuchs, Hecken
  • Schadwirkung: keine
  • natürliche Feinde: Fuchs, Mauswiesel, Hermelin, Greifvögel und Eulen
  • Bekämpfung: nicht notwendig

Waldbirkenmaus (Sicista betulina)

Die bekannteste Vertreterin der Birkenmäuse (Sicista) zählt zu den kleinsten Mäusearten überhaupt und lässt sich gut an der auffälligen Linie erkennen, die längs über den Rücken verläuft.

Waldbirkenmaus (Sicista betulina)
  • Körperlänge: bis 7 cm
  • Aussehen: Schwanz deutlich länger, gelbgrau Oberseite mit markanter schwarzer Rückenlinie, Unterseite hellgrau
  • Lebensraum: in südlichen Regionen, Wälder, Moore, Feuchtwiesen
  • Schadwirkung: keine
  • Bekämpfung: nicht notwendig

Häufig gestellte Fragen

Darf ich Mausefallen aufstellen?

Im eigenen Hausen oder Garten ist es möglich, Mausefallen aufzustellen. Es sind nur wenige Mäusearten geschützt und diese halten sich gewöhnlich nicht in Menschennähe auf.

Wie gefährlich ist Mäusekot für Menschen?

Da Mäusekot Krankheiten übertragen kann, ist es immer sinnvoll, ihn nur mit Handschuhen und Kehrschaufel und Besen zu entfernen. Es sollte kein Staubsauger verwendet, dieser könnte den Staub des Mäusekotes im gesamten Raum verteilen.

Wie kann man Vorräte vor Mäusen schützen?

Lebensmittel immer in dicht verschlossenen Behältern aufbewahren. Obst und Gemüse, zum Beispiel im Keller, mit dichtem Maschendraht schützen.

Autor Mirko

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